Raumluftanalytik: Was ist sinnvoll?

Hallo Experten,

Im Vorfeld eines Immobilienkaufs möchte ich vom fraglichen Objekt eine Raumluftanalyse auf „Wohngifte“ machen lassen. Meine Frage dabei: was ist dabei sinnvollerweise zu messen?

Das Gebäude ist Baujahr 60 (Massivbau) und wurde ca. 95 renoviert. Laminatböden und Deckenvertäfelung sollen ohnehin teilweise rausgemacht werden, die Tapeten sowieso alle. (Hier frage ich mich: macht dann eine Messung in diesen Räumen überhaupt Sinn?)

Bisher soll auf Schimmelpilze und Formaldehyd analysiert werden. Im ausgebauten Dachboden evtl. auf Holzschutzmittel / VOC.

Zwar möchte ich möglichst präzise wissen, ob ich irgendwo Unannehmlichkeiten zu erwarten habe, möchte aber auch nicht in jedem Raum bzw. Stockwerk eine Komplettanalytik mit Schwer- und Leichtflüchtigen Stoffen machen (kostet ja alles Geld). Wenn ich eine Mischprobe vom ganzen Haus nehme, befürchte ich andererseits, ggf. vorkommende Schadstoffquellen zu sehr zu verdünnen…

Zu was ratet Ihr?

Simon

Hallo Simon,

ich würde mich auf Parameter, Orte und Alter nach ihrer Häufigkeit beschränken. Wenn der Dachboden ebenfalls renoviert wurde wirst Du wahrscheinlich da kein Formaldehyd finden (außer der Vorbesitzer hatte noch ein paar alte Farben). Schimmelpilze würde ich in Feuchträumen und Keller suchen. Ggf. kann Asbest (BJ 1960) noch interessant sein wenn da früher oder heute Nachtspeicheröfen drin waren oder sind. Hierauf würde ich eher in höheren Stockwerken analysieren, da dort die Wahrscheinlichkeit steigt dass die Geräte nicht als ganzes entnommen wurden. Die Analyse bringt denke ich auch nichts als Luftprobe da die Faser erst aufgewirbelt werden müsste. Eher absaugen lassen.

Ein auf Umweltanalytik spezialisiertes Labor sollte dich hier aber gut beraten können.

Gruß
Sausage