Hallo,
nicht lachen aber ich habe folgende Frage:
Wird ein fensterloser Raum, der mit einer einzigen Lampe ausgeleuchtet wird, heller, wenn Spiegel an den Wänden angebracht werden? Kann also Licht „gespiegelt“ werden?
Danke für „Erleuchtung“.
Hallo,
nicht lachen aber ich habe folgende Frage:
Wird ein fensterloser Raum, der mit einer einzigen Lampe ausgeleuchtet wird, heller, wenn Spiegel an den Wänden angebracht werden? Kann also Licht „gespiegelt“ werden?
Danke für „Erleuchtung“.
Wird ein fensterloser Raum, der mit einer einzigen Lampe
ausgeleuchtet wird, heller, wenn Spiegel an den Wänden
angebracht werden? Kann also Licht „gespiegelt“ werden?
Hallo,
das kommt auf den Standpunkt an: wenn du dich so stellst, dass du die Lampe im Spiegel sehen kannst, fällt natürlich mehr Licht auf dein Gesicht (als ob da 2 Lampen wären). Viel deutlicher wird das bei diffus reflektierenden Flächen wie Wänden, weil sich da das reflektierte Licht gleichmässiger verteilt. Wir hatten mal in einer gemieteten Wohnung ein Bad mit dunkelbraunen Fliesen, das war einfach nicht hell zu kriegen, selbst bei 500 W Beleuchtung hatte ich das Gefühl, mich im Dunkeln zu waschen.
Gruss Reinhard
Hi TAMTAM,
nicht lachen aber ich habe folgende Frage
lachen sollte man allenfalls über Antworten, Fragen sind nie DUMM.
Kann also Licht „gespiegelt“ werden?
hab’ diese Frage mal vorgezogen, was sonst als Licht spiegelt denn ein Spiegel? Egal, er spiegelt auf jeden Fall Licht.
Wird ein fensterloser Raum, der mit einer einzigen Lampe
ausgeleuchtet wird, heller, wenn Spiegel an den Wänden
angebracht werden?
das kommt auf die Qualität des Spiegels an: Silber (frisch geputzt, also ohne Glas und unrealistisch) reflekiert ca. 98% des einfallenden Lichts, eine frisch gestrichene Wand etwas weniger, ca. 90% persönlich geschätzt. Gute Spiegel bringen also ein paar % mehr Licht, in der Theorie.
Ein Spiegel reflektiert die Lichtstrahlen unter Richtungsumkehrung, daher kann man sich darin sehen. Eine weiße Wand unter Richtungszerstreuung. Das sind 2 verschiedenen Themen: Milch ist weiß, aber in schwarzem Wasser siehst du dein Spiegelbild besser.
Gruß, Zoelomat
Hallo!
Gute Spiegel bringen also ein paar % mehr Licht, in der Theorie.
Nach Deinen Werten kann ein Lichtstrahl von einer weißen Wand 10 mal reflektiert werden, bis er absorbiert wird. Von einem Spiegel dagegen 50 mal.
Das ist eine Steigerung von 400 Prozent.
Grüße
Andreas
Hallo,
das kommt ja mal darauf an, was Du mit „heller“ meinst. Deinen persönlichen Eindruck, wenn Du in dem Raum stehst? Das kann gut sein, z.B. kann durch den Spiegel eine ansonsten dunkle Ecke besser ausgeleuchtet werden.
Den Energieerhaltungssatz kannst Du aber mit dem Spiegel nicht austricksen.
Gut Licht!
Olaf
Hallo!
Gute Spiegel bringen also ein paar % mehr Licht, in der Theorie.
Nach Deinen Werten kann ein Lichtstrahl von einer weißen Wand
10 mal reflektiert werden, bis er absorbiert wird. Von einem
Spiegel dagegen 50 mal.
Ein Lichtstrahl, der gesehen wird, fällt aber genau einmal ins Auge, egal wie oft er zuvor reflektiert wurde.
Michael
Hallo Michael!
Ein Lichtstrahl, der gesehen wird, fällt aber genau einmal ins Auge, egal wie oft er zuvor reflektiert wurde.
Wär ich nie drauf gekommen.
Also, ich formuliere genauer: Es fallen 400 % mehr Lichtstrahlen ins Auge.
Grüße
Andreas
Hallo!
Die Frage ist ganz und gar nicht dumm!
Soweit ich es überblicke hängt das von der Geometrie des Raumes ab. Nehmen wir an, die Versuchsanordnung besteht aus einer punktförmigen Lichtquelle, einem punktförmigen Sensor, der die Strahlung aus dem gesamten Raumwinkel aufnimmt und einem irgendwie gearteten Hohlraum, der a) schwarz (Albedo = 0) b) weiß (Albedo = ca. 0,9 oder c) verspiegelt (Reflexivität = ca. 1) sein kann.
Es ist sofort klar, dass im Falle von a) die gemessene Strahlungsdichte nur von der Entfernung zwischen Lichtquelle und Sensor abhängt und zwar mit der bekannten 1/r²-Abhängigkeit. Zudem ist die Strahlungsdichte sehr gering (soll heißen: Es ist sehr dunkel).
Bei b müsste man jetzt über alle Wegstrecken integrieren. Eine Rechnung, die bei jeder Geometrie des Hohlraums ein bisschen anders aussieht. Die Rechnung (mindestens für die Kugel und den Würfel) überlasse ich mal dem geneigten Leser als mathematische Fingerübung .
Im Falle von c wird es nun ganz wüst: Handelt es sich um eine Kugel mit der Strahlungsquelle im Zentrum, dann ist die gemessene Strahlungsdichte an jedem anderen Punkt wie im schwarzen Hohlraum (weil die Wände das Licht exakt zum Zentrum reflektieren und in keine andere Richtung). Handelt es sich um einen Rotationsellipsoiden (also um einen hohlen Rugby-Ball), dann gilt dasselbe, es sei denn die Strahlungsquelle und der Sender befinden sich in beiden Brennpunkten. In diesem Fall wird die gemessene Strahlungsdichte sogar singulär. Befinden wir uns im Inneren eines verspiegelten Würfels, so sehen wir ein kubisches Gitter von Spiegelbildern der Strahlungsquelle, das sich in alle sechs Richtungen unendlich fortzusetzen scheint. (Im Technorama in Winterthur darf man einen Blick in einen solchen Würfel werfen. Ziemlich beeindruckend!) Auch das wird in der Berechnung ziemlich interessant…
Gruß, Michael
Du hast meinen Punkt nicht verstanden. Jeder Lichtstrahl, der ins Auge fällt, ist für Deine Überlegung verloren! Jeder, der aber nicht ins Auge fällt, macht den Raum nicht heller. Nimm z. B. eine innen verspiegelte Kugel. Die Lichtquelle befinde sich genau im Zentrum. Wenn Du Dich abseits vom Zentrum befindest, dann treffen dich nur die Photonen, die in Deiner Richtung emittiert werden (je nach Konstruktion vielleicht auch noch diejenigen, die 180° in die andere Richtung geschickt werden). Die Photonen, die sich quer zu dieser Achse bewegen, können noch so oft reflektiert werden: Sie gelangen nie ins Auge. Anders beim weiß gestrichenen Raum. Da kann prinzipiell aus jeder Richtung ein Photon kommen.
Hallo Michael!
Nimm z. B. eine innen verspiegelte Kugel. Die Lichtquelle befinde sich genau im Zentrum. Wenn Du Dich abseits vom Zentrum befindest, dann treffen dich nur die Photonen, die in Deiner Richtung emittiert werden (je nach Konstruktion vielleicht auch noch diejenigen, die 180° in die andere Richtung geschickt werden). Die Photonen, die sich quer zu dieser Achse bewegen, können noch so oft reflektiert werden: Sie gelangen nie ins Auge.
Du hast echt tolle Ideen!
Okay, ich gebe zu, bei diesem kugelförmigen Zimmer funktioniert meine Theorie nicht.
Ich habe allerdings noch nicht viele kugelförmige Zimmer gesehen.
Grüße
Andreas
Hi Andreas,
Ich habe allerdings noch nicht viele kugelförmige Zimmer
gesehen.
Knapp daneben, schau mal hier:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kuge…
cu
Zeulino
Hallo,
das ist natürlich keine dumme, sondern eine wirklich interessante und schwierige Frage!
Nimmt man einen Raum in dem eine Leuchtquelle ist, dann hat man ein gewisses Helligkeitsniveau. Benutzt man nun einem Spiegel, so kann man damit natürlich weniger ausgeleuchtete Stellen (Ecken usw.) erhellen. Damit wird aber aus meiner Sicht nie der gesamte Raum heller, denn sonst würde ja, kleidet man den gesamten Raum mit Spiegelflächen aus, die Helligkeit ins unendliche (ich berücksichtige jetzt nicht die Umwandlung in Wärme) steigen, weil jeder Spiegel ja von einem anderen Spiegel angeleuchtet wird und dadurch der Raum sich erhellen müsste.
Gruß biopeso