Rechnung trotz storniertem Auftrag?

Folgendes Szenario:
Kunde A fragt bei einer Druckerei an und lässt sich beraten. Der Auftrag wird erteilt und die Druckerei darauf hingewiesen, dass die Druckdaten erst zu einem späteren Zeitpunkt geliefert werden können.
Die Druckdaten werden nach ca 6 Wochen gesendet, sind aber nicht druckbar. Die Druckerei nennt keine genauen Spezifikationen. Es folgen zwei weitere Entwürfe, die beide nicht druckbar sind, obwohl sie nach den ungenauen Spezifikationen passen sollten.
Per Email verspricht die Druckerei einen Rückruf, welcher nicht erfolgt. Als der Kunde nach ein paar Tagen anruft und darüber sprechen möchte, wie die Druckdaten optimiert werden müssen, wird er sehr unverschämt abgekanzelt und die Druckerei storniert von sich aus den Auftrag. Der Kunde möchte den Auftrag nicht stornieren.

Jetzt erhält der Kunde eine Rechnung für den Arbeitsaufwand der Druckdatenüberprüfung.

Ist diese Rechnung rechtens, obwohl der Auftrag vom Auftragnehmer storniert wurde und der Kunde keine Schuld an der Mehrarbeit trägt?

Vielen Dank für eure Einschätzung!

Emilia

Na ja, das kann man so oder so sehen. Stutzig stimmt schon, dass die zu drückenden Vorlagen erst 6 Wochen nach Auftragserteilung geschickt wurden.
Eigentlich nimmt man die zur Auftrags Erteilung besser gleich mit - dann sieht die Druckerei, mit welcher Grundlage sie zu arbeiten hat. Und ob sie das mit welchem Aufwand wuppen kann.
Dass die Druckerei ihren bisherigen Aufwand in Rechnung stellt und gleichzeitig den Auftrag storniert, halte ich nach 3 maligen Versuchen, an verwertbare Grundlagen zu kommen, für okay. Du wirst wohl den bisherigen Aufwand bezahlen müssen.
Vielleicht gehst Du beim neuen Auftrag an eine andere Druckerei etwas geschickter vor.

Der Kunde hatte einen sehr speziellen Wunsch und deshalb bei der verschiedenen Druckereien angefragt. Die druckdaten stammten von einem externen Designer, deshalb die Verzögerung, auf die aber von Anfang an hingewiesen wurde.

Es wurden keine genauen Angaben zu den geforderten Druckdaten gemacht, auch bei mehrmaligen Nachfragen nicht.

Der Kunde bestellt seit Jahren bei diversen Druckereien und hätte nie Probleme. Mittlerweile wurden die Drucksachen bei einer anderen Druckerei ohne Probleme bestellt…

Wenn bei der Beratung keine Angaben gemacht wurden und diese (irgendwie beweisbar) auch später nicht nachgeliefert wurden, dann schaut die Druckerei in die Röhre. Dann muss sie mit dem arbeiten, was der Kunde liefert.

Du hast nicht so oft Kontakt mit Druckereien, gell?

Vielen Dank. Das wäre auch meine Einschätzung.
Es wurde nur „4K“ Druck gesagt, in diesem Farbraum würde auch geliefert.
Ist alles per Email nachverfolgbar.

Wenn geliefert wurde, was angefordert war (was immer 4k bei Print bedeuten soll?) , dann hat die Druckerei eher ein Problem wegen der Stornierung.

Was heißt das?

Das deutete darauf hin, daß es zwischen Kunde und Druckerei Kommunikationsprobleme gab, die - so hat es den Anschein - zumindest auf technische Defizite beim Kunden zurückzuführen sein könnten.

Wahrscheinlich hatte bei der Druckerei der zuständige Mitarbeiter irgendwann keine Lust mehr, sich mit dem - aus seiner Sicht - unbrauchbaren Material und immer wieder neuen Erläuterungen zu befassen.

Rechtlich ist das ganze nur schwer zu bewerten, weil der Kern der Fragestellung dieser hier ist:

Da dies die Druckerei anders sehen dürfte, wird man sich entweder außergerichtlich oder gerichtlich einigen müssen, wer wie viel der unnötigen Arbeit der Druckerei zu tragen hat.

Gruß
C.

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Ich meinte CMYK, also 4c, nicht 4K :wink:

Es wurde nur gesagt „PDF, 4c“. So wurden die Daten auch angeliefert. Was an den Daten nicht stimmt, weiß der Kunde :wink: bis heute nicht, da auf mehrmalige Anfrage per eMail, was an den Daten genau nicht stimmt, nicht eingegangen wurde, sondern immer auf ein Telefonat bestanden wurde, wofür der Kunde aber wegen starker Arbeitsbelastung nicht gleich Zeit hatte. Als der Kunde dann anrief, wurde er wie gesagt sehr unverschämt behandelt und der Auftrag storniert.

Das weiß ich bis heute nicht. Es hieß nur „PDF, 4c“. Das wurde auch angeliefert. Mehrmalige Nachfragen per eMail wurden nicht beantwortet.