Mich würde sehr interessieren, woher die Redensart:
„Da mche ich kurze 15“ stammt, bzw. worauf diese
gemünzt ist.
Stamme selber aus dem Rheinland und meine Oma verwendete
diese immer, wenn sie eine sofortige Entscheidung getroffen
hat, sie war Jahrgang 1913, falls dies von irgendeiner Bedeutung ist.
Als gebürtiger (und mittlerweile ergrauter) Hamburger muß ich die „Pionier-Version“ ablehnen - die Formulierung „fofftein moken“ ist als Begriff für „eine Pause machen“ seit jeher in Anwendung, wurde aber bei uns in Hamburg noch NIE für einen Arbeitsvorgang (wie das Rammen bei den Pionieren) benutzt. (Dafür haben wir eher sowas wie „Nu haut wi mol 'n Schlach rin!“ oder „Loot uns mol 'n Schlach tolegg’n!“, was beides vom „Schlagzählen“ beim Rudern entlehnt ist.)
Außerdem wurde es NIE auf hochdeutsch gesagt (dat heurt sick jo dösich an!) - jümmers bloots op Platt: Fofftein!!
Ick weer nich dorbi, as irgendeen dat tohn erstnmol in düsse Form secht hett, aber ick meen ook, dat kummt vun de fofftein Minuten, wiel so lang all vör minstns sößtich Johrn de kottn Pausen wiern … (all bi Bismarck …).
Ein Hamburger sagt auch nicht „kurze fünfzehn“ oder „kotte fofftein“ - dat is jo noch dösiger! „Fofftein“ geneugt! Wenn opn Bau de Polier oder in’n Hoben de Stauerviz „Fofftein!“ röppt, denn weet jedereen’n: nu hess du fofftein Minuten Tied dien’n Rundstück mit Mettwost opto-eet’n un dien Kaffetäng leertosuup’n… hest mi?
ergänzend daraus: Die kurze Fuffzehn = ohne großartige Pause weiter.
Für die Pionier-Version und gegen das Viertelstündchen spricht, daß das Viertelstündchen eine moderne Einrichtung ist und noch vor zwei Generationen bei den Bauern, die extrem lange Arbeitstage hatten, „Mittagsstunde“ hieß und auch so lange dauerte.
ich kenne die Redensart von meinem Vater - Jahrgang 1923,
gebürtig aus Norddeutschland und dementsprechend „Ik mook
Fofftein“ sagend.
Ja, so kenn ich’s auch von meinem Vater, der nach’m Essen gerne mal „'ne kurze Fuffzn“ macht. Wir kommen übrigens aus Sachsen und wohnen noch immer da. Bin auch der Meinung, das leitet sich von den 15 Minuten ab…
einfache Rammen (Gerüst & Seilzug & Gewicht) in der nochnichtmechanisierten Technik der Pioniere werden von mehreren Mann bedient (die „am selben Strick ziehen…“). Diese brauchen - wie Ruderer, Drescher etc. - einen gemeinsamen Rhythmus: Fünfzehn Rammschläge, dann macht man fuffzehn, dann gehts weiter.
Quelle: Mein Vatter selig, von dem Ulmer Pionierbataillon, welches beim Marsch „Wenn alle Brünnlein fließen“ zweistimmig zum Besten gab…