Hallo,
ich habe eine rein theoretische Frage. Zwei sympathische Jungs, die beim Vorstellungsgespräch vom Auftreten/Persönlichkeit für eine Ausbildung gleichermaßen einen guten Eindruck machen. Wen würde man vom Papier her wohl bei der Ausbildung bspw. zum Industriekaufmann oder Elektroniker bevorzugen - den Jungen mit bspw. 1,9er Durchschnitt Realschulabschluss oder mit dem bspw. 3,4er Durchschnitt Gymnasialabgangszeugnis 10. Klasse?
Bspw. in Mathe und Physik stehen angenommen die Note 3 beim Gymi-Abschl. und beim Realabschl. in Mathe eine 2 und Physik eine 1.
Wer hätte vielleicht eher Chancen? Oder kann man das so wirklich nicht sagen?
F.
Hi
zumindest in der Firma ( Haustechnik , Sicherheitselektronik ) in der ich arbeite , werden die „Kandidaten“ die in der Vorauswahl nicht durchgefallen sind , zu ein bis zwei Tage Probearbeit eingeladen .
jetzt kommt es darauf an ob die Probanten gewisse Kenntnisse haben , da die Schulbildung sehr unterschiedlich ist.
in dem Beruf ist englisch vorraussetzung , aber in einigen Schulen kann man englisch abwählen.
dann kommt es darauf an , wie sich der Probant anstellt , wenn der Meister sagt , reiche mir mal einen Schraubendreher , das er dann nicht fragt : was ist das ?
klar kann man nicht alle Fachbegriffe kennen , dafür ist die Lehre da , aber gewisse Grundkenntnisse sind gefragt , wer sich für den Beruf interessiert , der hat sich auch schon vorher etwas darüber schlau gemacht.
z.b. welchen Schraubenzieher man braucht um eine Lüsterklemme anzuschrauben.
Die Tollste Antwort die ich mal bekam , als ich fragte : du möchtest etwas mit Computertechnik lernen ?
Ja , das möchte ich .
kennst du dich denn mit Computern schon ein wenig aus ?
Ja , sehr gut sogar .
Ok , hast du schon mal eine Arbeitsspeichererweiterung gemacht , oder eine Graphikkarte ersetzt ?
Nein , das nicht , aber ich kenne von fast allen gängigen Spielen den Lösungsweg .
Okeeeeehhhhh ???
den Kandidaten haben wir nicht eingestellt , warum ?
Toni
Hallo FantasTiger, ich kann Dir sagen, wen ICH einstellen würde. Aber nicht, wie MAN das macht. Jeder Ausbilder hat seine eigenen Kriterien. Es gibt Ausbilder im Handwerk, die haben oft selber einen Hauptschul- oder Realschulabschluss und wollen auch keine anderen Schulabgänger einstellen. Falls Bedarf im Betrieb besteht, wollen viele auch niemanden ausbilden, der dann hinterher an die Uni verschwindet. Andere suchen sich zu Ausbildungszwecken genau deshalb Abiturienten aus, die einen eher durchwachsenen Abischnitt haben. Ach so, wen ICH einstellen würde? Wahrscheinlich den Realschulabsolventen mit dem besseren Schnitt! Aber auch hier würden andere Kriterien eine Rolle spielen. LG - Biggi
Hallo Biggi
Ich glaube da hast du etwas überlesen , es geht nicht um einen Abiturienten , sondern um jemand der nach dem 10 Schuljahr vom Gymi abgeht , aber nicht nach 12 oder 13 sein Abi in der Tasche hat .
Ich bin Meister im Elktronikhandwerk , stelle zwar keine Azubis ein , habe aber dem Chef gegenüber eine beratende funktion und das jetzt mittlerweile im 4 Handwerksbetrieb.
Ich sehe wie Kollegen das machen , wie ich das mache und dann entscheidet letztendlich der Chef .
bei vorhandenen Grundkenntnissen , ist es zumindest in der Branche (fast ) egal ob ein Notendurchschnitt von 1,9 oder 3,3 vorliegt .
Obwohl es viele Schulreformen gab und gibt , sind die Schulen nicht gleich .
ausserdem kann ein guter Theoretiker nachher in der Praxis eine Pflaume sein.
zumindest in der Elektronik wird auf einzelne Fächer geschaut , das wären Mathe , Physik , Englisch und wenns geht nicht gerade ein 5 in Deutsch .
wenn die Fächer gut sind , aber eine 5 in Religion und Erdkunde so eben eine 4 , Politik auch 4 … interessiert nicht die Bohne .
Wie das in Kaufmännischen Berufen gehandhabt wird , weis ich nicht
Toni
Hallo cali-toni, Danke für den Hinweis. Das hatte ich in der Tat einfach überlesen. LG - Biggi