RCD, Stromsumme

Hallo,

ein RCD löst ja nicht aus, wenn der Strom zum Verbraucher genauso groß ist wie der Strom, der vom Verbraucher zurückfließt. Erst bei einer Differenz erfolgt eine Auslösung.

Doch warum fließt der Strom überhaupt zurück? Der Verbraucher verbraucht doch auch Energie (P=U*I), also demzufolge dürfte doch eigentlich kein Strom zurückfließen.

Kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen.

Vielen Dank.
Gruß von Fred

Hallo 123fred,
im entfernten könnte man das mit dem Wasser und einem Mühlrad vergleichen,
du „verbrauchst“ Wasser, aber trotzdem benötigst du einen Abfluss.
Im übrigen : der Strom wird nicht verbraucht, er" fließt" durch deine
Geräte und verrichtet dort seine Arbeit. Der zufließende und der abfließende sind gleich. Im Fehlerfall kann neben dem gewünschten
ordnungsgemäßen „Abfluss“ ein unerwünschter Weg entstehen.
Das würde das Gleichgewicht im RCD stören un zur Auslösung führen.

Es gibt sicher schon viele Seiten im Netz, die sich mit dem Thema
befassen. Dort findest du sicher bessere Erklärungen als ich sie hier
in Kürze geben kann.

Gruß
Werner

Hallo Fred,

ein RCD löst ja nicht aus, wenn der Strom zum Verbraucher
genauso groß ist wie der Strom, der vom Verbraucher
zurückfließt. Erst bei einer Differenz erfolgt eine Auslösung.

Grob gesagt, ja.

Doch warum fließt der Strom überhaupt zurück? Der Verbraucher
verbraucht doch auch Energie (P=U*I), also demzufolge dürfte
doch eigentlich kein Strom zurückfließen.

Wie lernt man so schön in der Schule in Physik… Energie kann nicht verbraucht, nur umgewandelt werden. Wenn am Verbraucher ein Strom hereinfließt, kann der sich doch nicht in Luft auflösen, sondern muss auch wieder mit selbem Betrag irgendwo raus. Dafür fällt eine Spannung ab. Das Produkt aus beidem U * I, wie du schon korrekt feststelltest, ist dann die Leistung.

Entsprechend deren Betrag wird dann die elektrische Leistung beispielsweise in Wärmeleistung umgesetzt.

Stell dir vor, du hast ein Rohrsystem. Am einen Ende sorgst du mit einer Pumpe für Druck => ‚Spannung‘. irgendwo nach einem Stückchen Rohrleitung baust du ein kleines Wasserrad ein, entnimmst also Energie, welche hier umgewandelt wird.
Dahinter hat das Wasser zwar weniger Druck => ‚Spannungsabfall‘, aber die Durchflussmenge pro Zeit => ‚Stromstärke‘ ist dennoch die gleiche - vor wie hinter dem Rad!

Das System verliert in unserer Annahme kein Wasser am Rad :wink: Es wird alles aufgefangen und weitergeleitet, bis es wieder an der Pumpe => ‚Spannungsquelle‘ ist.

Für die Sache mit dem RCD muss man das Prinzip auf Grund der hier gewöhnlicherweise verwendeten Wechselspannung abwandeln, das wäre dann aber wieder zu schwierig, um es sich am Wasserkreisbeispiel zu veranschaulichen.

Ich hoffe, es leuchtet jetzt ein.

Gruß, Marius

Hallo Fred 1

Das Beispiel RCD (FI-Schalter) braucht man nicht zum Verständnis.

Eher den Begriff „Stromkreis“. Ein Strom fließt nur wenn der Stromkreis geschlossen ist,vorher kann man nur eine Spannung messen(was aber eigentlich auch schon ein Kreis wäre,weil auch das Meßgerät einen Ministrom fließen lässt).

Wo kommt der Strom her ,wie schließt sich der Stromkreis ?

Stromquelle ist im Netz der nächstgelegene Niederspannungstrafo des E-Versorgers. Von dort führt eine Ader ins Haus,über Sicherung,Zähler,Sicherung,RCD,Sicherung zur Steckdose. Von dort als N-Leiter wieder zurück über RCD zum Trafo(Sternpunkt,Betriebserder des Trafos).
Steckt man nun ein Gerät in die Steckdose,dann erst fließt Strom durch den nun geschlossenen Stromkreis vom Trafo durch das Gerät und wieder zurück zum Trafo.
Der Strom ist überall in diesem Kreis gleichgroß,überall könnte man den gleichen Stromwert feststellen.
Seine eigentliche Arbeit,nämlich etwas anzutreiben oder aufzuheizen,das macht der Strom nur im Gerät,dort wo ihm ein Widerstand entgegenwirkt(Heizdrähte,Motorwicklung,Glühlampe usw).
Erst dort entsteht aus U x I die Leistung P. In den sehr niederohmigen Stromleitungen vom Trafo und zurück,ebenso in den Leitungen im Haus entsteht kaum Wärme,fast alle Spannung fällt am Gerät an der Steckdose ab.

MfG
duck313

Doch warum fließt der Strom überhaupt zurück?

Verinfacht gehen wir mal von Gleichstrom aus.
Da marschieren die Elektronen im Gleichschritt durch die Leitung zum Verbraucher. Und von da aus müssen sie ja irgendwo hin, sonst würden sie sich am Verbraucher sammeln und dort eine ins unermessliche steigende negative Spannung erzeugen.

Der Verbraucher
verbraucht doch auch Energie (P=U*I),

Das ist die Leistung.

also demzufolge dürfte
doch eigentlich kein Strom zurückfließen.

Strom ist zunächst mal alleine keine Leistung.

Die Leistung kommt aus der Anzahl Elektronen pro Sekunde, die durch die Leitung fließen (Stromstärke), multipliziert mit der Spannung, unter der sie stehen. Und die Spannung verlieren sie beim Marsch durch den Verbraucher.

Beispiel Wasser:

100l Wasser fließen pro Sekunde mit 1bar Druck in die Turbine.
Nach dem Durchlaufen haben sie noch 0bar Druck, aber es sind immer noch 100l pro Sekunde.

Und wenn Wasser daneben läuft, löst der FI-Schalter aus…

hi du,

es waren ja schon gute Antworten da, aber ich versuchs auch nochmal

Werners Vergleich mit dem Wasser war schon recht passend. Da setze ich mal auf

Der Stromkreislauf ist wie der Bach, der in einer Mühle das Wasserrad antreibt. Hinter dem Wasserrad fliesst exakt die gleiche Menge Wasser wieder den Bachlauf weiter.
Logisch,oder?

Die Mühle entnimmt dem Bach trotzdem die Energie, mit der sie ihre Arbeit verrichtet. Auch noch klar, oder?

Wenn hinter der Mühle aber weniger Wasser herauskommt wie hineingeflossen ist, dann versabbert die Mühle etwas davon. Es gibt ein Leck

Der FI-Schalter vergleicht die Menge, die hineinfliesst lediglich mit der Menge, die wieder herauskommt und wenn es ein Leck gibt, schaltet er ab

Wenn du einen Stromschlag bekommst, fliesst dieser Strom doch nicht ins Netz zurück, sondern über Dich als Rückleiter - und das merkt der

Ist doch gar nicht so kompliziert, oder?

lG

Vielen Dank für die Antworten…
…die alle sehr verständlich sind. Dankeschön.