Rechtsform für kleines Unternehmen

Hallo zusammen,

mal angenommen man möchte einen kleinen Fahrrad Reparatur/An und Verkaufs betrieb eröffnen weil man das Werkeug schon hat und einen kleinen Nebenverdienst möchte.

Welches ist die korrekte Rechtsform dafür?

Ich denke mal das meine keine GmbH dafür braucht, sondern eher nur einen gewerbe schein wie ein Ebay Powerseller.

Steurlich würde sich das ganze wahrscheinlich unterhalb der Freibetragsgrenzen bewegen
Versicherungstechnisch wäre die Frage, ob es möglich ist rechtlich eine Privatperson zu bleiben und sich so auch zu versichern ohne gleich Arbeitsunfähigkeitsversicherung und sonstige Sozialabgaben entrichten zu müssen.

Ist das möglich oder beginnt mit jeglicher Art von gewinnerziehlungsabsicht gleich die ein vollwertiges Unternehmen.

Cheers

Welches ist die korrekte Rechtsform dafür?

Eine korrekte Rechstsform gibt es nicht;
muss man sich überegen, was die Vor- und Nachteile sind:
eventuell UG, wegen der beschränkten Haftung

Ich denke mal das meine keine GmbH dafür braucht, sondern eher nur einen gewerbe schein wie ein Ebay Powerseller.

Fast richtig.
Gewerbeanmedung ist nötig.
Meisterzwang weiss ich nicht, ob der besteht, wenn ausschließlich Fahrräder repariert werden.

Rechtsform ist auch nötig; z.B. Einzelunternehmen, UG, GmbH

Steurlich würde sich das ganze wahrscheinlich unterhalb der Freibetragsgrenzen bewegen

Von Steuern habe ich keine Ahnung, davon aber eine ganze Menge:
Freibetrag gibts beim Gewerbe eventuell nicht;

Versicherungstechnisch wäre die Frage, ob es möglich ist rechtlich eine Privatperson zu bleiben und sich so auch zu versichern ohne gleich Arbeitsunfähigkeitsversicherung und sonstige Sozialabgaben entrichten zu müssen.

Keine Ahnung; zu undurchsichtig die Frage

Ist das möglich oder beginnt mit jeglicher Art von gewinnerziehlungsabsicht gleich die ein vollwertiges Unternehmen.

dito

Vielleicht mal ein Seminar machen, um die Begriffe vorzusotieren.

Salü,

mal angenommen man möchte einen kleinen Fahrrad Reparatur/An
und Verkaufs betrieb eröffnen weil man das Werkeug schon hat
und einen kleinen Nebenverdienst möchte.

Sorry, aber „nur weil man das Werkzeug schon hat“ reicht nicht, um sich selbstständig zu machen, ganz wurscht, ob neben dem Hauptberuf oder in Vollzeit. Es sei denn, man hat kein Problem mit Schulden… und für den netten Nebenverdienst gibt’s andere nette Nebenjobs. Ich sage das so krass, weil es so klingt, als würdest da jemand eine Selbstständigkeit auf die leichte Schulter nehmen. Aber nur, weil man nicht hauptberuflich selbstständig ist, heißt das noch lange nicht, dass der Aufwand und die Pflichten weniger wären. Ich habe z.B. eine Bekannte, die war „nur nebenher“ Webdesignerin (eine UG (haftungsbeschränkt)) und musste wegen der IHK-Mitgliedschaft – um die sich nicht herumkam – im Jahr stolze 350 € Beiträge zahlen. Buchhaltung, Teile bestellen, evtl. die Miete für einen Raum, eine Haftpflicht, falls man Kundenverkehr in seinen Räumen hast und jemand blöd auf etwas Schmiere ausrutscht etc. kosten Geld und Zeit – das alles neben dem eigentlichen Job (nehme ich jetzt mal an). Da kann man schnell auf 60-70 Stunden pro Woche kommen.

Welches ist die korrekte Rechtsform dafür?

Ich denke mal das meine keine GmbH dafür braucht, sondern eher
nur einen gewerbe schein wie ein Ebay Powerseller.

Hat der sperminator schon beantwortet.

Steurlich würde sich das ganze wahrscheinlich unterhalb der
Freibetragsgrenzen bewegen.

Am besten einen Steuerberater fragen, bevor man sich irrt. Das kann teuer werden.

Versicherungstechnisch wäre die Frage, ob es möglich ist
rechtlich eine Privatperson zu bleiben und sich so auch zu
versichern ohne gleich Arbeitsunfähigkeitsversicherung und
sonstige Sozialabgaben entrichten zu müssen.

Aha, also eine Selbstständigkeit ohne Verpflichtungen?

Worauf zielt denn deine Frage genau ab? Es KANN sein, dass man z.B. bei der Krankenkasse nicht die Beiträge zahlen muss, die Vollzeitselbstständige zahlen müssen. Rechtlich ist man für sein vermutlich gewerbliches Tun aber haftbar, d.h. wenn das Bike auseinanderfällt, dann muss der Selbstständige eben zahlen. Ganz gleich, ob Teilzeit- oder Vollzeitselbstständigkeit.

Ich stimme dem sperminator zu: Am besten mal gucken, ob das Amt einen Existenzgründerkurs bezahlt. Manchmal gibt es auch gute, die für 3 Tage ca. 40 € kosten. Aber da bitte sehr genau gucken, wer das Seminar leitet. Ich hatte eins, das ok war, aber noch besser wär’s gewesen, wenn sich der Dozent auch mit meiner Branche besser ausgekannt hätte.

Gruß
sgw

Moin,

Welches ist die korrekte Rechtsform dafür?

Kleiner Nebenverdienst? Ein paar Fahrräder pro Monat? Einzelunternehmung. Gewerbeschein besorgen, bei geringem Umsatz kann man auch auf Ausweisung und Abführung der Umsatzsteuer verzichten, fertig.

Steurlich würde sich das ganze wahrscheinlich unterhalb der
Freibetragsgrenzen bewegen

Sowas gibts nicht. Als Einzelunternehmer machst Du im Rahmen Deiner privaten Steuererklärung Angaben zu Deinen Einnahmen und Ausgaben mit einer EÜR. Ein Gewinn muss versteuert werden, ein Verlust verringert die Steuerlast.

Versicherungstechnisch wäre die Frage, ob es möglich ist
rechtlich eine Privatperson zu bleiben und sich so auch zu
versichern ohne gleich Arbeitsunfähigkeitsversicherung und
sonstige Sozialabgaben entrichten zu müssen.

Für das o.a. braucht es keine besonderen Versicherungen. Bei geringem Umsatz (Kleinunternehmerregelung) braucht man auch keine IHK-Beiträge zu bezahlen.

Ist das möglich oder beginnt mit jeglicher Art von
gewinnerziehlungsabsicht gleich die ein vollwertiges
Unternehmen.

Ein vollwertiges Gewerbe.

Die Sache mit der Haftpflicht und sowas ist natürlich etwas, über das man noch nachdenken kann, je nachdem, wie das Gewerbe betrieben wird. Gewerblicher Rechtsschutz soll ziemlich teuer sein.

Aber vom Prinzip her ist das für einen kleinen Nebenverdienst kein großer Aufwand. Wobei man natürlich nicht absehen kann, was man für Kunden hat und wie gut die eigene Arbeit von denen bewertet wird, also ob jemand Stress macht. Auf sowas sollte man natürlich immer gefasst sein.

Liebe Grüße,
-Efchen

Ja wunderbar das wollte ich hören. Vielen dank

Ja wunderbar das wollte ich hören. Vielen dank

Ach, so - Du warst auf der Suche nach einer Antwort die Dir passt…

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Na klar!

Das sind doch die besten Antworten.

Jetzt fühle ich mich bestärkt mal ein Existenzgrüder seminar von der IHK zu besuchen.

Hallo!

Jetzt fühle ich mich bestärkt mal ein Existenzgrüder seminar
von der IHK zu besuchen.

Dazu je ein Kurs in Buchführung und Jahresabschluss an der Volkshochschule.

Gruß
Wolfgang

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Moin,

Ach, so - Du warst auf der Suche nach einer Antwort die Dir
passt…

Auch solche Antworten müssen nicht immer falsch sein.

Grüße,
-Efchen

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Moin,

Dazu je ein Kurs in Buchführung und Jahresabschluss an der
Volkshochschule.

Du meinst, diese Kurse sind genauso sinnlos wie ein Existenzgründerseminar?

Liebe Grüße,
-Efchen

Hallo!

Dazu je ein Kurs in Buchführung und Jahresabschluss an der
Volkshochschule.

Du meinst, diese Kurse sind genauso sinnlos wie ein
Existenzgründerseminar?

Ob ein Existenzgründerseminar sinnvoll ist, ist eine Frage der Inhalte. Das Spektrum reicht von Kurzveranstaltungen, in denen ein paar bunte Faltblättchen verteilt werden, bis zu durchaus nützlichen Kursen, die für die Inhalte eines Geschäftsplans sensibilisieren. Wenn dabei Gründungswilligen dämmert, dass sie für Wertschöpfung einen Kundennutzen bieten müssen, dass sie ihren Kundenkreis beschreiben können (und damit überhaupt erst gezielt ansprechen können) und die Frage beantworten können, was einen Kunden zur Inanspruchnahme z. B. der Dienstleistung veranlasst (und die Antwort dann nicht „ich bin am billigsten“ lautet), kann ein Existenzgründerseminar sinnvoll sein.

Kurse in Buchführung und Jahresabschluss vermitteln Begrifflichkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, die jeder kaufmännisch Tätige - also jeder Selbständige - alltäglich braucht. Den Nutzen solcher Fertigkeiten erkennt man ohne weiteres, wenn man auf Selbständige ohne elementare kaufmännische Kenntnisse trifft. Der sprichwörtliche Schuhkarton mit ungeordneten Belegen (das ist bereits der günstige Fall, denn im weniger günstigen Fall fliegen Papiere überall herum, teils in ungeöffneter Post), vollkommen fehlender Überblick über den augenblicklichen Status und irgendwelches Gestammel von Steuerberater (der sich als zu Hause schaffende Kontierungskraft entpuppt, die aber schon lange nicht mehr tätig ist, weil ihre Rechnungen nicht bezahlt wurden), entsprechen eher dem Regelfall als der bedauernswerten Ausnahme. Ursache ist Überforderung als Folge fehlender überlebenswichtiger Kenntnisse.

Gruß
Wolfgang

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Salü,

Wenn dabei Gründungswilligen dämmert, dass
sie für Wertschöpfung einen Kundennutzen bieten müssen, dass
sie ihren Kundenkreis beschreiben können (und damit überhaupt
erst gezielt ansprechen können) und die Frage beantworten
können, was einen Kunden zur Inanspruchnahme z. B. der
Dienstleistung veranlasst (und die Antwort dann nicht „ich bin
am billigsten“ lautet), kann ein Existenzgründerseminar
sinnvoll sein.

Dem stimme ich als Gründerin zu. Das ist enorm wichtig, aber auch nicht ganz einfach. Ich komme aus der PR, hatte also als Angestellte regelmäßig damit zu tun – aber es für einen selbst zu machen, ist noch einmal etwas anderes. Übung macht hier den Meister. Wenn man sich ab und an auf Unternehmer-Veranstaltungen, z.B. von einem Verband, tummelt, dann lernt man das sehr schnell. :wink:

Kurse in Buchführung und Jahresabschluss vermitteln
Begrifflichkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, die jeder
kaufmännisch Tätige - also jeder Selbständige - alltäglich
braucht.

Ja, ja und nochmals ja! Man kann es nicht oft genug sagen. Wer mit diesen Begrifflichkeit umgehen kann, hat es wesentlich leichter. Kann man’s nicht, fällt es Kunden und Kooperationspartnern auf, und das disqualifiziert im schlimmsten Fall schnell. Oder man wird über’s Ohr gehauen. :wink: Ich würde das Spektrum also noch um eine Erstberatung beim Anwalt ergänzen.

die aber schon lange nicht mehr tätig ist, weil ihre Rechnungen nicht bezahlt
wurden), entsprechen eher dem Regelfall als der
bedauernswerten Ausnahme. Ursache ist Überforderung als Folge
fehlender überlebenswichtiger Kenntnisse.

Kann man auch nicht oft genug betonen. Gerichtsvollzieher können da ein Lied von singen. :frowning:

Was den Schuhkarton angeht: Jeder hat ein eigenes System. Aber es muss ein System sein. Bei mir steigt gerade das Arbeitspensum enorm, und ich bin froh, dass ich Chaotenliesl rechtzeitig angefangen habe, mir eines anzueignen… hätte ich jetzt meine Stapelwirtschaft von früher, na Prost Mahlzeit…! :smiley:

Grüße
sgw