Rat zur Erneuerung Bremsen

Hallo, ich habe einen Hyundai i30cw Diesel, Baujahr 2009. Es gab eine Rückrufaktion wegen möglichen Problemen beim Bremslicht. Bei der Gelegenheit wollte ich auch mal die Bremsbeläge erneuern lassen, da mir beim letzten TÜV im Dez gesagt wurde, dass die an der Verschleißgrenze sind.

Ich bin zum Hyundai Vertragshändler hier in Marburg. Das Ganze sollte dann 265,- kosten (Bremsbeläge alle vier Räder). Jetzt hat mich die Werkstatt angerufen und mir gesagt, dass auch die Bremsscheiben nicht mehr so fit sind. Hinterachse gar nicht mehr gut und Vorderachse würde vllt. noch ca. 15000 km gehen mit neuen Belägen.

Meine Frage: Gesamtkosten für beide Achsen, Beläge und Scheiben wären 660,-. Ist dies ein annehmbarer Preis? Ist es ratsam, erstmal nur an der Hinterachse die Scheiben neu zu machen?

Danke und Gruß,
Tobias

Der Preis ist für eine Fachwerkstatt für beide Achsen nicht zu teuer, auch wenn es ein Haufen Geld ist.
Wenn die Werkstatt rät, die Bremsen machen zu lassen, würde ich den Rat annehmen. Du kannst Dir die Scheiben auch zeigen lassen, wenn Du misstrauisch bist. Wenn die Werkstatt nichts zu verheimlichen hat und seriös arbeitet, wird sie nichts dagegen haben.
Wieviel km fährst Du im Jahr? 15000 km fahren manche lange nicht in einem Jahr, von da her könnte man die Scheiben vorne erst mal warten lassen und etwas Geld zur Seite legen.
Wenn es um die hohe Rechnungssumme geht:
Vielleicht kann Dir die Werkstatt ja entgegen kommen und zeigt sich (gegen geringen Aufpreis) einverstanden, dass Du die Rechnung in zwei Raten bezahlst…?
Grüße, Maureen

Hallo!

Das ist jetzt ganz schwierig zu beantworten, aus der Ferne.
Normalerweise überlegt sich der kundenorientierte Mechaniker, wie lange die neuen Bremsbeläge wohl halten werden, was so 50 000 km sein werden. Und dann schaut man, wie die Bremsscheiben aussehen, normalerweise macht man das so, dass neue Bremsbeläge auf eine Bremsscheibe kommen, die das auch noch so lange aushält.

Man kann da auch einige Überlegungen und Rechnungen anstellen, die Bremsscheibendicke messen, Prognosen erstellen, wie lange die braucht, bis das Mindest-Breitenmass erreicht ist, usw.
Dazu ist noch zu beachten, dass die Original-Bremsbeläge aus Korea normalerweise niedrigere Reibwerte haben,
als die Teile, die hier in Europa als Ersatzteil verkauft werden. Nachteiliger Effekt ist dabei, dass sich auch die Bremsscheiben schneller abnutzen.

Ich kann da wirklich nicht helfen, höchstens Du fotografierst mal in guter Qualität die Bremsscheiben, also Räder ab…
da sehen wir hier alle vielleicht was.
Ansonsten biste da wohl auf die Ehrlichkeit der Werkstatt angewiesen.
Andere Sache ist, wenn die Bremsscheiben verrostet sind,
auf der Reibfläche.
Das wäre auch paar Bilder wert, was aber praktisch unrealistisch ist, weil da meist die hinteren Bremsscheiben auf der Innenseite betroffen sind,
das sieht man eh nur, wenn man die abgebaut hat.

Die Werkstatt hat da wieder das Problem, mehr Teile verbaut, mehr Gewinn,
dagegen- alte Scheiben drin gelassen- ist das Risiko von Reklamationen höher-
für den Kunden aber erstmal billiger…

Das sind, wie schon geschrieben, schwierige Sachen,
ich selbst mach das nun auch seltener,
aber ich würde da den Kunden zusammen mit dem Auto herbestellen, dem alles zeigen, erklären, und selbst entscheiden lassen.
Man kommt da auch schnell in den Ruf, ein Murkser oder Abzocker zu sein. Das kann man sich aussuchen.

Grüße, E!

Danke für die Antwort. Ein Freund meinte, dass die Mehrkosten für Bremsscheiben von 395,- im Vergleich zu den Bremsbelägen (265,- inkl. Montage) zu hoch wären, da eigentlich nur Materialkosten hinzu kämen. Der Arbeitsaufwand sei praktisch der Gleiche. Wenn das stimmt fände ich es ganz schön frech, da einfach nochmal so viel mehr zu verlangen.

Ja, diese Frage bedarf einer sujektiven Einschätzung.  Hat z.B. die Scheibe bereits Risse? Solches ist öfter zu beobachten. Dann ist ein Austauschen naheliegend. 
Ich stand vor kurzem mit 90.000 km auch vor dieser Frage bei meinem MERCEDES C. Der Hersteller riet bei 22 mm aktueller Scheibendicke auszutauschen. Keine Risse, aktuelle Dicke 23 mm. Nach meiner persönlichen Einschätzung, ich bin Maschinenbau Ingeniieur, hätte es genügt mit der Drehbank einen kleinen Span abzunehmen, um die absolute Gleichheit zu erlangen. Auch bin ich zuversichtlich, dass es sogar noch 20 mm Dicke zuverlässig  tun würden.  Doch hier hat der Einzelne keine Erfahrung, um sich zu entscheiden. So betrachte ich die Auswechselempfehlung des Herstellers als Geschäft für die Werkstatt. Aber ich bin ihm gefogt, obwohl ich fachlich andere Einschätzung hatte.  Wahrscheinlich wäre ich bei der nächsten Wartung doch dran gewesen. 
Da die De- & Montage relativ schnell erfolgen kann, steht einen getrennten Wechsel nur an der Hinterachse nichts im Weg.  Und Sicherheit gibt ein gutes Ruhekissen. 
Sei gegrüßt vom Hans aus Essen

Beläge allein wechseln ist weniger Aufwand. Für die Scheiben müssen die Sättel demontiert werden…

Hi,

nicht nur Beläge haben Verschleißgrenzen. Die Scheiben haben auch welche und das aus guten Grund.

An Deiner Stelle würde ich die Komplettlösung machen. Es ist wenig sinnvoll neue Beläge auf Scheiben montieren zu lassen, die nur noch ca. 15.000 durchhalten. Dann ist nämlich wieder ein neues Set fällig - Scheibe und Belag.

Weiterhin haben Bremsen absolute Sicherheitsfunktion und das sollte der Preis wert sein.

Gruß vom Raben

Moin!

Dein Freund hat keine Ahnung.

Der Preis ist angemessen. Eher noch günstiger als bei anderen Marken.

Ob der Austausch notwendig ist, kann Dir hier niemand sagen. Muss man sehen.
Ich kenne es so, dass die Werkstätten generell zu einem frühen Austausch raten, da sie ja Umsatz machen und nicht für Aussagen wie „kein Problem, hält noch 20.000 Km“ in Regress genommen werden möchten.

Wenn Du unsicher bist und sowieso schon in der Werkstatt, lasse es machen. Bremsen und Reifen sind die wichtigsten Komponenten am Auto.

M.