Hallo zusammen,
in welcher Religion wird die Realitätsgestaltung besonders betont? Und in wie fern wird diese im Buddhismus erläutert?
Gruß
Hallo zusammen,
in welcher Religion wird die Realitätsgestaltung besonders betont? Und in wie fern wird diese im Buddhismus erläutert?
Gruß
Im Judentum
Hi Alex
in welcher Religion wird die Realitätsgestaltung besonders
betont?
Das Judentum legt besonderen Wert auf ein sinnvolles Leben im Diesseits und verlegt nicht die gesamte Lebnszielführung Richtung Jenseits.
Und in wie fern wird diese im Buddhismus erläutert?
Der Buddhismus hat ebenfalls eine einigemaßen ausgewogene Realitätsgestaltung und verzichtet (jeenfalls Buddha selbst) weitgehend af Mystifikationen, schafft es aber auch icht, diese ganz außen vor zu lassen.
Gruß,
Branden
Verschwommene Fragestellung
Hi.
Der Ausdruck „Realitätsgestaltung“ ist reiner Kaugummi, da kann man alles hinein interpretieren. Erstens wg. der Vagheit des Realitätsbegriffs (jede Religion und jede Philosophie definiert diesen anders), zweitens wg. der Bedeutung von „Gestaltung“. Kannst du das nicht genauer formulieren?
Gruß
Hast recht,
in meinem Kontext meine ich damit, in wie weit der Mensch durch seine Gedanken seine Realität gestalten kann bzw. sein Leben verändern kann?
Gruß
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Hi Alex und van Branden
Wenn ich mir das genau überlege, bietet das Christentum im besonderen Maße eine Realitätsgestaltung. Nämlich:
Realität Nr. 1: Wir leben hier in einer vergänglichen Welt ( oder
ist das nicht real?) Und in dieser Welt können wir
das Leben gestalten:
Da haben wir die Wahl:
a) Wir gestalten das Leben so, als ob das hier
auf Erden alles wäre, als ob das alles wäre:
Realität ist dann: Dass wir dabei ins „Wanken“
kommen können, und mit der Frage enden könnten:
„Ja war das alles?“
b) Wir gestalten das Leben so, als ob es ein Durch-
gang zu einer anderen Wirklichkeit wäre. Wir
wissen dann, dass alles, was wir hier erreichen
nur relativ ist. Es genügt, an dem Platz, wo das
Leben uns hingestellt hat, möglichst gut auszu-
füllen. Denn die eigentliche „Ausfüllung“ sprich
Erfüllung kommt in der anderen Wirklichkeit
Realtität 2: Nach unserem Leben gehen wir ein in eine andere Wirklich-
keit Dann tritt Lebnsrealität 1 b in Kraft
(Was im Buddhismus auch nicht anders ist)
(Judentum stimmt: Die Verwirklichung im Diesseits ist die Realität. Und die wichtigste Realität heisst dort: Im verheissenen Land zu leben, in Israel. Und da wissen wir, das hat enorme politische und völkerrechtliche Folgen -siehe Palästinenser)
Gruss Heiner Kapp
Hi Alex und van Branden
(ich habe gemerkt, dass mein Beitrag völlig unübersichtlich gekommen ist. Ich versuche ihn nochmal besser zu gliedern)
Wenn ich mir das genau überlege, bietet das Christentum im
besonderen Maße eine Realitätsgestaltung. Nämlich:
Realität Nr. 1: Wir leben hier in einer vergänglichen Welt (
oderist das nicht real?) Und in dieser Welt können wir
das Leben gestalten:smiley:a haben wir die Wahl:
a) Wir gestalten das Leben so, als ob das hier auf Erden alles wäre
Realität ist dann: Dass wir dabei in „Wanken“ kommen können, und mit der Frage enden:könnten: „Ja war das alles?“
b) Wir gestalten das Leben so, als ob es ein Durchgang zu einer anderen Wirklichkeit wäre.Wirwissen dann, dass alles, was wir hier
erreiche nur relativ ist. Es genügt, an dem Platz, wo dasLeben uns hingestellt hat, möglichst gutauszufüllen. Denn die eigentliche „Ausfüllung“ sprich Erfüllung kommt in der anderen irklichkeit
Realtität 2: Nach unserem Leben gehen wir ein in eine andere Wirklich-
keit Dann tritt Lebnsrealität 1 b in Kraft
(Was im Buddhismus auch nicht anders ist)(Judentum stimmt: Die Verwirklichung im Diesseits ist die Realität. Und die wichtigste Realität heisst dort: Im verheissenen Land zu leben, in Israel. Und da wissen wir, das hat enorme politische und völkerrechtliche Folgen -siehe Palästinenser)
Gruss Heiner Kapp
(Kann mir jemand sagen, wie man das macht, wenn man etwas unterstreichen oder anders sichtbar markieren möchte?)
[MOD] HTML-Tags
Hallo Kapp,
(Kann mir jemand sagen, wie man das macht, wenn man etwas
unterstreichen oder anders sichtbar markieren möchte?)
Hilfe findest du hier: http://www.wer-weiss-was.de/app/faqs/classic?entries…
Wenn du einen Artikel schreibst, findest du unter dem Eingabefeld den grauen Kasten mit einer Übersicht zu den zulässigen HTML-Tags und den Link zur Hilfe zur Anwendung der HTML-Tags.
Viele Grüße
Thomas
Hi Alex
in meinem Kontext meine ich damit, in wie weit der Mensch
durch seine Gedanken seine Realität gestalten kann bzw. sein
Leben verändern kann?
Das ist natürlich imho eine ganz andee Fragestellung als deine vorherige - jedenfalls kommt sie anders rüber.
Aber auch darauf können wir versuchen, zu antworten. 
Sicherlich beginnt die Umgestaltung de egenen Realität im Kopf, in den eienen Gedanken (soweit eigene Freiheit, Intelligenz und die Lebensumstände dies zulassen).
Freud sagte hierzu: „Denken ist Probehandeln.“ Das ist imho der Schlüssel zu deiner Fragestellung. Ein wenig sollte man auch Marx’ Ausspruch „Das Sein schafft das Bewusstsein“ dabei berückschtigen, aber das habe ich schon in oben gesetzter Klammer getan.
Gruß,
Branden
Hallo.
[…] Judentum stimmt:
Die Verwirklichung im Diesseits ist die Realität. Und die
wichtigste Realität heisst dort: Im verheissenen Land zu
leben, in Israel. Und da wissen wir, das hat enorme politische
und völkerrechtliche Folgen -siehe Palästinenser)
Das ist so leider völlig falsch. Das Judentum lehrt (für Juden wie Nichtjuden!), dass es darum geht, hier und jetzt gerecht zu leben. Ein gerechtes Leben bedeutet hierbei, zu G’tt zu kommen, nach seinen Wünschen zu leben, so wie diese in der Tora zu finden sind.
Hierbei ist ein kleiner Punkt welcher sich aus anderen ergibt, dass es für Juden besser ist, in Eretz Israel zu leben, denn anderswo. Hier ist Eretz Israel erst einmal nicht mit dem sekulären Staat Israel zu verwechseln, da hiermit alleine das verheissene Land gemeint ist, welches von der Fläche auch anders aussieht als das Staatsgebiet Israels. Und zum anderen gibt es eine rege Diskussion darüber, wer und wie dort momentan zu leben ist. Eine Frage ist hier erst einmal, ob zur Zeit überhaupt die Pflicht besteht dort zu leben und welche Ausnahmen dabei zulässig sind und in welcher Form dort zu leben ist. Hierbei geht die Mehrheit davon aus, dass der Staat Israel darunter nicht fällt. Somit ergeben sich daraus keine völkerrechtlichen Fragen.
Insgesamt fällt dabei aber schon auf, dass eben keine Jenseitserwartung dahinter das Motiv ist, sondern die aktive Gestaltung dieser Welt.
Gruss,
Eli
Moin,
in welcher Religion wird die Realitätsgestaltung besonders
betont?
Allgemeinhin wüde deine Frage wohl eher in den Bereich der Psychologie fallen.
Und in wie fern wird diese im Buddhismus erläutert?
Es gibt eine buddhistische Psychologie, die sich mit solchen Fragestellungen befasst.
Zur Einführung würde ich empfehlen:
„Grenzenlos ist die Kraft des Geistes - Aspekte buddhistischer Psychologie“ von Lama Thubten Yeshe, ISBN: 3981068246 Buch anschauen
Wenn du es ganz genau wissen willst:
„Der Geist und seine Funktionen“ von Gesche Rabten, ISBN: 3905497476 Buch anschauen
Und ebenfalls sehr empfehlenswert:
„Achtsamkeit, Mediation & Psychotherapie - Einführung in die budhistische Psychologie“ von Chögyam Trungpa, ISBN: 3924195986 Buch anschauen
Alle Werken setzen sich sowohl mit erkenntnistheoretischen Aspekten (insbesondere Gesche Rabten) auseinander, als auch mit dem, was du „Realitätsgestaltung“ nennst 
Lieben Gruß
Marion
Hallo!
[…]dass es für Juden besser ist, in Eretz Israel zu leben, denn
anderswo. Hier ist Eretz Israel erst einmal nicht mit dem
sekulären Staat Israel zu verwechseln, da hiermit alleine das
verheissene Land gemeint ist, welches von der Fläche auch
anders aussieht als das Staatsgebiet Israels.
Lässt sich das irgendwie präzisieren?
[…]Hierbei geht die Mehrheit davon aus, dass der Staat
Israel darunter nicht fällt.
Kann man diese negierten Feststellungen nicht klarer ausdrücken?
Gruß!
Hannes
Hallo Hannes.
Lässt sich das irgendwie präzisieren?
Ja, wird dann aber schnell sehr komplex, da es hierauf keine einfache und einheitliche Antwort gibt.
[…]Hierbei geht die Mehrheit davon aus, dass der Staat
Israel darunter nicht fällt.Kann man diese negierten Feststellungen nicht klarer
ausdrücken?
Der heutige Staat Israel lässt sich nicht aus dem Judentum als religiöse Pflicht ableiten. Darum war auch das religiöse Judentum gegen die Gründung. Einzig nach der Gründung gibt es aus der Misrachi Bewegeung (zionistischer Teil des religiösen Judentums) die Verpflichtung den Staat Israel zu unterstützen, als Unterstützung des jüdischen Volkes. Hinzu kommen einige halachische (religionsgesetzliche) Probleme durch die Gründung, welche ebenso zu einer Unterstützung führen können.
Gruss,
Eli
Hallo Eli
Insgesamt fällt dabei aber schon auf, dass eben keine
Jenseitserwartung dahinter das Motiv ist, sondern die aktive
Gestaltung dieser Welt.
Eben dieses habe ich (mit anderen Worten) auch zm Ausdruck gebracht bzw. bringen wollen.
Gruß,
Branden
Hallo Alex,
Und in wie fern wird diese im Buddhismus erläutert?
der Buddhismus geht bei der Analyse dessen, was der Mensch als sein ‚Ich‘ und die mit ihm interagierende ‚Realität‘ erfährt, von einem Modell von fünf Funktionsgruppen oder Aggregaten aus - den skandhas. Der wesentliche Punkt bei diesem skandha-Modell ist, das es das Ich als Zusammenwirken unterschiedlicher, sich in Abhängigkeit veränderlicher Ursachen und Bedingungen beständig wandelnder Funktionen erklärt, ohne dabei auf eine ‚Substanz‘, also etwas permanent Existierendes wie z.B. eine Seele zurückgreifen zu müssen.
Dabei ist zunächst vom Formskandha (rupaskandha) auszugehen, speziell von den Organen sinnlicher Empfindung bzw. den „Sinnesfähigkeiten“, indriya. Die buddhistische Psychologie nennt dabei nicht nur die uns geläufigen Sinne, sondern zählt auch den Geist (manas) als eine Sinnesfähigkeit, die auf (geistige) „Sinnesobjekte“ bezogen ist. Man spricht hier von 12 ayatana - ‚Feldern‘ der sinnlichen Wahrnehmung, die aus den sechs Sinnesfähigkeiten (indriya) und den ihnen zugeordneten sechs Objekten (visaya) bestehen. Hier, im Zusammenspiel dieser Felder, ‚ereignet‘ sich der vedanaskandha, ‚Empfindung‘.
Wir haben also aus dem Formskandha sechs Bedingungen der Empfindung (die Sinnesfähigkeiten, indriya), zu denen im Empfindungsskandha die entsprechenden Objekte (visaya) ‚gesetzt‘ werden. Die sechs Arten von Empfindungen erzeugen nun wiederum mentale ‚Bilder‘: Sehbewusstsein, Hörbewusstsein usw. bis hin zum aus Geistelement und Geistesobjekt gebildeten ‚Geistesbewusstsein‘ (manovijnana). Zusammen mit den 12 ayatana ergibt dies die 18 dhatu (‚Sinnessphären‘). Hier sind wir nun im Bereich des samjnaskandha, ‚Wahrnehmung‘ - und auf der Wahrnehmungsebene können die sechs Klassen von Empfindungen weiter differenziert werden in angenehme, unangenehme und neutrale Empfindungen - anders gesagt, die Empfindungen werden als angenehm, unangenehm oder neutral wahrgenommen.
Soweit die passive Seite - kommen wir nun zum aktiven Aspekt der ‚Realitätsgestaltung‘. Als weiterer skandha kommt nun das Wollen, kommen unsere Tatabsichten ins Spiel (samskaraskandha) - die samskara sind die gestaltenden Kräfte, die unsere subjektive Erfahrung bestimmen. Die Empfindungen werden nicht nur wahrgenommen, sie lösen (idR) unmittelbar auch Gefühle und Absichten / Neigungen aus, die mit ihnen verbunden sind. Wahrnehmungen werden also damit aktiv emotional besetzt und so zu Handlungsmotiven. Auch hier gibt es wieder drei grundsätzliche Möglichkeiten der Reaktion: mit Begierde, mit Ablehnung oder indifferent. Damit sind alle Bedingungen dafür erfüllt, dass die Welt in unserem unterscheidenden Denken - dem vijnanaskandha - so erscheint, wie sie es tut. Unser unterscheidendes Denken (vijnana) tut noch das seine hinzu - es ist nicht nur die ‚Theaterbühne‘, auf der aus Empfindungen Wahrnehmungen und Gefühle/Absichten werden. Es hat überdies die Fähigkeit, die Wahrnehmungen und Gefühle/Absichten mit Hilfe seiner Fähigkeit, sie zu speichern und zu erinnern voneinander zu unterscheiden und zu analysieren. Damit kann vijnana auch zukünftige Wahrnehmungen und Gefühle sowie Handlungsstrategien zu ihrer Erzeugung und Vermeidung berechnen - d.h. er kann sie erwarten, herbeisehnen oder auch befürchten. Es tritt im vijnanaskandha also noch das Element der Zeit hinzu - vergangene Erfahrungen (die in uns z.B. den Wunsch nach Wiederholung erzeugen, aber auch ein belastendes Trauma darstellen können), das im gegenwärtigen Moment Erfahrene und die zu erwartenden oder zu befürchtenden Erfahrungen (die wiederum einen ganz erheblichen Einfluss auf unser Handeln haben).
Freundliche Grüße,
Ralf
Dankeschön!
Vielen Dank für die umfangreiche Lektüre.
Vielen Dank für die umfangreiche Lektüre.
Hallo ich versuche es etwas kürzer
wer es will kann natürlich sein Leben zum positivchen verändern, wenn man sich z.B. durch die Bibel leiten lassen möchte. Gut wäre, vorsichtig gesagt, dass man sich einer Religion, es gibt ja einige, zuwendet und diese nach der Bibel, falls evtl. dort eine verwendet bzw. gelehrt wird( ist ein Vorteil)eingehend befragt,beide sollte man von A-Z ziemlich genau kennenlernen, auf ihre Inhaltsfragen u.v.m. und dann kann man leichter entscheiden,ob man sein Leben darauf einstellen will/ kann,evtl.nach dem Muster Jesu. Leichtgläubigkeit wäre fehl am Platz, es bedeutet immer wieder selber nachforschen,fragen lesen usw.Prüft alles und das gute behaltet heisst es in einem Brief an die Thessallonicher.Zwangsbekehrungen sind lt. Bibel jedenfalls unerwünscht.Das ganze wäre keine Zeitverschwendung, auch ist es ein Schutz gegen voreilige Fehltritte, die im jetzigen eiligen Leben oft schnell übersehen werden können.Die Bibel bietet mehr an als nur Fabeln wie es oft gesagt wird. Gruss Wolfgang