Hallo Fred,
ein RCD löst ja nicht aus, wenn der Strom zum Verbraucher
genauso groß ist wie der Strom, der vom Verbraucher
zurückfließt. Erst bei einer Differenz erfolgt eine Auslösung.
Grob gesagt, ja.
Doch warum fließt der Strom überhaupt zurück? Der Verbraucher
verbraucht doch auch Energie (P=U*I), also demzufolge dürfte
doch eigentlich kein Strom zurückfließen.
Wie lernt man so schön in der Schule in Physik… Energie kann nicht verbraucht, nur umgewandelt werden. Wenn am Verbraucher ein Strom hereinfließt, kann der sich doch nicht in Luft auflösen, sondern muss auch wieder mit selbem Betrag irgendwo raus. Dafür fällt eine Spannung ab. Das Produkt aus beidem U * I, wie du schon korrekt feststelltest, ist dann die Leistung.
Entsprechend deren Betrag wird dann die elektrische Leistung beispielsweise in Wärmeleistung umgesetzt.
Stell dir vor, du hast ein Rohrsystem. Am einen Ende sorgst du mit einer Pumpe für Druck => ‚Spannung‘. irgendwo nach einem Stückchen Rohrleitung baust du ein kleines Wasserrad ein, entnimmst also Energie, welche hier umgewandelt wird.
Dahinter hat das Wasser zwar weniger Druck => ‚Spannungsabfall‘, aber die Durchflussmenge pro Zeit => ‚Stromstärke‘ ist dennoch die gleiche - vor wie hinter dem Rad!
Das System verliert in unserer Annahme kein Wasser am Rad
Es wird alles aufgefangen und weitergeleitet, bis es wieder an der Pumpe => ‚Spannungsquelle‘ ist.
Für die Sache mit dem RCD muss man das Prinzip auf Grund der hier gewöhnlicherweise verwendeten Wechselspannung abwandeln, das wäre dann aber wieder zu schwierig, um es sich am Wasserkreisbeispiel zu veranschaulichen.
Ich hoffe, es leuchtet jetzt ein.
Gruß, Marius