Rassismus-Vorwurf wegen 34 Jahre zurückliegender Schülerkostümierung

Hallo,


Vergleiche mit dem Ku-Klux-Klan und das Schwarzschminken von Gesichtern gelten in der US-Gesellschaft als absolutes Tabu.
Und Eddy Murphy darf sich als weißer jüdischer Friseurkunde schminken?
Eddie Murphy spielt neben Prinz Akeem noch drei Nebenrollen, in denen er wegen des Make-ups praktisch nicht zu erkennen ist: den Friseur Clarence, den verhinderten Sänger Randy Watson sowie den weißen alten Saul

Und warum musste Prinz Harry z.B. nicht auf seinen Rang in der Thronfolge verzichten?

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Wird in den USA die Kritik an solchen Jugendmaskierungen nicht stark übertrieben? Sicherlich sitzen ein paar Scherzbolde, die vor zwei Jahren mit Horror-Clown-Kostümen zum Fasching gingen, auch mal in 30 Jahren in einem politischen Amt.

In anderen Ländern z.B. England, scheint man das lockerer zu sehen.
Auch scheint mir die Kritik an Blackfacing sehr übertrieben und einseitig zu sein (siehe Eddy Murphy).
Soll man etwa nicht mehr Theaterschminke kaufen dürfen, um z.B. zum Kinder-Fasching die Haut von Indianern oder Südsee-Bewohnern nachzuahmen? Darf der Mohr von Venedig nur noch von echten Schwarzen gesungen werden?

Gruß
rakete

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Bei Deinen Gedankengängen fällt mir oft nichts mehr ein.

Das kann ja nicht ernsthaft in Frage stehen.
Um zu erklären, warum das so ist, wäre ein recht umfassender Text nötig, weil eins ins andere greift.

Gruß
F.

Ich hab das gerade deshalb etwas aufgefächert, damit einigen etwas dazu einfallen kann, Wo hakt es ?
Wenn das Thema zu übergreifend erscheint, nimm einen Teilaspekt. Z.B.: Ist die Ächtung von Blackfacing (wenn es unbeanstandet Whitefacing gibt) albern oder angebracht?
Gruß
rakete

Primär ist dein Beispiel eine politischen Dreckskampagne.
Der Respekt vor andersartigen, fremden Menschen ist in jeder zivilisierten Gesellschaft einzuhalten, das steht außer Zweifel.
Alles kann man aber ins Absurde verdrehen und als Machtmittel missbrauchen. Wehe dem, der glaubt seine Biographie wäre unangreifbar :wink:
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Aus diesem Satz geht nicht so recht hervor, was Du als Dreckskampagne ansiehst:

(A) Die Vorwürfe gegen den Gouverneur von Virgina (Demokraten) durch mutmaßlich semiberuflich Dauerempörte, Teile seines linken Parteiflügels oder der zugehörig fühlenden „APO“ sowie sicher auch Republikanern.
(B) Der Prinz von Zamunda

Bei normal tickenden Menschen. Allerdings gibt es auch andere, die gerne so eine „Kultur der (Dauer)Anklage“ in D und anderen europ. Staaten etablieren möchten.

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Sowas interessiert doch auch in den USA nur sehr wenige Bürger und auch das nur für kurze Zeit. Der politische Gegner (in der eigenen Partei wie bei der Konkurenz) und vorallem die Medien geilen sich aber daran auf, weil sie davon ihre Vorteile haben. Das geht von der Lewinsky-Affäre bis zu den Äußerungen über Frauen von Donald Trump so.

Da hilft nur Gelassenheit und Augenmaß und etwas Einsicht, dass etwas 1984 völlig normal war heute auch nur von der ‚Betroffenheitsindustrie‘ ausgeschlachtet wird.

Und das aus sehr gutem Grund:

„Whiteface“ ist nun einmal nicht rassistisch. Muss dir wirklich Rassismus udn die geschichte des Rassismus ab ovum erklärt werden?

Zum einen hat seine damalige Kostümierung nichts mit Rassismus zu tun, zum anderen handelt es sich um einen Rang, den er durch Geburt und nicht durch eine demokratische Wahl erhalten hat (Stichwort: Monarchie).

Nein, denn es ist niemals in Ordnung, rassistisch zu sein.

Du machst dich gerade galoppierend lächerlich.

Mit Schminke kann man auch anderes machen.

Das zu unterlassen, ist sehr sinnvoll. Kinder können auch ohne rassistische Kostümierungen sehr viel Spaß haben. Überhaupt ist nichts Schlimmes daran, wenn Kindern keine rassistischen Stereotypen eingeimpft werden.

Das ist sinnvoll und passiert auch bereits. Es ist ja nicht so, als gäbe es keine schwarzen Schauspieler.

Ist dir wirklich nicht bekannt, dass und warum Blackfacing rassistisch ist und dass und warum „Whitefacing“ es nicht bzw. als solches noch nicht einmal existent ist oder stellst du dich einfach nur grandios dumm?

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Äääähm, nein.

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(A) um für Dich Klarheit zu schaffen.

Wenn es nach dir ginge, wären alle Kabarettisten und Karikaturisten auf einen Schlag arbeitslos.

Unsere Bundeskanzlerin z.B. als Strichmännchen mit Topffrisur, übertriebenen Mundfalten und verschlafenen Gesichtsausdruck darzustellen ist zumindest für einen Menschen entwürdigend. Irgendwo muss es eine gesunde Grenze zwischen erlaubtem Spaß und Anfeindung geben. Das feine Gespür fehlt vielen Menschen.

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Und wenn schon. Das Foto, wenn es den Mann überhaupt zeigt, ist 34 Jahre alt. Da war der Mann Mitte 20. In dem Alter darf man Unsinn machen und erst recht ist nicht alles, was man in dem Alter macht, Ausdruck einer grundsätzlichen Geisteshaltung. Und selbst, wenn es ihm damals nichts ausgemacht hat, ein bißchen rassistisch oder zumindest mit dem Thema Unfug zu treiben, ist ja die Frage, wie er sich seitdem bzw. als Politiker verhalten hat.

Oder wie einer der Gründer der Plattform hier mal sagte: „Die Frage ist nicht, ob jemand ein Idiot ist, sondern ob er sich wie ein Idiot benimmt.“ Will sagen: wenn der Mann sich in seiner Zeit als Politiker nicht wie ein Rassist verhalten hat, ist es mir egal, was er vor 34 Jahren getan hat oder auch nicht.

Nebenbei: es ist das Privileg der Jugend, gegen gesellschaftliche Konventionen und auch Tabus zu verstoßen. Nicht wenige Dinge, die heute für uns normal sind, waren irgendwann mal Tabubrüche der damals jungen Generation. Ob das alles so erstrebenswert war oder ist, sei dahingestellt.

Erstens heißt es „ab ovo“ (Ablativ) und zweitens würde eine Behelfsdefinition schon vollkommen reichen, um „ad ovum“ (Akkusativ) de(ine)s Rassismus-Begriffs zu gelangen.

Gruß
F.

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Hast du auch ein Argument oder wolltest du nur irgendwelche persönlichen Unterstellungen loswerden?

Wann genau sind denn Blackface und andere Arten von rassistischen Handlungen „erlaubter Spaß“?

Du sagst es! Jetzt solltest du nur noch in den Spiegel schauen.

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Juhu, du hast einen Fehler gefunden, der nichts mit dem Thema zu tun hat! Hier hast du einen Keks: :cookie:

Wenn du noch ein bisschen suchst, findest du insbesondere in meinen frühmorgendlichen, noch koffeinfreien Beiträgen bestimmt auch noch jede Menge Tippfehler - viel Spaß!

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Nun handelt es sich aber nicht um irgendeinen privaten „Unsinn“, sondern um ein Bild in einem Yearbook, was in den USA mindestens halboffiziellen Charakter hat und einem weiten Personenkreis zugänglich ist.

Nun war es in der Vergangenheit rassistisches Verhalten sicher kein Tabu, und es ist sicher nicht erstrebenswert, dass irgendwann „Tabubrüche“ in Form von Blackface, Klan-Kutten und anderen Ausdrucksformen von Rassismus wieder normal werden.

Hat der Mann sich während seiner politischen Karriere irgendwelche auch nur ansatzweise rassistische Fehltritte erlaubt? Falls ja, kann man darüber diskutieren. Falls nein, handelt es sich wieder einmal um ein Aufbauschen eines Nicht-Vorfalls aus einer Zeit, in der Reagan noch gegen das Reich des Bösen kämpfte, Deng Xiaoping, Kim Il-Sung, Marcos und Suharto noch herrschten, der Intel 80286 gerade das Licht der Welt erblickt hatte, Messi, Ronaldo, Lady Gaga und Zuckerberg noch nicht auf der Welt waren (bei letzterem hinge es davon ab, wann genau das Foto gemacht wurde) und Richard von Weizsäcker Bundespräsident wurde.

Es ist ewig her und zwar so ewig, das es nicht zur Beurteilung des heutigen Politikers herangezogen werden sollte - auch wenn es natürlich doch wieder einige machen. Die Frage ist dann nur, wer hier eigentlich das Fehlverhalten an den Tag legt. Derjenige, der vor 34 Jahren etwas gemacht hat, das man heute als Fehler bezeichnen kann, oder derjenige, der uralte Geschichten hervorkramt, um einem politischen Gegner zu schaden, ohne dafür frischere Munition zu haben.

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Naja, das war ja nur das Herumgeplänkel nebenbei … mein eigentlich Punkt war: du verabsolutierst deine unausgedrückte Rassismus-Definition und kommst anderen dann mit „Muss dir wirklich Rassismus und die Geschichte des Rassismus ab ovo erklärt werden?“ oder „Ist dir wirklich nicht bekannt, dass und warum Blackfacing rassistisch ist und dass und warum „Whitefacing“ es nicht bzw. als solches noch nicht einmal existent ist oder stellst du dich einfach nur grandios dumm“ usw. daher, anstatt anzuerkennen, dass beim Begriff „Rassismus“ nicht mal annähernd ein breiter Konsens besteht, weil der Begriff logischerweise selbst ‚umkämpft‘ ist.

Billiger gehts nicht mehr.
Und, aus meiner Sicht, politisch fataler übrigens auch nicht.

Gruß
F.

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