Hallo,
ich suche für mein Hobby (RC-Car) nach der Möglichkeit einen
NoLimit Fahrteregler (vorwärts/bremsen/rückwärts) für 7,2V
Motoren (Mabushi 540) zu bauen. Fertige Regler kosten nämlich
80-130 Euro und ich denke mal dass die einzelnen Bauteile
dafür wesentlich billiger zu haben sind.
Das Problem ist aber dass ich keine Baupläne / Schaltpläne
finden kann.
Wer weiss wo ich soetwas finden kann, oder hat selbst schon so
einen Regler gebaut?
Es gibt einige Selbstbau-Regler.
Die meiner Meinung nach besten Designs für Bürsten-Motoren kommen von Herrn Milan Lulic, die Kontaktdaten kannst Du von der Zeitschrift Elektromodel (http://www.neckar-verlag.de/modellbau/elektromodell.htm bzw. http://www.neckar-verlag.de/modellbau/kontakt.htm) bekommen.
Ich habe bereits vier Regler von Herrn Lulic gebaut, allerdings nicht für Modellautos sondern Flugregler. Dort wird nicht umgepolt.
Die Regler sind grösstenteils in SMD-Bauweise ausgeführt.
Da die Bauteile abgesehen von der Leiterplatte selbst zu beschaffen sind war das für mich nur interessant, um zu verstehen, wie so ein Regler funktioniert und aus Spass am basteln.
Ich habe damals in der Elektronikentwicklung gearbeitet und hatte deshalb gute Gerätschaften (Lötstation, Messgeräte, Netzteile, Oszilloskop, Kleinteile im grossen Stil…) zur Verfügung, sonst wäre es ein aussichtsloses und ziemlich teures Unterfangen gewesen.
Rückblickend kann ich sagen, dass es sich nur bei den beiden grössten (6-16V, 35A und 7-50V, 80A) gelohnt hat, bei den kleineren waren die Materialkosten in etwa so hoch, wie bei einem fertig gekauften Regler, also so ca 15-20 Euro (Hochleistungs-FETs kosten einzeln leicht mal 8-10 Euro das Stück).
Der Reglerbau ist zwar schon interessant, aber wenn man nichts mit Elektronik zu tun hat, wie ich aus Deinen anderen Postings entnehmen kann wird man nicht viel Freude daran haben, die einmalige Investition in einem gescheiten Regler ist dann billiger und frustärmer.
Herr Lulic hat auch umpolbare Regler, schreib ihn einfach mal an, wenn es Dich in den Fingern juckt.
Einige Anmerkungen zu den übrigen Postings:
Der Regler bekommt sein Sollsignal vom Empfänger. Das Signal ist im Prinzip PWM-moduliert, mit ca 50Hz Basisfrequenz (abhängig von der Anzahl der verwendeten Servos) mit Pulsweiten von ca 0.7ms bis 2ms.
Eigentlich ist der Regler ein Steller, nur spezielle Hubschrauber-Regler regeln echt, auf eine bestimmte Rotordrehzahl, der Rest steuert den Motor blind, ohne Rückmeldung.
Die niederfrequente PWM wird vom Steller ausgewertet und abhängig davon dann der Motor bestromt. Dazu wird im Prinzip auch wieder eine PWM erzeugt, bei meinen Stellern mit ca 3kHz Basisfrequenz. Beim grössten sind es nur ca 700Hz, um die Schaltverluste in den FETs zu minimieren.
Bremse:
Bei meinen (Flug-)Stellern wird der Motor wie schon in anderen Postings beschreiben durch Kurzschliessen mit der Eigeninduktivität gebremst, das funktioniert auch recht gut.
Bei den Auto-Stellern gibt es meines Wissens auch Exemplare mit echter Bremse, also Bestromung in Rückwärts-Richtung.
Dort fliessen dann aber auch richtige Männer-Ströme, also im Bereich des Kurzschlussstromes des Motors, was bei den recht scharfen RC-Car Motoren durchaus deutlich über 100 A sein können!
Da bei solchen Strömen doch schon einiges an Leistung umgesetzt wird, wären hier Fehler wohl eher Verhängnisvoll.
Alles in allem ist das ganze zwar sehr interessant, aber für jemanden ohne grosse Erfahrung in der Elektronik das falsche.
Du wirst wohl besten zufrieden, wenn Du Dir einen ordentlichen Steller kaufst und ihn nicht mit zu scharfen Motoren überlastest.
Schöne Grüsse,
Christof
P.S.: Elektronik-Bauteile in Kleinmengen gibts beispielsweise bei:
http://www.geist-electronic.de
http://www.nessel-elektronik.de