Raumtemperatur/Luftfeuchtigkeit Beziehung zur Vermeidung von Schimmel

Hallo zusammen,

ist es richtig, dass je niedriger die Raumtemperatur ist, desto niedriger auch die relative Luftfeuchtigkeit sein soll, um Schimmelentstehung zu vermeiden?

Je niedriger die Temperatur, desto weniger Wasser kann ja die Luft aufnehmen, daher je kälter desto weniger feucht sollte es sein, um Schimmelbildung vorzubeugen, oder?

Ich verstehe es also so, dass z.B. bei der Raumtemperatur von 15 Grad und relativen Luftfeuchtigkeit von 65% die Wahrscheinlichkeit einer Schimmelbildung höher wäre als bei einer Raumtemperatur von 25 Grad und relativen Luftfeuchtigkeit von 70%, oder? Kältere Luft kann ja weniger Feuchtigkeit aufnehmen und schlägt diese, falls viel davon kommt, an den Wänden nieder, oder?

Danke

Hallo,

Im ersten Fall liegt die absolute Luftfeuchtigkeit bei rd. 8 Gramm je Kubikmeter, im zweiten bei rd. 16 Gramm je Kubikmeter. Das ist aber alles nicht entscheidend, sondern es ist wichtiger, ob es im Raum kalte Stellen gibt, an denen der Taupunkt unterschritten bzw. fast erreicht wird.

Gruß
C.

Nein.

Schimmel kann dann entstehen, wenn die Oberflächentemperaturen der begrenzenden Wände/Decken niedriger sind als die Lufttemperatur oder generell eine relative Luftfeuchtigkeit gegen 100% erreicht wird.
Im Bereich von kälteren Wände/Decken gegenüber der Lufttemperatur kühlt auch die Lufttemperatur ab, die relative Luftfeuchtigkeit steigt dort an, und wenn sie annähernd 100% erreicht, kondensiert die Feuchtigkeit zu Wasser und setzt sich an den begrenzenden Bauteilen ab.

Nein, es hängt ausschließlich von Unterschied zwischen Raumluft- und Oberflächentemperatur sowie relativem Feuchtegehalt der Luft ab.

awM

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Eher andersrum.

Sagen wir mal, eine schlecht isolierte Außenwand hat an der Innenseite 10°C.

Deine 15°C/65%-Luft trägt 8,33g Wasser pro Kubikmeter. Kühlt sie an der Wand um 5° runter auf 10°C, hat sie eine Feuchtigkeit von 85%.

Bei 25°C/70% hast du 16,12g/m³. Das um 15°C auf 10°C abgekühlt, und du hättest rechnerisch 171,6%. Da nun die maximale relative Feuchtigkeit höchstens bei 100% liegen kann, wird da ordentlich was kondensieren.

(Ich hab das ganz billig hiermit berechnet)

Also: Es kommt sehr darauf an, wie stark die Luft an den Wänden abkühlt.

Wer im Sommer bei 35°C/30% meint, seinen 15°C kalten Keller zu lüften, hat dort dann wunderbare 92%.

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Hallo,
meist will man keine theoretische Ausarbeitung oder Vorlesestunde, sondern einfach ohne Schimmel wohnen. Dazu koenntest Du ein Messgeraet erwerben (oder mehrere) und die Feuchte messen. Interessant wird es weniger in Raummitte, sondern in der Raumecke von zwei Aussenwaenden, ganz oben und ganz unten, da stellst Du das Messgeraet auf. Mindestens zeitweise zum Lernen, fuers AHA-Erlebnis.
Geraetebeispiel
Uebrigens gilt, immer wieder das Wasser (Gegenstand) in der warmen Luft zusammen mit der warmen Luft raus ins Freie lueften.
Gruss Helmut