grammatisch, grammatikalisch…?
hallo gudrun.
ich leide nicht. Ich finde die Kleinschreibung speziell hier
im Deutsch-Brett schlichtweg paradox.
schön, dass du nicht leidest.
paradox: okay.
es ist das brett deutsche sprache - und nicht das brett orthographie. dass es unterschiede zwischen korrektem sprachgebrauch und korrekter niederschrift gibt, ist relativ banal.
zur sprache gehört auch ihre verschriftlichung, ja.
Dafür kannst Du gern plädieren.
Gibt es hier eine entsprechende „Aufforderung“ in der
Brettbeschreibung? Das ist mir bislang entgangen.
Oh, ein erstklassiger Vorschlag von Dir, den ich hiermit
gleich an die MODs weiterreiche. Am besten so knallrot
unterlegt wie neuerdings das Reli-Brett. 
Anscheinend muß alles erst reguliert werden, damit Sinn oder
Unsinn erkannt werden?
och, was ich für sinn und unsinn halte, ist wohl meine sache.
unsinnig finde ich meine kleingeschriebenen texte nicht
. anders gesagt „ich bin so frei“; meine bereitschaft zur anpassung ist durchaus da.
wenn hier im brett „deutsche sprache“ insgesamt die meinung verbreitet sein sollte, dass kleinschreibung hier fehl am platze ist, stell ich mich problemlos um.
in der netiquette von „wer-weiß-was“ gibts bereits einen hinweis darauf, dass klein- und großschreibung den text besser lesbar macht und daher angeraten ist.
ich habe bislang von niemandem gehört, der meine art der schreibung als unfreundlich empfände, daher mache ich das im internet schon seit 1998 so. deswegen muss es nicht „gut“ sein, nur weil es gewohnheit ist, schon klar.
da du nicht leidest und es hier nicht um inhaltliche diskussion geht, nehm ich mir mal die freiheit, in meiner antwort an dich meiner favorisierten schreibung zu folgen. dass das offiziell so nicht korrekt ist, weiß ich.
Mir geht es nicht um die Lesbarkeit.
Es gibt hier auch ab und zu Fragen zur Groß- und
Kleinschreibung. Wie soll da eine vernünftige Antwort für den
Fragesteller entstehen, wenn der Antworter Kleinschreibung
praktiziert? Ganz zu schweigen von der Vorbildfunktion für
alle diejenigen, die nicht so sicher in Rechtschreibung und
Orthographie sind.
keine sorge, wenn hier jemand fragt, warum dies oder jenes so oder so geschrieben werden muss, dann bin ich in der lage, ihm das korrekt in offizieller korrekter orthographie zu beantworten. alles andere wäre sinnlos. das ist auch ziemlich banal.
derjenige wird auch in der lage sein zu erkennen, dass nur mit kleinen buchstaben geschriebene texte in schule, behörden etc. so nicht als korrekt gelten werden und eine indivduelle marotte sind. so viel setze ich bei den nutzern und fragestellern dieses forums voraus
.
und wenn ich mir betrachte, was es alles für grausame schreibungen im internet gibt - ohne interpunktion, ohne absätze und mit grauenhafter grammatik (ungrammatischen sätzen…), dann halte ich mein weitgehend dem deutschen sprachgebrauch korrekt folgenden deutsch für okay - auch wenn es nicht der schulorthographie bezogen auf klein- und großschreibung entspricht.
Im übrigen handelt es sich um eine grammatische
F rage, keine grammatikalische.
Hier ein Auszug aus einem diesbezüglichen Text vom
Zwiebelfisch-Autoren beim Spiegel (ich weiß nicht, ob der hier
„akzeptiert“ ist oder nicht):
Wenn in der Brettbeschreibung nichts Gegenteiliges steht …!

weiter oben wird zur genitiv-frage grad bastian sicks buch „der dativ ist dem genitiv sein tod“ empfohlen; sick ist der zwiebelfisch-autor. und ein link zu den netz-zwiebelfischen ist oben auch. scheint also nicht absolut verpönt zu sein
.
„…Das war 1957, und damals galt „grammatikalisch“ noch als :standardsprachlich. Inzwischen ist es veraltet, das kürzere :Adjektiv „grammatisch“ hat sich durchgesetzt.
Man kann heute also nicht mehr von richtig oder falsch
sprechen, sondern höchstens von altmodisch und neumodisch.“
nachzulesen hier:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,311…
Ich habe mir erzählen lassen, wie in der neueren
Sprachwissenschaft unterschieden wird:
grammatisch = Fragen zur Grammatik
grammatikalisch = Fragen über die Grammatik.
Hier ein Link dazu:
http://faql.de/wortgebrauch.html#grammatikalisch
mit „zur“ und „über“ die grammatik konnte ich noch nicht so viel anfangen.
dem link folgend: grammatikalisch als „die sprachlehre betreffend“, zu ihr gehörend; grammatisch als zusätzlich „der grammatik gemäß, ihren regeln entsprechend“.
und dann steht da noch:
„Für diese Schreiber ist ein Ausdruck (ein Satz, eine Wendung) grammatisch (= der Sprachlehre gemäß), wenn er der Grammatik entspricht, er also keinen grammatikalischen (= die Sprachlehre betreffenden) Fehler enthält. Entsprechend ist ein ungrammatischer Satz grammatikalisch falsch. Ein grammatischer Fehler wäre also ein entsprechend der Grammatik geformter Fehler, was immer das sein mag“
aha. so ganz hab ich es noch nicht durchblickt.
sowie eine
„Zusammenfassung
‚grammatisch‘ in all seinen Bedeutungen bietet sich für den an, der nicht trennen mag oder der den Bannstrahl deutscher Linguisten fürchtet. Wer nicht alle sprachlichen Feinheiten einebnen möchte und es gerne etwas nuancierter hätte, dem sei für die Bedeutung die Grammatik betreffend das Wort ‚grammatikalisch‘ nahegelegt.“
ich wälze das jetzt noch etwas in meinem köpfchen herum und werde auch mal im usenet etwas nachlesen.
mich interessiert wirklich, was in meinem satz in meiner ersten antwort hier korrekt ist; mag jemand dazu noch was sagen?
Es ist eventuell offtopic, wenn ich auf den analogen Begriff
im Niederländischen Hinweise: mierenoeker…
(korriegiert: miereneuker)
Da bin ich lieber Haarspalter, Wortklauber und Korinthenkacker
in einem… 
Ich zähle mich zu dieser Gilde dazu.
Und biete außerdem noch I-Tüpfeles-Sch***. 
das klingt süddeutsch (tüpfeles)? ich sagte wohl immer i-pünktchen, für die „spalterklauberkacker-gilde“ ist mir dieser begriff weniger geläufig, nur im passiven wortschatz irgendwo vergraben
.
gruß
ute