Ziemlich zum Anfang berichtet ein Feuerwehrmann, dass sie in der Zeit nach dem Krieg immer einen Liter Milch bekamen, wenn sie im Einsatz eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten haben.
Weiß jemand warum das so war? War das einfach eine Art Schadensersatz, weil Milch wohl in der Stadt damals selten war oder halt das Trinken der Milch tatsächlich gegen die Vergiftung?
Tatsächlich galt Milch damals noch als eine Art Universalgegenmittel für Gifte aller Art, auch Rauchgas. Mittlerweile ist das überholt und durch andere Behandlungen ersetzt.
Das war eine arbeits-medizinische falsche Annahme, die zu der damaligen Zeit bis in die 1970er Jahre herrschte. Auch in Blei verarbeitenden Betrieben bekamen die Arbeiter vom Betrieb Milch gestellt.
Aus heutiger Sicht war das falsch und die Wirkung nicht belegt. Im Gegenteil, die Milch kann im Fall „Bleivergiftung“ sogar verstärkend wirken.
Die Milch war auch im Bergbau damals sehr beliebt. Vor Bier und Korn gab es nach der Schicht vielfach erst einmal ein Glas Milch an der Bude vor der Zeche. Sollte bei dem ganzen Staub unter Tage helfen/gesund sein. Scheint angesichts der ganzen Steinstaublungen mit den entsprechenden Folgen, an denen Massen von Bergleuten verstarben, nicht viel gebracht zu haben.