Recht auf das eigene Bild!

Hallo

Eine Person ist in einer Firma als Leiharbeiter angestellt. Diese Firma hat in einer Betriebsvereinbahrung festgelegt, dass alle Mitarbeiter neue Ausweise mit Bild bekommen sollen. Weiterhin wird eine Überwachungsanlage installiert. Die Firma akzeptiert keine mitgebrachten Passbilder, sondern möchte sie selbst machen. Da kommt der Verdacht, dass diese Bilder für eine Gesichtserkennungssoftware benutzt werden.
Die Frechheit ist aber, dass die Mitarbeiter fast gezwungen werden, für die neuen Ausweise von sich Bilder machen zu lassen.

Darf man sich weigern, sich fotografieren zu lassen (auch wegen des neuen Ausweises) ohne arbeitsrechtliche Schritte befürchten zu müssen?

Darf eine Firma eine Gesichtserkennungssoftware einsetzen, ohne die Mitarbeiter zu informieren?

Die Entwicklung in der Firma macht viele Mitarbeiter stutzig und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Vielen Dank im vorraus an Euch

Hallo,

das hört sich alles sehr nach heiß gekochter Gerüchteküche an.

Da soll ein Ausweis gemacht werden und die Firma lässt die Fotos dazu machen. Wenn man das positiv betrachten möchte, dann erspart es den Arbeitnehmer den Gang zum Fotographen, womöglich Kosten und die Fotos sind einheitlich nach einem Standard geschossen.

Gesichtserkennung könnte man theoretisch auch bei selbst mitgebrachten Fotos machen, aber wozu soll das gut sein?

Viele Grüße

Eine Person ist in einer Firma als Leiharbeiter angestellt.

Schon den ersten Satz verstehe ich nicht. Ist er bei einem Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt, welches ihn an dieses Unternehmen ausgeliehen hat? Wer besteht nun auf die Ausweise? Das Leiharbeitsunternehmen oder der Auftraggeber?

Diese Firma hat in einer Betriebsvereinbahrung festgelegt,
dass alle Mitarbeiter neue Ausweise mit Bild bekommen sollen.

Wer sind die beteiligten Parteien dieser Vereinbarung? Die muss es ja geben (z.B. Betriebsrat), sonst wäre es ja keine Vereinbarung sondern eine einseitige Anordnung.

Weiterhin wird eine Überwachungsanlage installiert. Die Firma
akzeptiert keine mitgebrachten Passbilder, sondern möchte sie
selbst machen. Da kommt der Verdacht, dass diese Bilder für
eine Gesichtserkennungssoftware benutzt werden.

Wie bereits erwähnt, ginge das auch mit anderen Bildern. Vielleicht möchte das Unternehmen einfach, dass die Fotos einheitlich sind? Insbesondere wenn die Ausweis auch externen Personen gegenüber verwendet werden sollen, sind Fotos im Fußballtrikot mit Strand oder Mustertapete im Hintergrund nicht wirklich gewünscht. Bei offiziellen Ausweisdokumenten (Reisepass/Personalausweis) wirst Du im übrigen auch nichts mit mitgebrachten Passbildern.

Die Frechheit ist aber, dass die Mitarbeiter fast gezwungen
werden, für die neuen Ausweise von sich Bilder machen zu
lassen.

Was ist daran ein „Frechheit“? Schließlich erfüllen Ausweise mit Lichtbildern durchaus einen Zweck. Und wie genau sieht dieser Zwang konkret aus? Werden Mitarbeiter, die sich weigern, vom Werksschutz in Handschellen gelegt, abgeführt, auf einen Stuhl gebunden und dann abgelichtet?

Darf man sich weigern, sich fotografieren zu lassen (auch
wegen des neuen Ausweises) ohne arbeitsrechtliche Schritte
befürchten zu müssen?

Ich verstehe hier nicht, warum man etwas dagegen hat, dass die Bilder vom Unternehmen gemacht werden sollen. Oder hat man generell etwas dagegen, einen Ausweis mit Bild zu bekommen? Wenn dies betriebsüblich ist, wird man sich kaum dagegen verweigern können. Auch während der Probezeit so einen „Sturm im Wasserglas“ zu veranstalten dürfte die Übernahmechancen nicht signifikant erhöhen. Ohne Antwort auf die Rückfrage zu Satz 1 ist das auch schwer zu beurteilen.

Darf eine Firma eine Gesichtserkennungssoftware einsetzen,
ohne die Mitarbeiter zu informieren?

Nein. Auch Sinn und Zweck einer Kameraüberwachung muss klar definiert sein.

Die Entwicklung in der Firma macht viele Mitarbeiter stutzig
und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Wie wäre es denn damit einfach mal nachzufragen? Für mich hört sich das aber eher so an, als wenn der Arbeitnehmer das Unternehmen per se als Feind und Gegner sieht und daher zum Querulanten wird.

Ich befürworte Mitarbeiterausweise. Nur so ist sicher gestellt, dass sich keine Unbefugtem im Betrieb herumschleichen. Und die Idee mit einheitlichen Bildern finde ich auch gut. Wer sich an solchen Kleinigkeiten stört, kann jederzeit kündigen und woanders arbeiten. Erfahrungsgemäß finden solche Menschen aber bei jedem anderen Unternehmen etwas, was sie stört.

Hallo

Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Der Leiharbeiter bin ich selbst, nun mehr schon im 4.Jahr in der gleichen Firma tätig. 
Wir haben einen Stempelchip, der vollkommen ausreichend ist.
Die Firma hat in der Betriebsvereinbahrung ein Schreiben, in der wir des Recht am eigenen Bild abtreten können/sollen. Dies werden die meisten nicht unterschreiben. In meinen Augen ist da was zwiespältig: Das Recht am eigenen Bild abtreten und auf der anderen Seite zum fotografieren wegen dieses Ausweises ohne Widerspruch aufgefordert zu werden. In diesen Fall muß ich mein Recht abgeben, ohne dass ich die Erlaubnis gegeben habe.

Es traut hier keiner der Personalabteilung. Aus diesem Grund regt sich Widerstand.

MfG