Ratekrimi: Mord?

Hier ein von mir geschriebener Ratekrimi:

Der Praktikant

„Een Praktikant? Wad soll det denn bitteschön sein?“ Offensichtlich ist Kommissar Rainolds nicht gerade glücklich, aber nach drei Monaten beharrlichen Weigerns einen neuen Partner zu akzeptieren, ist seinem Vorgesetzter, Kriminalhauptkommissar Kotter, endlich der Kragen geplatzt. „Gerd, ich weiß, dass du am Liebsten alleine arbeitest, aber er wird dir gefallen. Komm rein Tom.“ „Guten Morgen Herr Kommissar Rainolds, mein Name ist Thomas Anders, Polizist in Ausbildung. Freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen.“ Voller Elan tritt er einen Schritt auf Rainolds zu und streckt seine Hand aus. „Ach du meene Jüte, det is ja mal een janz Junger.“, knurrt Rainolds und steckt sich eine Zigarette an. „Wat soll ick denn mit dem anfangen.“ Stirnrunzelnd betrachtet er seinen Gegenüber. Das Telefon klingelt. „Die Arbeit ruft, meine Herren, Zeit sich zu beweisen.“

Forsch betritt Rainolds den Tatort, zwei Schritte hinter ihm hastig sein neuer Partner. „Det se mich bloß nich falsch verstehen, Anders. Ick warne sie, kommen se mir ja nich in den Weg, ick werd sonst übermütig. Also, wad gibet denn Schönes?“ Der Gerichtsmediziner, der gerade noch behutsam die rechte Schläfe des Toten untersucht hatte, blickt auf. „Selbstmord, ganz klar, hat sich selbst in den Kopf geschossen. Kann nicht lange her sein. Kugel ging direkt ins Hirn, glatter Treffer, muss kaum was gespürt haben.“ Ein Polizeifotograf schießt ein Foto von der Leiche und dokumentiert die genaue Lage aller Gegenstände auf dem Tisch: Links das Telefon, daneben eine Tasse kalten Kaffees und die Computermaus, Tastatur und ganz rechts ein alter Röhrenmonitor. „Chef, ich habe was gefunden!“, ruft Anders aus der anderen Ecke des Raums seinem neuen Chef zu. Er kramt in einer ledernen Aktentasche, die bei der Garderobe steht und fischt ein dickes Portmonee heraus. Mit spitzen Fingern öffnet er es. „Kein Bargeld, dafür aber ein Haufen Visitenkarten und Clubausweise.“ Er zählt auf: „Anwalt Klotz und Söhne, Zahnarztpraxis Schmenkmann, Tennis Club, Coupon von Ching-Chang. Platinkarte von Vista, …“ Rainolds tritt nachdenklich an den Toten heran, packt ihn bei den Schultern und dreht ihn im Uhrzeigersinn, um die Wunde zu untersuchen. „… , Autoclub, Oldtimer Verein, Gesellschaft der Sternfahrer.“ „Jenug is Jenug, Anders. Ham se denn schon rausjefunden, wie unser Kunde hier heißt?“ „Ja Chef, hier ist auch sein Personalausweis. Er heißt Kai Holzer, Alter 43 Jahre. Wohnt oben im Villenviertel in der Parkstraße.“ „Juut, Juut. Und immer schön alles notieren, Anders. Wenn se schon nix von der echten Polizeiarbeit verstehen, schreiben können se doch wohl.“ Eifrig notiert Anders alles in einem kleinen schwarzen Notizblock.

Rainolds durchsucht seine Taschen. In der Brusttasche seines Hemdes findet er seine Zigaretten und zündet sich eine an. Genussvoll nimmt er den ersten Zug und wirft einen Blick aus dem Fenster des ersten Stocks. Draußen auf der Straße ziehen Autos vorbei, Menschen eilen auf dem Bürgersteig von einem Termin zum anderen wie Ameisen. Das Büro ist in exzellenter Innenstadt Lage. In Gedanken versunken kaut er am Filter.

„Anders, wer hat denn unsern Kollegen hier eigentlich jefunden?“ Dieser konsultiert seinen Notizblock. „Seine Sekretärin hat ihn gefunden, Chef. Hatte aber den Schuss nicht gehört, sie war einkaufen. Kaffee und Sandwiches. Wir mussten sie ins Krankenhaus schicken, ist zusammengebrochen.“ „ Wad is mit den Nachbarn, hat niemand den Schuss jehört?“ „Nein, Chef. Dies ist das einzige Büro im Gebäude. Alle anderen Einheiten sind Wohnungen. Die Nachbarn sind immer noch auf Arbeit.“ Nachdenklich tritt Rainolds an den Schreibtisch heran, an dem die Leiche gefunden wurde.

„Geben sie eine Fahndung raus, wenn wir Glück haben, ist der Mörder noch irgendwo in der Innenstadt. Kann bei dem Verkehr nicht weit gekommen sein.“ Verwirrt schaut Anders seinen neuen Chef an: „Mord?“

Hallo qtaer,
das von Dir gewählte Fragethema gehört m.E. nicht zu wer-weiß-was. Ich kann und will keine Antwort geben.
Mit besten Grüßen volker39

Hallo, bist du dir sicher, daß wer-weiss-was die richtige Adresse für deinen Roman ist. Ich würde mich zwecks Testschreiben eher an einen Verlag wenden. Gruß Robert

Also das einzige was mir so spontan einfällt wäre, dass der Typ linkshänder war, aber ihm in die rechte Seite des Kopfes geschossen wurde. Aus deinem Text lässt sich das aber nicht komplett bestätigen…

Mögliche Indizien könnten sein:

  1. „behutsam die rechte Schläfe des Toten untersucht“
    sollte ja die Eintrittswunde sein, da der Gerichtsmediziner sagt „Kugel ging direkt ins Hirn,“
    also nicht durchs Hirn.
  2. " Links das Telefon, daneben eine Tasse kalten Kaffees und die Computermaus, Tastatur und ganz rechts ein alter Röhrenmonitor."
    Ich finde die Aufstellung zwar etwas merkwürdig, warum sollte der Monitor rechts stehen und nicht hinter Maus&Tastatur? Aber wenn das ne Aufzählung von links nach rechts sein soll, dann war der Typ wohl linkshänder.
  3. „dreht ihn im Uhrzeigersinn, um die Wunde zu untersuchen.“ Könnte ein Indiz für irgendwas sein, aber mir ist nicht klar, warum man eine Leiche im Uhrzeigersinn drehen sollte. Drehen im Uhrzeigersinn ergbit ja nur Sinn, wenn man von oben drauf schaut. Aber dann sieht man die Leicht ja immer noch von der selben Seite…

Gibt auch zwei kleine Widersprüche:

  1. „aus dem Fenster des ersten Stocks.“ und „von einem Termin zum anderen wie Ameisen.“
    Normalerweise verwendet man den Ameisenvergleich, wenn man aus einem Hochhaus schaut. Wenn man auf die Fleißigkeit anspielen will, müssten es Bienen sein :wink:
  2. „Kann nicht lange her sein.“, „Draußen auf der Straße ziehen Autos vorbei,“ und „Kann bei dem Verkehr nicht weit gekommen sein.“
    Wenn die Autos vorbeiziehen, dann scheint es zumindest vorwärts zu gehen. Und wenn Anders schon Zeit hatte alle Nachbarn aufzusuchen, dann kann der Mörder schon ein Stück weit gekommen sein.

Sind aber wie gesagt nur kleinere Widersprüche.

So, ich hoffe mal, du klärst das noch auf :wink:

Hallo gtaer !

Wieso schickst du sowas per Expertenanfrage wenn du gar keine Frage hast ?
Stell also Rätsel einfach ins Forum, die Expertenanfrage ist für Anfragen gedacht.

Zum Rätsel selbst:
Habe es nur kurz überflogen, aber der uralte Schmäh mit Rechts-/Linkshänder ist doch etwas offensichtlich.

mfg
Christof

Hallo gtaer,
du hast alles darauf angelegt, einen Widerspruch zu konstruieren zwischen dem Loch in der rechten Schläfe und den für einen Linkshänder angeordneten Gegenständen, dabei aber wohl vergessen, die Waffe zu erwähnen.
Fehlt sie wirklich, ist dies natürlich das Hauptindiz auf Mord. Ist sie aber da und nur nicht erwähnt (vergessen?),
sei gesagt, dass auch ein Linkshänder durchaus in der Lage ist, eine Pistole mit Rechts abzufeuern.
Auf einen Mord durch einen aufgesetzten Schuss würden dann aber in jedem Fall fehlende Schmauchspuren an der entsprechenden Hand des Opfers hinweisen.
Auch hierzu findet sich kein Hineis.

Und bitte Mundart nur verwenden, wenn du dich damit wirklich auskennst!

Viele Grüße von
Backofengemüse

Ich habe momentan leider keine Zeit dafür…

Nette Geschichte. Schoen auch die Berliner Schnauze. Nur der Linkshaender, der sich in die rechte Schlaefe schiesst ist schon ein bisschen abgegriffen, oder? Aber macht nix. Liest sich sehr gut runter.

Viele Gruesse
von
Griselda.

P.S.: Heutzutage duerfen uebrigens auch eingefleischte Raucher nicht mal mehr in ihrem eigenen Buero rauchen.

Toll geschrieben, finde die Lösung leider ( oder gut so) nicht! werde weiter schauen!
DAnke

Was soll ich damit?Soll ich sagen,dass du nicht eindeutig klar gemacht hat,dass das Einschussloch an der rechten Schläfe ist und er links Händer ist,soll ich den Schreibstil bewerten,soll ich eine Charakteranalyse vornehmen oder soll ich jede ungereimtheit und jeden Protokollbruch aufzählen?
Entschuldige aber ich weiß wirklich nicht…