Moin Ralf,
in den Arm fallen heißt, den anderen vor Fehlern zu
bewahren, ihn von unbedachten Handlungen abzuhalten. Dass es
im Interesse der Partei geboten wäre, dem Kanzler in
den Rücken zu fallen, kann und mag ich mir nicht vorstellen.
das mit dem „in den Rücken fallen“ kann ich mir parteipolitisch auch nicht vorstellen. Aber bei dem mir bis gestern völlig unbekannten „in den Arm fallen“ war das eben meine erste Assoziation.
Um den Kommentar wirklich beurteilen oder nachvollziehen zu können, müßte man/frau den zugrundeliegenden (Leit-)Artikel kennen.
Ich habe nunmehr kapiert, was es bedeutet, ich habe akzeptiert, daß es das gibt und daß Ihr alle (Du, Fritz, Eckard, Röhrich, nicht zu vergessen der TAZ-Kommentator) diese Redewendung kennt, aber Deine wirklich (!) plastische Schilderung bringt mich wieder ins Grübeln, wie das praktisch aussehen soll, Dir „in den Arm zu fallen“, um den Schwerthieb zu verhindern?
Das in den Arm fallen stellst Du Dir am besten so vor:
Ich stehe da mit hocherhobenem Schwert und will den Drachen
zerschmettern, Du siehst im letzten Moment, dass der Drache in
Wirklichkeit meine Schwiegermutter ist und fällst mir in den
Arm. Anschließend sinken wir uns gerührt in die Arme. Na ja,
vielleicht bist Du mir damit sogar in den Rücken gefallen,
aber is wurscht, Hauptsache Schwiegermutter hat es überlebt.
Ich kann jemand „am/den Arm packen/fassen/festhalten“, um ihn zurückzuhalten und je länger ich über „in den Arm fallen“ nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluß, daß die Wortwahl der Redewendung nicht sehr griffig ist und jede von den anderen Redewendungen, die Fritz noch aufgezählt hat, einleuchtender ist.
Das ist aber nur meine Meinung.
Wenn allerdings der Röhrich auch nur die DUDEN-Politik betreibt, nämlich alles aufzuführen, was das Volk so spricht, dann erklärte das wiederum die bisher wenigen Google-Treffer.
Zu meinem aktiven Wortschatz wird „in den Arm fallen“ nicht zählen, das weiß ich jetzt schon, aber immerhin verstehe ich in Zukunft, was gemeint sein soll.
Gruß Gudrun