Rasen in Form bringen ab wann Vertikulieren?

Hallo Community,

wir sind seit dem 1.1. stolze Mieter eines Schrebergartens. Nun ist es so, dass der Rasen eine Katastrophe ist. Er ist voller Moos und an einigen Stellen gar nicht mehr vorhanden.
Wie kann ich das wieder in den Griff bekommen?
Was muss ich beim Vertikulieren und neuen Rasen säen beachten. Ab wann kann ich loslegen?

Danke !

Servus,

sobald der Boden ausreichend abgetrocknet ist (auf leichten Böden je nach Witterung Anfang März, auf schweren Böden kann das in den April reingehen), kannst Du den Boden bearbeiten.

Wenn Du mit aller Gewalt einen Rasen haben möchtest, kläre vor irgendwelchen Panikaktionen, warum der vorhandene Rasen nicht so toll aussieht. Wenn Du die Ursachen nicht angehst, wird Deiner dann wohl auch nicht anders werden.

Schöne Grüße

MM

April Mai

Kann sein, dass nach der Arbeit große Flächen Gras los sind. Dort einfach nachsähen, Boden evtl mit Blumenerde verbessern. Einmal Sparsam Düngen, den viel Dünger schadet nachhaltig den Boden und die Pflanzen.

Bitte erkläre mal kurz, warum man Moss schreibt wenn man schon beim sprechen des Wortes das laaaaange „O“ hört ?

Habs heute schon mal gelesen, kann Hyazinthe schreiben aber nicht Moos !

Und Du willst nicht Rasen sehen (das vielleicht auch :smile: ) sondern Rasensaat ausstreuen, also säen.

Vertikutieren kann man nur, wenn der Boden einigermaßen trocken ist.
Frühjahr, also März/April oder Herbst wäre OK. Man kann dann auch Boden verbessern, düngen und nachsäen.

MfG
duck313

Ist Unsinn hoch drei und allenfalls ein tatkräftiger Beitrag zur endgültigen Zerstörung der Hochmoorlandschaften des Baltikums.

Rechne doch mal aus, welchen Humusanteil in den obersten 40 cm Du auf diese Weise mit vier LKW Blumenerde auf einer 200-Quadratmeter-Parzelle erreichen kannst.

Schwere, tonige Böden vertragen keinen Rasen.

Schöne Grüße

MM

Klugscheisser!! Und bei dir sind Artikel wohl absolut überbewertet… „Man kann dann auch (den) Boden verbessern, düngen und nachsähen.“ :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Wir haben einen schweren extrem tonigen Boden und mit der Blumenerde gute Erfahrungen gemacht.

Servus,

punktuell eingesetzt geht das schon - eben so, wie man sonst eine Pflanze in einen Topf mit Substrat setzt.

Am Boden ändert das aber nichts. Bei einem Kleingarten der üblichen Größe 200 m² geht es um ein Volumen von 80 m³ Boden; hier auch nur fünf Volumenprozent Kultursubstrat einzubringen (was nicht besonders viel ist), erforderte 4 cbm Kultursubstrat, das sind hundert der handelsüblichen Vierziglitersäcke. Damit hätte man aber nur eine Mischung aus dem anstehenden Boden und dem Kultursubstrat; wenn man so eine Aktion nicht Jahr für Jahr durchziehen möchte, braucht man aber Ton-Humus-Komplexe, und die gibt es nur, wenn der Boden ausreichend dicht mit Tauwürmern besiedelt ist, und die verschmähen Kultursubstrate zwar nicht grade, aber sie begeistern sich auch nicht dafür.

Von daher ist eine eigentliche Kultivierung von schweren, kalten Tonböden, wie man sie für die Neuanlage von Rasen braucht, der für sich ja auch ein recht lebensfeindliches Biotop ist, nur mit Einbringen einer ausreichenden Menge nicht und schwach zersetzter organischer Substanz über einen längeren Zeitraum und je nach Boden fast immer auch Aufkalken für die Tauwürmer möglich.

Leichter ginge es mit einer Wiese, bei der man die Zufuhr organischer Substanz z.B. mit Weißklee. Perserklee, Esparsette usw. bei Sensenmahd und Liegenlassen des Schnittes „im laufenden Betrieb“ organisieren kann.

Schöne Grüße

MM

Heben hier in der Mark Sandboden, habe mit Blumenerde / Kompost als Oberschicht bei neuansaat gute Erfahrungen gemacht, zumal diese im Gegensatz zum Sand etwas Feuchtigkeit behält. Je nach Blumenerde ist bis zu Garkein Torf enthalten sonder Kompost aus diverse Kompostieranlagen.

Servus,

ja, das ist ein mögliches Einsatzgebiet für Kultursubstrate. Am Boden ändert das Aufbringen von vielleicht 1 - 2 cm Kultursubstrat (das wären flächendeckend aufgebracht wieder die 4 cbm auf 200 qm) allerdings nichts: In einem „heißen“ Sandboden ist davon ein halbes Jahr später nichts mehr übrig. Bei Sand können allerdings alle Maßnahmen der Humuswirtschaft nicht nachhaltig wirken, weil da für die Bildung von Ton-Humus-Komplexen nicht nur (meistens) der Kalk, sondern auch der Ton (weitgehend) fehlt.

Schöne Grüße

MM

Huhu,

Dein einbahlt mit den Torf Stimmt, das mit den Boden nciht ganz, zum anwachsen hilft das, soch allein durch den höheren Nährstoffgehalt. Auch sehe ich nach über einen halben Jahr deutlich die stellen, dann den ich mit Kompost / Blumenerde gearbeitet habe. Aber ja auch dieser Effekt verschwindet mit der Zeit.

Ei Hallo,

ein Jahr ist für Bodenbildung kein Zeitraum. Grade bei Euch in der Reichsstreusandbüchse kann man an den nicht kultivierten Orten sehen, dass da innerhalb der letzten ca. 10.000 Jahre fast nichts in der Richtung passiert ist: Da wird wie sonst nur in den Mittelgebirgen auf Buntsandstein deutlich, wie wichtig die Gegenwart von Kalk und die von Ton(mineralen) für die Bodenbildung sind.

Interessant beim Stichwort „Kultursubstrat“ übrigens auch, was in kultivierten Mooren mit dem Boden passiert ist, der fast vollständig aus zersetztem Torf bestand: Die Kombination aus Stickstoffdüngung und Belüftung durch Pflügen führte dazu, dass da an manchen Orten meterdicke Schichten aus zersetztem Torf im Lauf von nicht mehr als vielleicht 150 Jahren regelrecht „verbrannt“ wurden.

Schöne Grüße

MM

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