Grüß gott, bin neu im Forum. (schwankend ob die Frage ins Astronomieboard soll oder hier)
Darf man voraussetzen, dass der Weltraum auch außerhalb eines Sonnensystems nirgends absolut materiefrei ist?
Wenn nun ein Objekt unser Sonnensystem verlässt und keinerlei Antriebsimpetus mehr ausgesetzt ist (Sonnenwind, Gravitationswirkung beim Vorbeiflug an Himmelskörpern z.B. Jupiter): müsste es dann nicht aufgrund der (zwar unermesslich geringen, aber stetigen) Reibungskräfte abgebremst werden bis es irgendwann einmal einfach stehenbleibt?
Vorausgesetzt es gerät nicht schon vorher unter den Gravitationseinfluss eines anderen Sonnensystems?
‚Reibungsverlusste‘ im All
Hi,
keine Antwort, aber eine Ergänzung:
Reibung=Materie=Gravitation
Also jedes Sandkorn das für die Reibung verantwortlich ist beschleunigt deine Sonde auch erstmal.
Grüße,
J~
Reibung=Materie=Gravitation
Also jedes Sandkorn das für die Reibung verantwortlich ist
beschleunigt deine Sonde auch erstmal.
Danke schon mal für die schnelle Antwort,
fürchte meine „Reibungskräfte“ waren der falsche Terminus …
ich meine: mechanische Widerstände (sowas wie „Luftwiderstand“)
was also die im Weltraum „herumstehende“ Materie (Partikel?)
der kinetischen Energie der Raumsonde an Trägheitsenergie(?)
entgegensetzt …?
Hi,
Danke schon mal für die schnelle Antwort,
fürchte meine „Reibungskräfte“ waren der falsche Terminus …
dochdoch, ich weiß schon was du meinst
ich meine: mechanische Widerstände (sowas wie
„Luftwiderstand“)
Ja, das meinte ich auch. Ob auf ein Objekt Milliarden von Luftteilchen pro Sekunde prallen oder 1 kosmisches Staubkorn alle 1000Jahre ist vom Prinzip her kein Unterschied.
Viele Grüße,
J~
Hallo Jame~,
Also jedes Sandkorn das für die Reibung verantwortlich ist
beschleunigt deine Sonde auch erstmal.
Bis die Sonde am Sandkorn vorbei ist, dann bremst es, und zwar in gleichem Maße wie es beschleunigt hat.
Demnach müsste das eigentlich auf Null rauskommen, ist also vernachlässigbar.
Gruss,
Christof
Darf man voraussetzen, dass der Weltraum auch außerhalb eines
Sonnensystems nirgends absolut materiefrei ist?
Ja. Man darf sogar annehmen, daß die Dichte außerhalb des Sonnensystems - genauer gesagt außerhalb des termination shock - sogar noch größer ist als innen.
Wenn nun ein Objekt unser Sonnensystem verlässt und keinerlei
Antriebsimpetus mehr ausgesetzt ist (Sonnenwind,
Gravitationswirkung beim Vorbeiflug an Himmelskörpern z.B.
Jupiter): müsste es dann nicht aufgrund der (zwar unermesslich
geringen, aber stetigen) Reibungskräfte abgebremst werden
Ja.
bis es irgendwann einmal einfach stehenbleibt?
Nein. Die Bremswirkung ist auch außerhalb des Sonnensystems kleiner als die Gravitationskräfte der benachbarten Sonnen.
Vorausgesetzt es gerät nicht schon vorher unter den
Gravitationseinfluss eines anderen Sonnensystems?
Das wird sich kaum vermeiden lassen.
und: Wärmeverlust im Weltraum
Erstmal danke für alle Antworten!
(schätze mein Denkfehler war: dass es ja NIRGENDS im All einen Punkt gibt ohne Gravitationseinwirkung irgend eines Sonnensystems, wenns auch noch so weit entfernt sein mag. Dummer Fehler)
Würde gern noch eine Frage nachlegen:
Im Film „Apollo 13“ („Houston, wir haben ein Problem“): nach dem Ausfall diverser Versorgungssysteme kommt es in der Raumkapsel u.a. zu massivem Temperaturabfall, die Astronauten frieren arg.
Nun ist es im Weltall saukalt, schon klar - aber wieso kühlt die Raumkapsel überhaupt ab? Wenn die Umgebung äußerst materiearm ist, wohin gibt ein Objekt dann seine Wärme ab?
Überspitzt gefragt: könnte man theoretisch auf dem Mond mit Thermosohlen aber ansonsten nackt herumspazieren ohne zu frieren, weil es dort keine Atmospäre hat wohin die Körperwärme abgeleitet wird?
Nun ist es im Weltall saukalt, schon klar - aber wieso kühlt
die Raumkapsel überhaupt ab? Wenn die Umgebung äußerst
materiearm ist, wohin gibt ein Objekt dann seine Wärme ab?
Überspitzt gefragt: könnte man theoretisch auf dem Mond mit
Thermosohlen aber ansonsten nackt herumspazieren ohne zu
frieren, weil es dort keine Atmospäre hat wohin die
Körperwärme abgeleitet wird?
Wärmestrahlung eines 300 K warmes Körpers (z. B. einer Apollo-Kapsel) richtung eines ca. 0 K warmen Weltraums.
Und Weltraum strahlt nicht zurück
(zumindest nicht nennenswert
Um die Sonnenstrahlung zu Kapselheizung zu benutzen, müsste die letztere in einer kontrollierten und sich ständig ändernden Lage zu Sonne stehen (sog. PTC - passive thermal controll). Bei einer antriebslos fliegenden Kapsel war das nicht realisierbar.
MfG
C.
Wärmestrahlung eines 300 K warmes Körpers (z. B. einer
Apollo-Kapsel) richtung eines ca. 0 K warmen Weltraums.
Braucht ein Körper im Weltraum aber wesentlich länger um auf seine Umgebungstemperatur abzukühlen als in einer Atmosphäre?
Oder hat die Wärmeableitung in Relation zur Wärmeabstrahlung nur eine untergeordnete Bedeutung?
Braucht ein Körper im Weltraum aber wesentlich länger um auf
seine Umgebungstemperatur abzukühlen als in einer Atmosphäre?
Kann man nicht pauschal sagen. Hängt von Verhältnis der gespeicherten Energie (Masse mal spezifische Wärme) zu strahlender Oberfläche, der Eigenschaften der Oberfläche selbst und ein paar weiteren Faktoren ab.
Ausserdem ist die Umgebungstemperatur im Weltraum etwas tiefer, als auf Erde
Somit wird eine Raumkapsel schon deutlich über der Umgebungstemperatur sehr ungemütlich
Man könnte sicherlich ein paar konkrete Beispiele durchrechnen.
Oder hat die Wärmeableitung in Relation zur Wärmeabstrahlung
nur eine untergeordnete Bedeutung?
Im Weltraum schon
Auf der Erde kann man nicht pauschal sagen.
Das hängt von der Beschaffenheit des Körpers (Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Grösse und Form der Oberfläche ect.) sowie von der Umgebung (Temperatur, Luftgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit …) ab.
MfG
C.
Um die Sonnenstrahlung zu Kapselheizung zu benutzen, müsste
die letztere in einer kontrollierten und sich ständig
ändernden Lage zu Sonne stehen (sog. PTC - passive thermal
controll). Bei einer antriebslos fliegenden Kapsel war das
nicht realisierbar.
Doch, genau das hat man bei Apollo gemacht, die Kapsel wurde in langsame Drehung um ihre Längsachse versetzt, eine Drehung dauerte etwa eine Minute. Dadurch erzielte man eine gleichmässige Erwärmung der Kapsel; sonst hätte es große Temperaturunterschiede auf den beiden Seiten gegeben
Genau so wie ein Brathähnchen, deswegen nannten die Amerikaner das den „Barbecue Mode“
Gruß
Oliver
Um die Sonnenstrahlung zu Kapselheizung zu benutzen, müsste
die letztere in einer kontrollierten und sich ständig
ändernden Lage zu Sonne stehen (sog. PTC - passive thermal
controll). Bei einer antriebslos fliegenden Kapsel war das
nicht realisierbar.Doch, genau das hat man bei Apollo gemacht, die Kapsel wurde
in langsame Drehung um ihre Längsachse versetzt, eine Drehung
dauerte etwa eine Minute.
Ja. Das ist ja das, was ich mit PTC meinte.
War aber bei Apollo 13 aus Energiespargrunden nicht durchführbar, denn auch PTC braucht regelmässige Korrekturen durch Lagesteuerungstriebwerke. Ansonsten beginnt nämlich das Schiff schon nach kurzer Zeit zu taumeln.
Normallerweise war das Raumschiff auch bei abgeschaltetem Triebwerk nicht antriebs- und steuerlos. Die Apollo 13 schon.
MfG
C.
müsste es dann nicht aufgrund der (zwar unermesslich
geringen, aber stetigen) Reibungskräfte abgebremst werden bis
es irgendwann einmal einfach stehenbleibt?
Vorausgesetzt es gerät nicht schon vorher unter den
Gravitationseinfluss eines anderen Sonnensystems?
Hallo
Also meines Wissens ist die Materie außerhalb unseres Sonnensystems und zwischen den Sternen nicht besonders gut untersucht.
Man fand zwar dunkle (und auch helle) interstellare Wolken, aber meistens gibt es eine freie Sicht selbst zu entfernten Galaxien.
Deswegen sage ich, eine Reibung an Satelliten auf der Reise zwischen den Sternen spielt keine Rolle.
Für den Einschlag von Staubpartikeln müßte man deren Menge und deren Richtung kennen.
MfG
Matthias
… und auf der Erde
(würde schon ins Physik-Board gehören, aber es bleibt dasselbe Thema:smile:
Thermoskanne:
Der Luftraum zwischen Innen- und Aussengefäß (Medium mit geringer Wärmeleitfähigkeit) setzt den Temperaturverlust durch Wärmeableitung Konvektion herab - bis hierher klarer Fall.
Warum aber ist das Innengefäß, falls aus Glas, bei den meisten Thermosflaschen mit einer aufgedampften Spiegel- (Reflektor?)Schicht versehen? Ist es um zusätzlich auch die Wärmestrahlung ins Innere zurück zu reflektieren? Wäre die Wärmeabstrahlung durch Klarglas hindurch höher?
Hallo,
als Laie sage ich mal nur meine Meinung. Muß nicht der Maßstab
werden.
aufgedampften Spiegel-
(Reflektor?)Schicht versehen? Ist es um zusätzlich auch die
Wärmestrahlung ins Innere zurück zu reflektieren? Wäre die
Wärmeabstrahlung durch Klarglas hindurch höher?
Wenn die außen auf dem Glas (meisttens) angebracht ist, dürfte das
der Grund sein. Noch besser wäre eine Spiegelschicht ohne
Innenwandberührung im Vacuum. Das Quecksilber als Metall heizt sich
durch das warme Glas auch auf und gibt wieder einen Teil der Wärme
als Infrarotstrahlung nach aussen ab.
Ein warmer bzw. heisser Körper strahlt Infrarot unabhängig von seiner
Oberflächenfarbe ab. Der Wärmestrahlung ist es egal, ob der Körper
schwarz oder silbern ist. Weil es einfach ein Bewegungszustand der
Atome und damit auch der Moleküle ist.
Umgekehrt aber nicht.
Also, wenn ein Motor thermisch am Limit läuft z. B. (getunt) und
befindet sich unter einer Verkleidung, dann ist die Verkleidung
besser innen schwarz lackiert und der Motor silbern hochglanz
lackiert.
Der Motor kann dann die Wärme abstrahlen, die Verkleidung nimmt sie
auf und gibt sie aussen an die Umgebungsluft ab. Rückstrahlung von
der cowling (Verkleidung wird dann vom silbernen Motor reflektiert
und nicht absorbiert.
Das wissen scheinbar viele Motortuner nicht, die ihre
„hochgezüchteten“ Motoren modisch schwarz lackieren / eloxieren.
Gruß
TeeBird
… für die Erklärung!
Michl