Rechtsformen: Netzwerk? GbR? andre?

Hallo,

ich bin gerade in der Situation, als selbstaendiger Webdesigner in ein „Netzwerk“, das sich in meiner Stadt gerade bildet eingeladen zu sein.

Die drei Gruendungsmitglieder stellen sich das so vor:

Das Netzwerk praesentiert sich nach aussen unter einem Namen, mit einer Website, mit gemeinsamem Briefpapier / Vistitenkarten etc…
Ein Teil der Gruppe hat einen eigenen Auftritt, Namen, Briefpapier, Gewerbeanmeldung…

Intern arbeiten aber alle selbstaendig, dh, wenn es gemeinsame Jobs gibt, schreibt man sich gegenseitig Rechnungen.

Mein Einwand war, dass mit dem gemeinsamen Namen und dem gemeinsamen Auftritt faktisch eine GbR gegruendet ist - mit allen Nachteilen (vor allem eben gegenseitige Haftung) - das wollen aber alle nicht.

Weiss da jemand genaueres, kann man sich absichern, um eben diese Haftung ausszuschliessen, gibt es andere Rechtsformen, die so etwas ermoeglichen? Es ist allen wichtig, dass sie selbstaendig und alleine arbeiten und verantwortlich sind.
Das „Netzwerk“ soll „nur“ die Aussenwirkung erhoehen.

Es gibt ja nun oefter Netzwerke - sind das dann alles Firmen? Oder Buerogemeinschaften?

Viele Gruesse und sehr gespannt
Christian

Servus Christian,

wenn man dem Netzwerk einen eigenen Auftritt nach außen (in eigenem Namen, und wenns um Geld geht, auch auf eigene Rechnung) verschaffen will, aber die Haftung zur gesamten Hand innerhalb einer GbR vermeiden will, ist es nützlich, dem Netzwerk eine eigene Rechtsperson zu verschaffen.

Dieses kann u.a. geschehen, indem man dem Netzwerk die Form einer Genossenschaft oder eines eingetragenen Vereines gibt.

Die Genossenschaft ist im Vergleich zum e.V. (ich spreche nicht vom gemeinnützigen, sondern vom wirtschaftlich tätigen e.V.) leichter manövrierfähig, aber sie ist mit höherem administrativem Aufwand verbunden, u.a. wegen Prüfungspflicht. Sinnvoll ist die Form der Genossenschaft dann, wenn eine relativ große Zahl von Genossen ein relativ geringes Engagement in die eG einbringt. Beispiel etwa bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaften, auch Funktaxenzentralen. Der e.V. erfordert ggf. mehr Mitwirkung der Mitglieder, aber er ist kaufmännisch etwas leicher zu handhaben. Dann nützlich, wenns um wenig Geld geht.

Bei einer sehr stabilen Gesellschafterstruktur wäre zum Schaffen einer eigenen Rechtsperson für das Netzwerk auch eine GmbH vorstellbar; diese bringt allerdings in der Kante Ertragsteuern die relativ größten Risiken mit sich, wenn sie Leistungen an ihre Gesellschafter erbringt oder umgekehrt.

Schöne Grüße

MM