Re>Aufnahme aus dem Jenseits?

Hallo,

ich stimme dem schreiber ausdrücklich zu, der da die Karajan-Aufnahmen
als nicht mehr zeitgemäss ansieht. Norrington, Gardiner und -leider auch- Harnoncourt glauben in ihren Einspielungen immer, das Rad noch
mal neu erfinden zu müssen.

Persönlich favorisiere ich die Aufnahmen mit Carlos Kleiber, vor allem
die SACD-Aufnahme der 7.Symphonie mit den Münchnern ist ganz grosse
Musik. Habt Ihr schon mal in die alten Szell- oder Reiner-Aufnahmen
reingehört? Auch neue Aufnahmen, etwa Osmo Vänskä mit dem Minneapolis
Symph. Orchestra, sind zeitgemäß.

Wenn schon Beethoven`s Neunte mit Karajan, dann plädiere ich für die Aufnahme aus 1966 (Janowitz u.a.)-

Alles in allem bleiben aber Furtwängler, Klemperer und Erich Kleiber
wohl auf Sicht in ihrem Interpretationsansatz unerreicht.

PS: Bin neu hier und wollte mich mal einbringen. Bestimmt gibts ne Menge Leute, die total anderer Meinung sind. Aber Vielfalt war schon immer ein PLUS!

Viele Grüße

Manrico (ja genau, der aus Verdi’s TROUBADOUR!)

SCNR
Hallo Manrico,

da darf ich Igor Strawinski zitiere.

Ein Musiker in der Pause in der Pause zu ihm: Ich habe da eine Stelle heute anders gespielt:
Igor: Ach wissen sie, machen sie sich nicht daraus, die Dirigenten nach mir werden schon wissen, wie sie meine Musik zu spielen haben.

Gruß

Stefna

hallo, geneigter Schreiber,

dazu kann ich nur sagen:
„Wenn’s doch bloß so einfach wäre…“

Diese Strawinski-Anekdote spiegelt nur wider, wie unterschiedlich seine Musik heute von den verschiedenen Dirigenten interpretiert wird.
Wenn man als Komponist schon eine solche „Vorgabe“ liefert, darf man sich auch im Nachhinein über das Ergebnis nicht wundern.

Immerhin kenn ich keine Musikwerke, die bei ihren Premieren einen derartigen Sturm der Entrüstung hervorgerufen haben.

Beste Grüße

Manrico