RCD für 32A Steckdosen zur Versorgung von PDUs?

Hallo,

in einem Serverraum befinden sich 4 CEE Steckdosen, 3polig, 230V, 32A.
Dort eingesteckt sind handelsübliche PDUs (Stromversorgungsleisten) mit Kaltgerätebuchsen. Die Stromversorgungsleisten haben je zwei Sicherungsautomaten à 16A integriert.

Nun endet ja eigentlich für mich bei der Installation die Verantwortung bei den CEE Steckdosen.
Für diese ist bekanntlich kein RCD gefordert, da >20A Nennstrom und TN-C-S Netz mit mehr als ausreichend niedrigen Rschleife.

Andererseits habe ich nun „quasi fest installierte“ Steckdosen / Buchsen mit lkediglich 10A/16A Nennstrom, welche keinen RCD haben.

Ein VDS Sachversträndiger bemängelt die Ausführung und will unbedingt 30mA RCDs für die Server haben.

Aus verständlichen Gründen möchten die Betreiber ihre Serverfarm aber nicht derartig absichern.

Allein schon aus EMV Gründen haben alle Komponenten Anschlüsse an den zusätzlichen örtlichen Potenzialausgleich. Eine Feuerlöschanlage steht auch stets einsatzfähig bereit. Eine besondere Gefahr durch den RCD-losen Betrieb sehe ich daher nicht.

Sind die Buchsen einer PDU nun als Steckdosen im Sinne der VDE 0100 Teil 410 anzusehen?
Oder sind es nicht doch eher eigenständige Betriebsmittel, die dank 32A Steckdose nicht unter die RCD Pflicht fallen?

Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, alternativ eine Differenzstromüberwachung einzusetzen. Diese könnte auch dei Gefahrenmeldeanlage aufgeschaltet werden (Technikalarm). Dies wäre auch im Interesse einer noch höheren Betriebssicherheit, denn Netzteile, die plötzlich höhere Differenzströme verursachen, haben ja einen Fehler, der in einem Ausfall münden kann.

Vielen Dank für das Lesen dieser doch etwas lang geratenen Frage.

Hinweis:
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Hallo!

das ist ein interessanter Fall.

Deine Zuständigkeit endet schon an der CEE Steckdose.

Es hat ja aber nichts damit zu tun, ob nicht trotzdem an den nachgeschalteten Schukosteckdosen/ Kaltgerätebuchsen FI gefordert wird.

Es wird ja nicht vom errichtenden Elektriker direkt gefordert, sondern vom Betreiber der Anlage. Das war doch sicherlich eine umfangreiche Elektroanlage, gab es da keine Planung durch einen Fachplaner ?

Das ist doch genau der Fall, wenn man aus einer CEE 32 in einer Werkstatt z.B. einen Baustellen-Kleinverteiler ansteckt, der dann wiederum Schukodosen enthält.
Der MUSS doch zu Recht einen internen FI mit 30 mA tragen.

Wie man sich hier als Errichter der E-Anlage gegenüber dem Sachverständigen verhalten soll ? Schlägt der denn etwas vor ?

Mal am Rande: Hätte man da nicht den Serverraum als IT-Netz auslegen sollen, allein wegen der Ausfallsicherheit beim ersten Isolationsfehler ?

MfG
duck313

Es wird ja nicht vom errichtenden Elektriker direkt gefordert,
sondern vom Betreiber der Anlage. Das war doch sicherlich
eine umfangreiche Elektroanlage, gab es da keine Planung durch
einen Fachplaner ?

Ich war das :wink:

Mir wurden seitens der EDV Abteilung die Anforderungen gestellt, welche lauteten:
4 CEE Steckdosen 3polig 32A, jeweils zwei über USV laufen und zwei über Netzstrom laufend, die bei Ausfall auf den Diesel umgestellt werden.

Die PDUs hab ich erst gesehen, als der Raum bezogen wurde.
Zuvor hatte ich ein Blade-Center errichtet, bei dem Ähnliches vorzufinden war, hier aber mit zwei 32A Drehstrom-Steckdosen als Einspeisung und ohne Steckdosenleisten, sondern mit integrierten Systemsteckern, Netzteilen usw. …

Das ist doch genau der Fall, wenn man aus einer CEE 32 in
einer Werkstatt z.B. einen Baustellen-Kleinverteiler ansteckt,
der dann wiederum Schukodosen enthält.
Der MUSS doch zu Recht einen internen FI mit 30 mA tragen.

Nun würde man bei APC anfragen, warum deren PDU keinen RCD hat.
Nun, CE und VDE Kennzeichen sind drauf (neben einigen anderen Prüfzeichen).
Das heißt aber nichts, denn die haben es z.B. auch nicht für nötig gehalten, Aderendhülsen für die Anschlussklemmen der CEE Stecker zu nutzen.
(H07RN-F 3G6 einfach so in die Schraubklemmen gepackt.)
Zudem nutzen die intern in der Schiene „wire nuts“ und eine mir bislang völlig unbekannte Form des „Stromdiebs“. Kabelquetschabzweiger mit 6,3mm Flachstecker als Abgang.
Find ich jetzt beides nicht so prickelnd.

Wie man sich hier als Errichter der E-Anlage gegenüber dem
Sachverständigen verhalten soll ? Schlägt der denn etwas vor
?

Dafür wird der nicht bezahlt.

Mir fällt gerade ein:
Eventuell meint der gar nicht die Installation im Serverraum selber!
Im Vorraum (USV, EMA, Feuerlöschzentrale, Übergabeschrank für Glasfasern und Kupferdatenleitungen) gibt es nämlich tatsächlich EINE (!) Steckdose für EIN (!) Steckernetzteil eines DECT-Telefons. Oh, herrje, der habe ich tatsächlich keinen RCD gespendet… Was da nicht alles passieren kann.
Aber es gibt doch die Ausnahme, dass man einzelne Steckdosen, die ausschließlich für die Versorgung eines einzelnen Gerätes vorgesehen sind, nicht über FI absichern muss.
Könnte man ja ordnungshalber draufschreiben: Nur für DECT Telefon!

Mal am Rande: Hätte man da nicht den Serverraum als IT-Netz
auslegen sollen, allein wegen der Ausfallsicherheit beim
ersten Isolationsfehler ?

Alles ist mit redundanten Netzteilen ausgeführt.
Und die Server sind selber redundant. Fällt einer aus, übernimmt der andere nahtlos.
(So hofft man)
Vier Stromleisten mit je zwei Stromkreisen bedeutet ja schon eine gewisse Ausfallsicherheit.
Um einen wichtigen Prozess zu stoppen, muss es vier Sicherungen heraushauen.
(Zwei Server, welche je zwei Netzteile an verschiedenen Stromkreisen und -arten haben).
Oder die USV muss ausfallen bei gleichzeitigem Netzausfall - wobei nach etwa 15s schon der „Hatz“ brummt.

Bei Serverräumen mit nur 3 Schränken und einem Leistungsbedarf von zur Zeit rund 5kVA habe ich bislang noch keine Trafos gesehen.

(„HATZ“? Das ist der urige Zweizylinder-Diesel, der bei Netzausfall den Vorplatz in Rußwolken hüllt und die Nachbarschaft weckt.)

Ich werde einfach den LSS durch einen FI/LS ersetzen, vielleicht war es das, was der Sachverständige wollte.

Ich werde einfach den LSS durch einen FI/LS ersetzen,
vielleicht war es das, was der Sachverständige wollte.

Gemeint ist der LSS für die eine Steckdose (und das Licht) im Vorraum, nur der Ordnung halber nachgetragen.

Hallo Fragewurm,

Ein VDS Sachversträndiger bemängelt die Ausführung und will
unbedingt 30mA RCDs für die Server haben.

Scheint kein Sachverständiger zu sein, sondern ein Prinzipienreiter. Allerdings sollte er dann alle auf diesen Fall anwendbaren Normen kennen!

Er sollte mal die Normen für Netzfilter konsultieren, wegen dem Schaltnetzteil muss jeder Server-Netzteil eines haben!

Da sind dann bis zu 5mA/Gerät erlaubt, also kann schon bei etwa 4-6 Geräten Schluss sein und der FI auslösen.

Funktionieren kann das nur, wenn die 30mA FIs einzelne Leisten schützen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter#FI-Schalter
http://www.polyscope.ch/dlCenter/ps/2009_5/PS05_S12_…
http://www.all-electronics.de/texte/anzeigen/49109/A…
http://files.vogel.de/vogelonline/vogelonline/compan…

MfG Peter(TOO)

servus xstrom

ich denke wir beide wissen wie wir mit solchen "Gutachter"aussagen umzugehen haben

was schon zu der CEE-Dose und den daran angeschlossenen „geräten“ gecshrieben wurde stimmt schon

Die eine Telefonsteckdose hätte ich ihm eiskalt als solche in einem abgeschlossenen Elektroraum erklärt und hilfsweise für eine nur von Fachfingerchen Bediente erklärt

Und zwar schriftlich und zur Stellungnahme

Die geben dann nämlich gerne auch mal nach, weil deine Erklärung als Elektromeister
sowas wie ein Persil-Schein ist, daß die Anlage sauber ist und den Normen entspricht

Dann kann er seine Hände nämlich in Unschuld waschen. Da hat der kein Problem damit

Gruß