Hallo Kaschi,
also, wenn es dich beruhigt, ich bin jetzt seit 5 Monaten selbstständig, und es ist nicht so, dass die Leute einem die Bude einrennen. Woher auch? Es kennt dich ja noch niemand!
Von daher ist es ganz normal, dass es am Anfang erst einmal stockt. Zwei Monate sind gar nichts, und meine Unternehmensberaterin erzählte neulich gerade erst, dass das bei ihr früher nach dem Dreivierteljahr Förderung vom Amt auch noch nicht wirklich rund lief. Das kommt wirklich erst so nach 1,5 Jahren.
Wichtig ist, dass du nicht die Flinte ins Korn wirfst, sondern hartnäckig und realistisch bleibst: Wenn du glaubst, dass du sofort 100 Kunden haben müsstest, forderst du von dir Unerreichbares. Was immer du tust: Bring dein Angebot unter die Leute. Mit Visitenkartenverteilen, Anschreiben aufsetzen, Webseite überarbeiten, Leute treffen, Kontakte knüpfen (z.B. auf den berühmt-berüchtigten Netzwerkveranstaltungen) kann man erst mal die ersten Monate rumbringen und ist herrlich beschäftigt. Wenn du nämlich noch keine Kunden hast, musst du dir erst das Netzwerk aufbauen. Oder bewerben. Ich spreche da quasi aus der Marketingerfahrung. 
Ich habe zum Beispiel Bekannte, auf die mein Angebot passen könnte, in einem freundlichen Brief informiert, was ich mache und gebeten, dass sie mich empfehlen. Ein Kunde kam bei mir darüber. Andere Kunden habe ich über Xing gewonnen: Suche, Webseite angucken, Bedarf checken, anrufen, vorstellen, Bedarf checken. Der Vorteil: Hier ist es leichter, die richtigen Ansprechpartner zu finden, und die Wahrscheinlichkeit, dass du wegen mangelndem Interesse abgewimmelt wirst, ist geringer. 
Du kannst die „freie Zeit“ auch nutzen, um dich in der Buchhaltung fit zu machen, viel über Kundenakquise oder Projektmanagement zu lesen (hab mir grad wieder einen ganzen Stapel neuen Stoff aus der Bücherei ausgeliehen - ganz umsonst!). Wenn der Kundenansturm dann über dich einbricht, ersäufst du nicht in der völligen Strukturlosigkeit.
Unternehmertum braucht einen langen Atem, ein bisschen Kontaktfreude und das Bewusstsein, dass es immer Phasen gibt, wo es nicht rund läuft. Ich durfte diese Erfahrung gottlob als PR-Beraterin oft genug machen.
Das macht mich ein wenig entspannter. Aber wenn ich hier vielleicht den Anschein erwecke, etwas Plan zu haben - ich bin heute auch um 4:45 Uhr mit Übelkeit aufgestanden, weil ich der Arbeit wegen nicht schlafen konnte. Kommt vor. Heute gönne ich mir dafür etwas Ruhe, gehe nachher mit meinem Patenkind weg (wichtig: such dir Aktivitäten, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, als Ausgleich!), und heute Abend, wenn ich wieder etwas entspannter bin, setze ich mich in Ruhe in ein Café und arbeite weiter an meinem derzeitigen Kunden.
Und falls es in ein paar Monaten noch immer nicht laufen sollte, kannst du ja erstmal einen Nebenjob an Land ziehen, der die kleinen Raten sichert.
Wenn du noch Fragen hast, immer raus damit.
Viele Grüße
sgw