Rauchmelder und die 10-Jahres-Batterie (Li-Thionylchlorid?)

N’Abend,

heute war es soweit. Unserer Wohnung wurden von Gesetzes wegen Rauchmelder verpasst (Vermieter-organisiert). Sie sind von der Sorte, die eine fest integrierte Batterie haben, welche angeblich 10 Jahre durchhält. Nun frage ich euch: Wie soll das klappen?

Selbst, wenn die Hälfte des Gehäusevolumens mit Batterie gefüllt wären, käme man auf ca. 200 ml Volumen dafür.
Sofern es Lithium-Thionylchlorid-Batterien sind, ergäbe sich ungefähr ein Energieinhalt von 0,7 Wh/cm² * 200 cm³ = 140 Wh.
Kann das stimmen? Dies kommt mir für so wenig Raum doch recht viel vor.
Gehen wir mal davon aus…
Zehn Jahre sind knapp 90.000 h lang. Es dürfte also im Durchschnitt nur 140 Wh/90.000 h = 1,56 mW an Leistung bezogen werden.
Wie kommt der Melder damit aus?
Es blinkt alle 48 s die Kontroll-LED kurz auf. Das allein sind schon zusammen mit der dafür sorgenden Schaltung bestimmt 0,2 mW im Schnitt.
Dazu kommt, dass jeden Monat via Funk ein stiller Funktionstest erfolgt. Zusätzlich soll man diesen im selben Intervall mit Pieper auslösen. Dabei blinkt und piept es also noch…
Hinzu kommen diverse Überwachungsvorgänge auf Verschmutzung, Blockade der Einström-Öffnungen (angeblich mit einem gewissen Saugsystem), Anpassung auf etwaige Verschmutzung (Die Lichtquelle zur Detektion im Inneren muss also heller werden, nehme ich an.)

Kurzum:
Hat jemand Langzeiterfahrung mit solcherlei Hightech-Meldern? Kann ich davon ausgehen, dass die zehn Jahre nur theoretisch erreicht werden, wenn man nie testet?

Außerdem: Falls jemand genauere Fachkenntnis hat, wie z. B. im technischen Detail das Freisein der Einström-Öffnungen überwacht werden kann, darf er mir davon gerne etwas zukommen lassen. =)

MfG
Marius

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Hallo,

diese Batterien sind so neu nicht und im Fotosektor schon lange im Einsatz.

Außerdem findet man sie heutzutage auch noch in vielen anderen Geräten wie zum B. den Heizkosten-Verteilern oder Stromzählern.

Meine persönlichen Erfahrungen betreffen den Einsatz in sogenannten Datenloggern.
Damit wird zum B. die Temperatur von Gefriergut während des Transportes geheim
überwacht .Dabei werden werden von dem Gerät
-Temperatur
-Luftfeuchtigkeit
in regelmäßigen Intervallen aufgezeichnet (Im Durchschnitt 12.000 Messungen im Monat).
Dabei hält die Batterie des Gerätes 3 Jahre.
Die Kontroll-Led blinkt dabei im 30-Sekunden Rhytmus auf.

Hallo Marius,

wesentlich für die Energie ist der hohe Standby-Anteil. Beispiel:

nein, eher 0,01s lang 10mA und den Rest 1µA Ruhestrom–> 10mA * 0.01s/48s +1µA = 3µA und damit nur etwa 30mWh in 10 Jahren, bzw. 0,01mW

Das gleiche gilt für die Messung, für Funk und für den Piepser. Und dann reichen auch weniger als 14Wh (statt 140Wh)

Hallo!

Was soll das denn für ein besonderer Melder sein ?

10 Jahres Batterie ist üblich und nichts besonderes. Und in den letzten Untersuchungen der Stiftung Warentest ( test 1/2013) hat sich das auch bestätigt, das sie so lange halten.
Man kann natürlich nicht 10 Jahre in Echtzeit testen, aber die Batteriekapazität und den Strom messen und danach die Lebensdauer berechnen.

Es gab auch welche > 10 Jahre und einer sogar > 12 Jahren halten( hat dann auch 12 J. Garantie und 12 J. Nutzungsdauer bis Gerätetausch)

Und weil fest eingebaut und nicht tauschbar, ersetzt man den ganzen Melder, weil der allein aus Betriebszeit getauscht werden muss.

Schon normale Alkali-Mangan-Blocks halten doch mehrere Jahre.

MfG
duck313

Bei mir nicht. Meine 4 Rauchmelder mit Alkali- Blockbatterien haben schon innerhalb eineinhalb Jahren nacheinander den Geist aufgegeben. Das war nervig, weil sie nach und nach, natürlich auch nachts, gepiepst haben. Seit ich Li Batterien eingesetzt habe ist Ruhe.
Udo Becker