Rechnungswesen-Problem

Hallo liebe Leute,

wir hatten letzte Woche in Rechnungswesen die Herstellungskosten. Wie uns erklärt wurde, hieß es, dass die Herstellungskosten im Bezug auf die Bilanz möglichst hoch angesetzt werden müssen. Aber warum ist das so? Ich meine, wenn ich davon ausgehe, dass später versteuert, werden muss, dann halte ich es doch lieber gering.

Außerdem wurde noch, dass bestimmte Besonderheiten entstehen können, wenn ein Bankkonto entsteht. Das habe ich auch nicht wirklich.

Wenn mir einer bei diesen 2 Fragen behilflich sein würde, dann wäre ich ihm sehr dankbar.

Vielen Dank!

Hi Ugi257,

zu ersten Frage:
nehme mal an das ihr nach HGB bilanziert ?
also diese Aussage bzgl. des moeglichst hohen Ansatzes der HK wuerde ich mal euren Dozenten fragen. du kannst mit sog. Ansatzwahlrechten schon Bilanzpolitik betreiben, d.h. stell ich mich reicher oder aermer da . kommt neamlich auch drauf an, wer der Empfaenger der Bilanz ist. wenn ich z.B. einen Kredit bei Bank haben haben moechte, stell ich mich doch zwecks Bonitaet immer besser da, also hoehere HK (weil dann die Aufwendungen aktiviert werden und nicht mehr das Ergebnis in der Gewinn-und Verlustrechnung beeinflussen. schau mal in § 255 Abs. 2 HGB nach. da steht alles ueber die HK. wenn ihr internationale Rechnungslegung macht sieht es schon wider ganz anders aus.

die Frage mit dem Bankkonto muesstest Du mal genau formulieren.

Auf was fuer einer Bildungseinrichtung bist du denn ?

Gruss aus Bishkek/Kirgistan
Gerd

Antwort für „An Hallo lieber Leute“:

Die Herstellungskosten dürfen in der Bilanz nur wahrheitsgemäß angesetzt werden, daher ist der Begriff „m ö g l i c h s t hoch ansetzen“ sehr zu hinterfragen, denn:
Das Bewertungsproblem ist sowohl betriebswirtschaftlich als auch steuerlich zu sehen.
Betriebswirtschaftlich verbessern(wahrheitsgemäße!)
hohe Bilanzposten o h n e gleichzeitige höhere Verschuldung das „Ranking“ bzw. die Kreditwürdigkeit des Unternehmens bei Banken und Lieferern.

Steuerlich wirken die hohen Bilanzposten des Anlagevermögens über die AfA (Absetzung für Abnutzung)wieder als höherer Aufwand und damit gewinnmindernd, was zu geringerer Steuerbelastung führt.

Die zweite Frage kann nicht beantwortet werden, weil sie zu unklar formuliert wurde.

Viel Erfolg!

Als CH-Bürger kenne ich das deutsche Steuersystem nicht
Das betriebliche Rechnungswesen dient dazu, die in der Produktion anfallenden Kosten aedequat zu verteilen,
das heisst zuzuordnen wo diese entstanden sind,
damit man anhand der Produktionszeiten die Herstel-
lungskosten kalkulieren kann. Wenn ich diese zu hoch ansetze reduziere ich den Gewinn, den ich zu ver- steuern habe.
Das bRw dient aber auch dazu unrentable Produkte zu eliminieren, d.h. ich brauche deshalb auch die realis-
tischen Hk, das vorallem, wenn ich in einem beweglichen
Markt operiere.Mit dem bRw Habe ich kostenmässig auch
ein Managementsystem für eine effektive Kostenkontrolle
Das einzige Problem das bei einer Kontoeröffnung be-
steht ist, dass der Staat einen Auszug einfordern kann,
um allfällige Steuerfragen abzuklären. Ich bin gelern-
ter Betriebsingenieur mit Erfahrung im bRw und kann Dir nur mitteilen, was ich über Jahre praktiziert habe.
mfG Erwin Balli