Hallo
Ich hätte eine Frage zur Entstehung von Bezeichnungen für Verhalten.
Öfters begegnet man der Feststellung, Person X hätte sich z.B. ‚rational‘ oder als Gegenstück ‚emotional‘ verhalten. Nun frage ich mich, wie solche Bezeichnungen entstehen.
Aus meinem (einfachen) Verständnis heraus, ist JEDE Verhaltensweise rational und emotional gleichzeitig. Und zwar in dem Sinne, als dass die Verhaltensweise auf Erfahrungswerten der Vergangenheit beruht. Sind nun diese Erfahrungswerte für einen Dritten einfach nachvollziehbar, dann wird die Handlung als rational beschrieben. Ist der ganze Prozess jedoch komplexer, so tendiert man dazu, das Verhalten als emotional zu bewerten.
Ich denke, jedem von uns ist es schon passiert, dass wir das Verhalten von einer Person als „emotional“ abgetan haben. Bei besserem Verständnis der Situation aber gesehen haben, dass sich das Verhalten klar und rational aus der Vergangenheit der Person herleiten lässt. Und sich damit das ganze „Mysterium“ in vielleicht komplexe, aber schlussendlich verstehbare Ursache-Folge-Prozesse aufgelöst hat.
Kompliziert wird die ganze Sache natürlich, dass das Unterbewusstsein immer eine Rolle spielt und daher gewisse Dinge nicht einfach klar herausgelöst werden können.
Mir fällt immer wieder auf, dass Männer gewisse Verhaltensweisen von Frauen als „emotional“ bewerten, dabei sind diese Verhaltensweisen für Frauen sehr „rational“. Ohne jetzt eine Gender-Diskussion beginnen zu wollen (denn umgekehrt gibt es die Situationen genauso), frage ich mich, ob die wertende Person damit nicht einfach ausdrückt, dass sie nicht fähig ist, die Verhaltensweise zu verstehen, bzw dass sie ihr zu komplex ist?
Liebe Grüsse,
coco