Hallo Anja,
die beiden von dir genannten Beispiele für die Rauschwirkung verschiedener Pflanzen: „Vom Fingerhut bis zur Muskatnuss“, stammen aus dem Reich der Blütenpflanzen.
Zu deiner Frage:
Meine Frage ist: ist das ein „zufälliger“ Nebeneffekt oder
steht da eine bestimmte Absicht der Natur dahinter - und wenn
ja, welche?
wurde bereits geantwortet.
Ich möchte dazu noch ergänzen falls dich das interessieren sollte, daß die Blütenpflanzen eine hohe Organisationsstufe besitzen und dadurch auch viele verschiedene Zellsorten unterscheidbar sind, die eine riesige Anzahl verschiedener sog. sekundärer Inhaltsstoffe (auch welche mit Rauschwirkung auf den Menschen) liefern.
Die Höhe der Organisation hier von Pflanzen, kann u.a. in Zahlen ausgedrückt werden.
Algen, von denen man annimmt, daß aus ihnen entwicklungsgeschichtlich die Landpflanzen entstanden sind, haben ca. 6 – 12 verschiedene Zellsorten,
Moose 15 – 20,
Farne 20 – 45 und
Blütenpflanzen ca. 55 – 75 (siehe Aichele/Schwegler ‚Unsere Moos und Farnpflanzen’ 10. Aufl. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart).
Die niedrigere Organisation der Moose und Farne beschränkt sich nicht nur auf das Fehlen der Blüte, es erstreckt sich auch auf den insgesamt einfacheren Bau des Pflanzenkörpers.
Durch die Höhe der Organisation und durch die vielfältigen Aufgaben die zu bewältigen sind, stellen die Blütenpflanzen auch sehr viele verschiedene Stoffe her.
Daß da welche dabei sind, die eine Rauschwirkung beim Menschen erzeugen können, ist aber rein zufällig.
Unter den Moosen und den Farnen sind mir keine solchen Stoffe mit Rauschwirkung bekannt, obwohl sicher intensiv danach gesucht wurde und wird.
Verschiedene Moose enthalten phenolische Substanzen als Fraßgifte. Aus dem Wurzelstock des Wurmfarns wurde früher ein Mittel gegen den Bandwurm isoliert. Die karzinogene Wirkung des Adlerfarns ist in mehreren Tierarten eindeutig nachgewiesen.
Grüße
watergolf