Redewendung

Hallo Sprachexperten,

ich bin auf der Suche nach dem Ursprung der Redewendung: „jemanden Hörner aufsetzen“.
Ich weiß, was diese Redewendung bedeutet, aber woher kommt sie,welchen Ursprunges ist sie? Ich habe schon jede Menge Internetseiten danach „abgeklappert“, bin aber nirgends fündig geworden.
Der „Gehörnte“ war ein Synomym für den Teufel, damit kann es schwerlich etwas zu tun haben.
Stier=kastrierter Bulle, beide haben Hörner, ja wohl auch nicht.
Weiß jemand genaueres?
Vielen Dank.
MfG
Posy

Hallo Posy!

Ich schreibe ab:
>Einem Hörner aufsetzen sagt man von einem betrogenen Ehemann, der auch Hahnrei genannt wird. Hahnrei ist der altdeutsche Name für den Kapaun, den verschnittenen Hahn. Die Redensart ist vielleicht daraus entstanden, daß man aus Spottlust häufig dem Kapaun auch die Sporen abschnitt und ihm in den Kamm einsetzte, wo sie dann festwuchsen und wie Hörner aussahen.[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Liebe Posy,

das Horn war schon bei den alten Griechen zugleich ein Symbol für Stärke - Zeus als Stier - , und auch für Dummheit. Der Ehemann, der betrogen wird und es nicht merkt ist dumm wie ein Ochse und dazu auch noch unfähig, seiner Frau das zu geben, was sie denn bei einem andern sich holt.

Stier oder Bulle sind potent! Der Ochse ist ein kastrierter Bulle!

Als Stier und Bulle kann einem Mann sowas nicht passieren.
Nur der Ochse ist in der Gefahr! Glauben manche Männer!

Es gibt dazu einen mittelalterlichen Schwank, in dem eine Kaiserin ihren Kaiser betrügt und dem dann ein Horn (manchmal auch zwei) aus der Stirn wuchs. So geriet die Kaiserin in den Verdacht, Ehebruch begangen zu haben.

In der Geschichte gibt es auch eine Statue, in deren Mund Schwörende ihre Hand legen mussten beim Schwur. Schwor man falsch, so biss die Statue zu. Die Kaiserin musste auch schwören!

Sie rief ihren Liebhaber und beriet ihn. Dieser schnitt sich Haar und Bart ab, kleidete sich in Lumpen, setzte einen Narrenhut auf, und fiel die Kaiserin auf dem Weg zum Schwur auf der Straße an, begrabschte und küsste sie, und verschwand.

Die Kaiserin schwor: „Mich hat noch nie ein Mann geküsst, außer der Kaiser und dieser Narr auf der Straße!“

Aus Ärger über diesen Trick zersprang die Statue in tausend Stücke. Seither können Frauen ungefährdet lügen.

So wird es erzählt!

Gruß Fritz Ruppricht

Hallo Posy!

Ich schreibe ab:
>Einem Hörner aufsetzen sagt man von einem betrogenen
Ehemann, der auch Hahnrei genannt wird. Hahnrei ist der
altdeutsche Name für den Kapaun, den verschnittenen Hahn. Die
Redensart ist vielleicht daraus entstanden, daß man aus
Spottlust häufig dem Kapaun auch die Sporen abschnitt und ihm
in den Kamm einsetzte, wo sie dann festwuchsen und wie Hörner
aussahen.

Hallo Fritz,

zunächst Danke für die umfangreiche Auskunft plus Belehrung :smile:.
Steht diese „Story“ auch in einem Buch? Wenn ja, muß ich haben*g*.
Was den Stier/Bullen anbelangt: da taucht bei mir sofort die nächste Frage auf: was, zum Geier, ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Stier und Bulle? Ich wohne zwar auf dem Lande, habe aber von Ackerbau und Viehzucht null Ahnung:frowning:.Das mit dem Ochsen ist schon klar, habe ich verwechselt.
Liegt der Unterschied im Körperbau? Ich meine mich vage zu erinnern, daß ein Stier schlanker(eleganter) ist als ein Bulle?
Zeus wurde m. Wissens ja auch immer als Stier dargestellt, genau wie der Minotaurus und es war auch ein Stier, der Europa raubte und kein Bulle.Es muß also einen gravierenden Unterschied geben.
Mein Brockhaus geht leider noch nicht bis „St“.
Schäm wegen so viel Unwissenheit.
Gruß Posy

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Liebe Posy,

Was den Stier/Bullen anbelangt: da taucht bei mir sofort die
nächste Frage auf: was, zum Geier, ist denn eigentlich der
Unterschied zwischen Stier und Bulle?

Stier heißt der „Herr Rind“, während Bulle auch der „Herr Elefant“, der „Herr Nashorn“, oder ein anderer „Herr Großwild“ sein kann.

Steht diese „Story“ auch in einem Buch? Wenn ja, muß ich
haben*g*.

Ich hatte es nie als Buch in der Hand, sondern nur als Fotokopie von mittelalterlichen Drucken, sogenannten Inkunablen. Diese Geschichte habe ich im Studium in mehreren Fassungen gelesen und katalogisiert für das „Repertorium des deutschen Minne- und Meistersangs“. Das ist ein monströsens „Lexikon“, in dem alle in Minne- oder Meistersangstrophen verfassten Texte aufgelistet werden. Ich habe das fertige Machwerk nie gesehen, weiß nicht mal, ob es fertig ist. Diese Geschichte ist meiner Erinnerung nach von einem Anonymus. Der Titel lautet ungefähr so: Von einem großmächtigen Kaiser dem ein Horn aus seinem Haupt wuchs und seiner ungetreuen Kaiserin … usw. Es könnte in einer diese Sammlungen von mittelalterlichen Sagen und Märchen enthalten sein, aus denen auch Boccaccio und Shakespeare abkupferten.
Vielleicht hat auch der Vielschreiber Hans Sachs eine Version verbraten.

Wenn du wirklich scharf drauf bist, frag an der Uni Tübingen an. Professor B. Wachinger war zu meiner Zeit - langlang ists her - federführend bei dem Projekt. Auch ein Frieder Schanze, falls der noch dort ist, wäre ein kompetenter Ansprechpartner.

Wenn du an einer kompetenten Uni nach Inkunablen fragst, und den Panzer" in die Finger bekommst, das ist so ein ähnliches Monstrum, wie das "Repertorium des deutsch…, kannst du da nach dem Titel durchblättern. Nimm dir aber Zeit mit!

Sein herzlich gegrüßt!
Fritz

Kein Buch …
… „jetzt schlägts dreizehn“, ISBN 3-88199-759-8 Buch anschauen

Dieses Buch gibt’s offenbar nicht mehr.

Nachdem schon ein paar Interessierte ihren Mißerfolg bekanntgegeben haben, schreib ich’s hierher.
Schade.
Grüße
Barney

Hallo Posy

Aus dem Buch „Die zwei Babylons“ von Alexander Hislop

Voraberklärung: Vulcan – Feuergott der Römer
Nimrod – Feuergott der Babylonier

Alles in der Geschichte Vulcans stimmt genau mit der des Nimrod überein. Vulcan war der „häßlichste und unförmigste“ aller Götter. Nimrod wurde überall in der Welt mit den Merkmalen eines Negers dargestellt. Trotzdem, daß Vulcan so häßlich war und, als er eine Frau suchte, ihn „alle schönen Göttinnen mit Schrecken ablehnten“ „vereinigte das Schicksal in einem unwiderruflichen, vermittelnden und lautstarken Dekret die schönste der Göttinnen [Venus] mit dem unansehnlichsten der Götter.“ So hatte Nimrod, trotz der Merkmale der Schwarzen und Kuschiten, Semiramis zur Königin, die schönste aller Frauen. Die Frau des Vulcan zeichnete sich durch ihren Unglauben und ihre Liederlichkeit aus, die Frau des Nimrod war genau dasselbe.[Nimrod als universeller König war Khuk-hold, „König der Welt.“ Deshalb war das Emblem seiner Macht die Hörner eines Stieres. Das ist auch der Ursprung der Cuckhold horns (jemandem Hörner aufsetzen, z.B. dem gehörnten / betrogenen Ehemann).]

Auch in vielen anderen Kulturkreisen auf der ganzen Welt taucht ein häßlicher Gott auf, der Hörner trägt und betrogen wird.

Eine weitere Möglichkeit der Entstehung dieser Redewendung entstammt aus dem keltischen Bereich:
Beltane : Zu Beltane tanzt die grosse Göttin Cerydwen (Mutter Erde) mit dem gehörnten Gott Cerunnos (wird meist als Hirsch dargestellt).
Das Wort „Beltane“ heisst nichts anderes als „Das Feuer des Bel“. Bel ist der
Leuchtende. Die Römer nannten ihn Belanos. Im Beltane-Ritual feierten die Kelten die
Vereinigung der Grossen Mutter Cerydwen mit dem Gehörnten Gott. Ihre Vereinigung
bringt neues Leben auf die Erde. Aber nicht nur die Götter vereinigten sich in
der Beltane-Nacht, sondern auch die Menschen taten es ihren Gottheiten in freier
Natur gleich. Für die Kelten war dies alles natürlich - das Leben war heilig,
der Körper war heilig und auch die Vereinigung zwischen Mann und Frau war
heilig.
Bei der großen Vereinigung kam es zur Liebesbeziehung der Avalon – Priesterin mit dem zukünftigen König der Kelten. Vor dieser Zeremonie lief der Gehörnte mit den Hirschen um die Wette zur Bezeugung seiner Verbundenheit mit der Natur.
Bekanntestes Paar: König Arthur und seine Schwester Morgaine od. Morgana
Als die christliche Kirche immer mehr Einfluss auf die Gesellschaft bekam, verteufelte sie vor allem Beltane und diese Rituale und setzte nur alle möglichen Lügen in die Welt, um den Einfluss der Priesterinnen und Druiden zu zerstören.
Unter anderem auch, dass Beltane ein Bund mit dem Teufel ist und dass der betrogene Ehemann das Zeichen des Ausgestoßenen tragen muß, weil er seine Ehefrau nicht genügend im Zaum halten konnte.

Hallo Sprachexperten,

ich bin auf der Suche nach dem Ursprung der Redewendung:
„jemanden Hörner aufsetzen“.

Amazon-Link:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3411041110/red…

Ursprung im Duden:

Demnach ist das umganssprachlich (Bedeutet: durch Erfahrungen besonnener werden, sein Ungestüm in der Liebe ablegen).
Ursprung: Remarque, Sterne 38

Und dazu braucht mein kein Experte sein, sondern „Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten“ vom Duden Verlag im Regal stehen haben:

Meiner Meinung nach, neben dem Wörterbuch ein Muss für jeden Sprachinteressierten.

Grüße,

Thomas

Amazon-Link:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3411041110/red…

Ursprung im Duden:

Demnach ist das umganssprachlich (Bedeutet: durch Erfahrungen
besonnener werden, sein Ungestüm in der Liebe ablegen).
Ursprung: Remarque, Sterne 38

Und dazu braucht mein kein Experte sein, sondern
„Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten“ vom Duden
Verlag im Regal stehen haben:

Meiner Meinung nach, neben dem Wörterbuch ein Muss für jeden
Sprachinteressierten.

Grüße,

Thomas

Hallo Thomas,

Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.
Vielleicht solltest Du erst einmal meine Frage GENAU lesen, bevor Du, für mein Empfinden ziemlich arrogant, antwortest.
Deine Antwort zielt auf eine Frage, die ich überhaupt nicht gestellt habe!
Demzufolge müßte meine Frage nämlich gelautet haben: was versteht man unter " sich die Hörner abstoßen!" Das habe ich aber nicht gefragt.Die Antwort auf meine Frage steht zwar auch im Duden - kannst Du weiter unten nachlesen - nichtdestotrotz fällt die Antwort im Duden äußerst mager und vor allem sehr unbefriedigend aus.

Gruß Posy.

Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.
Vielleicht solltest Du erst einmal meine Frage GENAU lesen,
bevor Du, für mein Empfinden ziemlich arrogant, antwortest.
Deine Antwort zielt auf eine Frage, die ich überhaupt nicht
gestellt habe!

Lieber Posy,

ich kann dir nicht folgen. Du hast nach dem Urprung gefragt. Ich antwortete, wie oben, „Remarque, Sterne 38“. Ich nannte gar die Quelle: Duden „Redewendungen“, BAND 11 - mit Link.

nichtdestotrotz
fällt die Antwort im Duden äußerst mager und vor allem sehr
unbefriedigend aus.

Der Duden-Verlag hat nicht nur das Wörterbuch, sondern hat eine ganze Reihe von Nachschlagwerken rausgebracht, darunter auch „Redewendunden“ - wo ich dann den Ursprung herausgefunden habe. Selbst das habe ich aber deutlich gemacht, wo ich auch den Link herausgesucht habe.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3411041110/red…

Und hier mein Spruch (Übersetzung) für dieses Posting:
„Einer guten Tat folgt die Strafe auf dem Fuße“

)

viele Grüße,

Thomas

Lieber Posy,

ich kann dir nicht folgen. Du hast nach dem Urprung gefragt.
Ich antwortete, wie oben, „Remarque, Sterne 38“. Ich nannte
gar die Quelle: Duden „Redewendungen“, BAND 11 - mit Link.

Der Duden-Verlag hat nicht nur das Wörterbuch, sondern hat
eine ganze Reihe von Nachschlagwerken rausgebracht, darunter
auch „Redewendunden“ - wo ich dann den Ursprung herausgefunden
habe.

Lieber Thomas
ob Du’s glaubst oder nicht, das weiß ich sogar und gerade die meine ich mit dürftig.

Selbst das habe ich aber deutlich gemacht, wo ich auch
den Link herausgesucht habe.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3411041110/red…

Ich will gar nicht in Abrede stellen, daß Du Dir keine Mühe gegeben hast und dafür gebührt Dir auch Anerkennung, aber Du solltest eben lesen, WAS gefragt wurde und nicht vorschnell antworten.Die Frage, die Du beantwortest, habe ich überhaupt nicht gestellt !

Und hier mein Spruch (Übersetzung) für dieses Posting:
„Einer guten Tat folgt die Strafe auf dem Fuße“

)

Übertreibst Du damit nicht reichlich?
Konter meinerseits: si tacuisses philosophus mansisses

Viele Grüße

Posy

Übertreibst Du damit nicht reichlich?
Konter meinerseits: si tacuisses philosophus mansisses

Das lasse ich nicht unkommentiert:

Nihil tam absurdum, qhod non dictum sit ab aliquo

)

Grüße,

Thomas