Rechnung Aufwand zu früh gebucht - Folgen?

Hallo, eine Frage:

Eine Kollegin hat doch allen Ernstes Eingangsrechnungen mit Rechnungsdatum 2022 und Leistungsdatum 2022 im Wirtschaftsjahr 2021 gebucht. Sie bucht zwar Aufwand netto und die VSt auf VSt im Folgejahr abziehbar, aber es ist doch trotzdem falsch, oder? Was wohl ein Betriebsprüfer dazu sagen würde…? Es wirkt sich ja im früheren Jahr 2021 gewinnmindern aus. (Warenbestand mal außer Acht gelassen.)
Sie meinte, es hat einen Grund und wollte es telefonisch mit mir besprechen. Das geht jetzt aber die nächsten paar Wochen nicht.
Fällt jemandem ein Grund ein?? Danke schonmal!

Sie hat keinen und will jetzt erstmal einen konstruieren?
Ich würde auf sofortiger Aufklärung bestehen.

So hab ich das noch gar nicht gesehen. Wird so sein, dass sie sich noch irgendeine Geschichte einfallen lässt…

Das kommt drauf an.

Ja. Dutzende.

Ich verweigere aber weitere Aufklärung, wenn Du nicht verrätst, welche konkreten Leistungen mit den Rechnungen fakturiert worden sind und in welchem konkreten betrieblichen Zusammenhang sie stehen.

Unsinn.

Natürlich hat sie ihre Gründe, sonst hätte sie ja den unsinnigen Aufwand nicht getrieben, statt einer schlichten Buchung mit dem Neunerschlüssel die Beträge Entgelt und Vorsteuer auseinanderzuzuppeln, statt einem zwei Buchungssätze einzugeben, das Belegdatum ins Textfeld zu packen usw.

Jetzt erzähl doch mal, worum es eigentlich geht.

Schöne Grüße

MM

Die Kollegin ist leider als grobe Pfuscherin bekannt. Sie hat den Kreditoren monatelang nicht abgestimmt. Es handelt sich um normale Wareneingangsrechnungen. Die gebuchten Beträge stimmen nicht mit den Rechnungsbeträgen überein. Es werden teilweise Anzahlungen an den Lieferanten geleistet, die sich m.E. jedoch immer ausgleichen. Skonto hat sie bei den Zahlungen selten richtig verbucht.
Meine Vermutung ist mittlerweile, dass sie irgendwie mit aller Gewalt den Kreditor und die Anzahlungen auf 0,-€ gesetzt hat, sonst hätte sie ja zum 31.12.2021 geleistete Anzahlungen ausweisen müssen, die sie dann - warum auch immer - in 2022 nicht ausgleichen konnte als die Lieferung kam.
So. Das ist der Sachverhalt.

Und sie hat das Belegdatum nicht ins Textfeld gepackt.

Und das ist die entscheidende Information, zumindest die Hälfte.

Die andere Hälfte ist: Wie ist die mit diesen Rechnungen fakturierte Ware im Inventurbestand per 31.12. berücksichtigt?

Das hier:

klingt nicht, als käme es von jemandem, der Buchhaltung und Rechnungswesen besonders nahe steht, und ich kann darin nichts entdecken, was regelmäßige Vorgänge in der Buchhaltung beschriebe. Kann es sein, dass Du im Controlling tätig bist?

Fehlt hier schon wieder eine banale konkrete Information, nämlich die, dass die Zahlungen zu diesen Belegen noch im Dezember geleistet worden sind? Etwa, weil wie üblich (und vermutlich weisungsgemäß) die Bilanz so kurz wie möglich gehalten werden sollte?

Wohin dann?

Welches FiBu-System hat ein Eingabefeld für das Belegdatum mit sechs Ziffern? Bucht Ihr mit Excel?

Schöne Grüße

MM

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