Realtek ALC880 Audio - Taugt das was?

Hallo,

ich plane ein neues Mainboard zu kaufen. Das Mainboard hat HD Audio mit einem Realtek ALC880 Chip OnBoard. Ich wüsste gerne in wie weit der sich im Klang mit einer PCI Soundkarte, z.B. Creative Audigy LS, messen kann.

Danke schonmal.

Dirk

in wie weit der sich im Klang mit einer PCI Soundkarte, z.B.
Creative Audigy LS, messen kann.

Imho: Garnicht. Lass die gute Creative drin!

ich plane ein neues Mainboard zu kaufen. Das Mainboard hat HD
Audio mit einem Realtek ALC880 Chip OnBoard. Ich wüsste gerne
in wie weit der sich im Klang mit einer PCI Soundkarte, z.B.
Creative Audigy LS, messen kann.

Die Klangqualität von OnBoard-Soundlösungen ist bekanntermaßen ein heiß umstrittendes Thema. Prinzipiell sind Softwarelösungen, wie Realtek nicht schlecht. Ob nun der Hauptprozessor oder ein spezieller DSP auf der Soundkarte rechnet macht prinzipiell keinen qualitativen Unterschied. Allerdings ist die Rechenkapazität, die für Soundberechnungen von der CPU abgezweigt werden kann, natürlich begrentzt, so dass man mit Onboardsound auf diverse Sourroundeffekte verzichten muss und in der Anzahl gleichzeitig ausgegebener Stimmen begrenzt ist. Das regelt der Audiotreiber, der auch z.T. für die Soundqualität verantwortlich ist (es muss immer ein Kompromiss aus möglichst geringer Rechenlast und möglichst hoher Soundqualität gefunden werden). Allerdings ist die Klangqualität von Realtek-Codecs meiner Meinung nach prinzipiell sehr gut.

Vor allem steigt und fällt die Klangqualität von OnBoard-Sound aber mit dem Boardlayout (Länge und Abschirmung der signalführenden Leiterbahnen, Qualität der verbauten D/A-Wandler und so was). Was nützt die beste Soundberechnung, wenn das Signal unterwegs verrauscht oder von einem billigen Wandler zerhackstückelt wird? Zwischen zwei Boards mit Realtek ALC850-Sound etc. können deshalb mal locker 1000% Qualitätsunterschied sein. Das ist die eigentliche Falle. Bei den beliebten DFI Lanparty - Boards ist der Sound grottig, bei den meisten Epox-Boards dagegen sehr gut.
Wenn ein Mainboard gut designed und nicht minderwertig bestückt ist, versteige ich mich sogar dazu, zu sagen: der OnBoard-Sound ab Realtek ALC650 ist sehr gut und fürs einfache Musikhören und normale Soundausgabe von Computerspielen völlig ausreichend. Der Unterschied zwischen guten oder schlechten Aktivlautsprechern ist 100x gravierender, als der zwischen einer mittelpreisigen Soundkarte und OnBoardsound.

Ein paar allgemeine Nachteile hat der OnBoard-Sound natürlich:

-oftmals einen geringeren Signalpegel, muss also mehr verstärkt werden, was auch das Grundrauschen mehr verstärkt.

-begrenzte Stimm- und Effektzahl wegen des Kompromisses zwischen Klangpotential und Prozessorlast, was sich in einigen Spielen schon bemerkbar machen kann

-eine hohe CPU-Last kann zu Störgeräuschen führen, da die Soundberechnungen nicht auf einem getrennten DSP, sondern auf der CPU ausgeführt werden, außerdem braucht die Soundberechnung etwas Prozessorleistung (können schon 5 - 10% sein)

-wenn miese Komponenten/ Wandler auf dem Board verbaut sind (die Wahrscheinlichkeit ist bei OnBoard-Sound astronomisch höher als bei Soundkarten), ist auch der Sound mies

-OnBoardsound ist nicht FullDuplex-fähig und nutzt immer langsame Windoof-Treiber, deshalb isser nicht für professionelle Zwecke (Recording) geeignet

Trotzdem: Bei ordentlichem Boardlayout und wenn es nur um die Musikwiedergabe geht ist der Qualitätsunterschied von ALC650/655/850/880 zu professionellen Soundkarten sehr gering. Rauschabstand und Klirrfaktor sind bei ordentlichen Mainboards sehr gut und mit Stereo-Lautsprechern unter 150 EUR wird man schwerlich einen Unterschied zur Creative Audigy hören, allenfalls am niedrigeren Pegel. Mir reicht OnBoard-Sound zum Musik hören am PC völlig aus.

Gruß Jesse

ich plane ein neues Mainboard zu kaufen. Das Mainboard hat HD
Audio mit einem Realtek ALC880 Chip OnBoard. Ich wüsste gerne
in wie weit der sich im Klang mit einer PCI Soundkarte, z.B.
Creative Audigy LS, messen kann.

Qualität der verbauten
D/A-Wandler und so was). Was nützt die beste Soundberechnung,
wenn das Signal unterwegs verrauscht oder von einem billigen
Wandler zerhackstückelt wird? Zwischen zwei Boards mit Realtek
ALC850-Sound etc. können deshalb mal locker 1000%
Qualitätsunterschied sein.

1000% im Verhältnis zu was? Die DAC und ADC sind Bestandteil der Codec-Bausteine. Eigentlich sind sie die einzigen Teile des Bausteins. Wie Boardhersteller bei der Vorgabe „Realtec ALC880“ über die Bauteiltoleranzen hinausgehende Unterschiede aufweisen sollen, ist mir schleierhaft.

Das ist die eigentliche Falle. Bei
den beliebten DFI Lanparty - Boards ist der Sound grottig, bei
den meisten Epox-Boards dagegen sehr gut.

Grottig sind da eher die „Lautsprecher“.

-oftmals einen geringeren Signalpegel, muss also mehr
verstärkt werden, was auch das Grundrauschen mehr verstärkt.

Moderne Bausteine – insbesondere auch der ALC880, nach dem hier gefragt wurde, führen auf allen I/O eine Impedanzmessung durch und erkennen so nicht nur automatische, ob Ein- oder Ausgabe gefragt ist, sondern bei der Ausgabe auch gleich noch, ob es ein Kopfhörer oder ein „line-in“ ist. Die Signalpegel werden entsprechend angepasst.

-begrenzte Stimm- und Effektzahl wegen des Kompromisses
zwischen Klangpotential und Prozessorlast, was sich in einigen
Spielen schon bemerkbar machen kann

Die Stimm- und Effektzahl ist immer begrenzt. Wo da Nachteile gegenüber den 08/15 Soundkarten bestehen sollen, entzieht sich auch meiner Kenntnis.

-eine hohe CPU-Last kann zu Störgeräuschen führen, da die
Soundberechnungen nicht auf einem getrennten DSP, sondern auf
der CPU ausgeführt werden, außerdem braucht die
Soundberechnung etwas Prozessorleistung (können schon 5 - 10%
sein)

Diese Geräuse sind nicht auf Rechenfehler der CPU zurückzuführen, das wäre ja noch schöner, sondern wohl eher auf die Belastung der Spannungsversorgung und der Datenleitungen.

-wenn miese Komponenten/ Wandler auf dem Board verbaut sind
(die Wahrscheinlichkeit ist bei OnBoard-Sound astronomisch
höher als bei Soundkarten), ist auch der Sound mies

Welche Komponenten meinst Du? Der Baustein ALC880 ist vorgegeben. Ich glaube nicht, dass die Qualität der verwendeten Buchsen einen signifikanten Unterschied ergibt.

-OnBoardsound ist nicht FullDuplex-fähig und nutzt immer
langsame Windoof-Treiber, deshalb isser nicht für
professionelle Zwecke (Recording) geeignet

Wieso soll ein ALC880 keinen vollduplex Betrieb ermöglichen? Für professionelle Zwecke werden weder die OnBoard Dinger noch eine „Audigy“ eingesetzt. Da sind ganz andere Preisklassen im Spiel.

Trotzdem: Bei ordentlichem Boardlayout und wenn es nur um die
Musikwiedergabe geht ist der Qualitätsunterschied von
ALC650/655/850/880 zu professionellen Soundkarten sehr gering.

Ähm, naja. Zu professionellen Karten wohl eher nicht. Aber zu den Creative Audigy mit Sicherheit. Zumal auf den Billigmodellen meines Wissens ebenfalls alles in den Treibern steckt. Von wegen DSP …

Gruß

Fritze

hi,

Diese Geräuse sind nicht auf Rechenfehler der CPU
zurückzuführen

Das hat er auch nicht behauptet.

Die Soundfehler sind auf die Überlastung des PCI-Busses zurückzuführen, weshalb auch manchmal eine Veränderung der PCI-latency im Bios hilft.
Wenn der Sound in der CPU berechnet werden muss, ergibt das einen erhöhten Transfer von Daten über den PCI-Bus und das verursacht leider die Knakser.

Allerdings gibts solche Soundfehler auch bei Creative Karten. Vorallem bei der X-fi ist das jetzt wieder ein grosses Thema in den Creative-Foren. Angebliche Abhilfe soll unter anderem eine Dual-Channel-Speicherconfiguration schaffen… naja wers glaubt.

Mal sehen ob PCI-E-Soundkarten da Abhilfe schaffen werden…

Ich glaube nicht

Glauben heisst ja bekanntlich „nicht wissen“… Das würde dann in das Religionsforum fallen :smile:

lg,
fred