Rankenpflanzen finden den Weg... wie?

Hallo!

Wie „finden“ Rankenpflanzen den „Weg“ zu einer Wand, oder Stange oder Gerüst, an welcher sie emporwachsen?

Der Frage zugrunde liegt ein Versuch, in welchen eine Rankenpflanze (wilder Wein) inmitten eines leeren Raumes eingepflanzt wurde (in einen großen Blumenkübel) und man einige Meter neben ihr, eine Stange in den Boden gerammt hatten. Die Pflanze, „fand“ den Weg zu der Stange, obwohl diese außerhalb des Blumenkübels war. Wie ist dies möglich?

Gruß!

Hallo!

Wie „finden“ Rankenpflanzen den „Weg“ zu einer Wand, oder
Stange oder Gerüst, an welcher sie emporwachsen?

Hi

Ich kenne es aus Zeitrafferaufnahmen so, dass die Rankpflanzen immer im Kreis „herumtasten“ bis sie auf irgendetwas stoßen, an dem sie hochranken können.

Ich weiß ja jetzt nicht genau wie das in „deinem“ Versuchsaufbau war. Wenn die Pflanze zielstrebig nach dem Stab geangelt hat, kann man zufälliges Finden wohl ausschließen. Dann weiß ich auch nicht, woher die Pflanze das weiß.

Grüße

Karana

P.S.: Neulich habe ich im TV eine interessante Sendung gesehen, wo Forscher eine Reizweiterleitung in Pflanzen nachgewiesen haben. Wenn man beispielsweise eine Mimose unter Betäubungsgas setzt, klappt sie ihre Blätter nicht mehr zusammen. Ähnlich bei einer anderen Pflanze, wo man Elektroden anschloss und ein Blatt ansengte - der Stiel der Pflanze „wusste“, dass im Blatt etwas passiert.
Allerdings hat man noch keine Erkenntnisse darüber, was es der Pflanze im Detail bringt, wenn die Reize auf diese Art weitergeleitet werden. Zudem ist die Reizweiterleitung im Vergleich zu Tieren extrem langsam.

Hallo

Ich kenne es aus Zeitrafferaufnahmen so, dass die Rankpflanzen
immer im Kreis „herumtasten“ bis sie auf irgendetwas stoßen,
an dem sie hochranken können.

Mit etwas Geduld kann man das selber beobachten. Ich sass schon mehrmals 2-3 Stunden auf einem Balkon, an dem eine Glyzinie (Blauregen) war, die oben mehrere lange Ranken gebildet hatte. Im Verlauf der 2-3 Stunden tasteten sich die Ranken ohne Einfluss von Wind und ohne nennenswerte Sonnenstandsänderung in dieser kurzen Zeit etwa zweimal „im Kreis herum“; d.h. wenn ich so alle Verteilstunde mal wieder hinschaute, standen sie jeweils wieder in eine ganz andere Richtung ab.

Gruss,
Ursula

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Ich weiß ja jetzt nicht genau wie das in „deinem“
Versuchsaufbau war. Wenn die Pflanze zielstrebig nach dem Stab
geangelt hat, kann man zufälliges Finden wohl ausschließen.
Dann weiß ich auch nicht, woher die Pflanze das weiß.

Tja, Karana,

ich habe auf meinem Balkon drei Töpfe mit Wein, der es natürlich auch liebt, überall langzuranken.

Manchmal aber habe ich den Eindruck, der könne „sehen“, so zielgerichtet wie der sich einen irgendwo in der Luft hängenden Strick angelt.

Manchmal kann man nur verwundert hinschauen.

Gruß Antal

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Moin,

Wie „finden“ Rankenpflanzen den „Weg“ zu einer Wand, oder
Stange oder Gerüst, an welcher sie emporwachsen?

es gibt da mehrere Mechanismen, derer sich Pflanzen bedienen. Die wichtigsten sind wahrscheinlich Geotaxis und Phototaxis, also das Wachstum gegen die Erdschwerkraft und hin zum Licht. Es ist auch Chemotaxis bei Pflanzen bekannt, also das Wachstum in Richtung einer chemischen Fährte, also quasi nach ‚Geruch‘. So finden z.B. einige Schmarotzerpflanzen, wie der Teufelszwirn ihre Wirtspflanzen: http://de.wikipedia.org/wiki/Seide_(Gattung)

Der Frage zugrunde liegt ein Versuch, in welchen eine
Rankenpflanze (wilder Wein) inmitten eines leeren Raumes
eingepflanzt wurde (in einen großen Blumenkübel) und man
einige Meter neben ihr, eine Stange in den Boden gerammt
hatten. Die Pflanze, „fand“ den Weg zu der Stange, obwohl
diese außerhalb des Blumenkübels war. Wie ist dies möglich?

Die ranken von Rankenpflanzen wachsen zunächst einmal nicht geradeaus, sondern mit ungerichteten (oft kreisenden) Suchbewegungen in verschiedene Richtungen. Nur wenn sie dabei zufällig auf eine Stütze treffen, wachsen sie daran empor.

Gruß, Jesse