Reduzierung der Arbeitszeit

Hallo allerseits,

ich will meine momentane Vollzeitstelle deutlich reduzieren und zukünftig nur noch 23Std. wöchentlich/1200 jährlich arbeiten. Die gesetzlichen Vorgaben des TzBfG dazu erfülle ich und in meinem Tarifvertrag ist auch von einer jährlichen, nicht wöchentlichen Arbeitszeit die Rede. Soweit alles kein Problem.
Mein Problem ist, dass ich diese Teilzeit gerne als „unsichtbare Teilzeit“ oder auch Teilzeit Invest ausüben möchte, konkret heisst das 7 Monate Vollzeit arbeiten und dann 5 Monate Nullzeit arbeiten.
Meiner Einschätzung nach sollte so eine Einteilung sowohl für meinen Arbeitgeber zumutbar wie auch mit den Anforderungen meiner Stelle vereinbar sein.
So, jetzt nach langer Vorrede meine Frage.
Wie verkaufe ich das meinen Vorgesetzten, so dass die nicht gleich einen Herzinfarkt bekommen und einfach „zu machen“, ohne darüber nach zu denken?
Wie kann ich denen diesen sauren Drops schmackhaft machen?
Hat jemand von Euch vielleicht Erfahrungen und hat so etwas schon mal selbst durchgezogen, bzw. erlebt, dass das jemand erfolgreich durchgezogen hat?
Ich bin für jeden Tipp und jede Anregung dankbar.

Danke

hallo,
ja, ich hab sowas ähnliches schon mal gemacht.
Allerdings ging es dabei nich um regelmäßig mehrere Monate „frei“.
Das ist für Arbeitgeber sicher schwer zu organisieren…

Zum Vorgehen:
Bitte deinen Vorgesetzten offiziell um ein Gespräch mit etwas Ruhe - sowas könnt ihr nicht zwischen Tür und Angel regeln.

Überlege dir vorher, welche Vorteile dein Chef von der Regelung haben könnte: Du bist entspannter und machst den Job besser, er kann dich, wenn du Vollzeit da bist für Projekte oder Saisonarbeit einsetzen… du wirst am besten wissen, was du da anbringen kannst.

Steige nicht damit ein, dass du „ein Anrecht“ auf Teilzeit hast, sondern bitte darum - vielleicht mit einem Hinweis darauf, dass du den Chef bisher immer als flexibel und bemüht um seine Mitarbeiter kennen gelernt hast.

Komme nicht mit einer zu festen Vorstellung, sondern überlege mit deinem Chef gemeinsam, welches Stundenkontingent und welche Aufteilung für ihn und dich machbar sind. Dass du gern mehrere Monate am Stück frei hättest, solltest du natürlich sagen, wenn dem so ist.

Dränge nicht auf eine sofortige Änderung, sondern frage zunächst, ob und ab wann so eine Regelung möglich wäre.

Viel Erfolg wünscht
Bixie, die auch unorthodoxe Arbeitszeitmodelle praktiziert.

Hallo bixie,

danke für die Antwort.
Ja, ich werde sicherlich nicht als erstes auf mein Recht pochen und werde mich auch an die gesetzlichen 3 Monate Vorlaufzeit halten, wenn auch mit dem Angebot, früher in der Rhythmus einzusteigen, weil es dann einfacher wäre in die von mir gewünschte jährliche Aufteilung zu kommen. Allerdings bin ich in meiner Vorstellung alles andere als flexibel. Das ist ja mein Problem. :wink:
Ich plane in Zukunft, die Wintermonate (November bis März) in sonnigeren Ländern zu verbringen, da bleibt dann nicht viel Spielraum.
Den Chef, tja mein direkter Vorgesetzter dürfte da nicht der Entscheidungsträger sein und (noch keine Ahnung wer das ist) denjenigen, der letztlich das Sagen hat, kenne ich nur von seltenen Begegnungen, wenn überhaupt.

Eigentlich dürfte es für meine Firma machbar sein, da ich in einer Stellung am unteren Ende der Nahrungskette bin und in meinem Bereich z.Zt. ca. 15 Leute genau das gleiche machen, ohne dass wir bestimmte Termine oder Projekte haben, es muss eigentlich immer nur eine bestimmte Anzahl Kollegen im Monat vor Ort sein, bzw. eine Gesamtarbeitsleistung erbracht werden (was der Knackpunkt sein wird).
Selbst wenn alle 15 Kollegen gleichzeitig durch Abwesenheit glänzen würden, wäre die erste Konsequenz für die Firma: keine. Das wäre nicht schön, würde aber am sonstigen Arbeitsablauf der Firma nichts ändern.

Bisherige Argumente sind z.B., wenig Urlaubsanfall in diesen Monaten (mein Jahres-Urlaub von insgesamt einem durchgehenden Monat in diesem Winter wurde z.B. mit den Worten genehmigt „Ihr Urlaub war am einfachsten zu planen, da wollte kein anderer“), besser erholt, Bereitschaft in den Urlaubs-Hoch-Zeiten zu arbeiten, keine Zuschläge bei Überstunden, Bereitschaft zu Überstunden in den 7 Monaten, tja und da verliessen sie ihn.
Wenn Dir noch was einfällt, gerne.

Guten Morgen,

wenn in dem Betrieb ein BR existiert, lohnt sicher auch eine Kontaktaufnahme mit diesem, da dieser ggf. schon Erfahrungen mit solchen oder ähnlichen TZ Wünschen hat und die Umsetzung eh absegnen muss…

Vielleich gibt es in Deinem Umfeld ja einen Menschen, der genau die Zeit, in der Du abwesend sein möchtest Deinen Arbeitsplatz einnehmen möchte und kann… so erübrigt sich ggf. auch eine Vertretungs/Neubesetzungsregelung…

Aus meiner Praxis kenne ich einen Fall, der ähnlich gelagert scheint… MA 1 wollte in den Wintermonaten gerne in sonnigere Gefilde, während MA 2 in den Sommermonaten am liebsten in seiner Gartenlaube war… iiiirgendwann kamen die beiden auf den Gedanken dieses doch zu vereinbaren…heraus kam ein wunderbar klassisches Job-Sharing und jeder war zu der Jahreszeit, die ihm genehm war am Arbeitsplatz oder eben dort, wo er sein wollte…

Viel Erfolg!

Gruß
MG

Danke für Deine Antwort.
Ja es gibt einen BR im Unternehmen, der ist aber leider mit Vorsicht zu geniessen. Aber naja, ich heba jedenfalls auch schon mal bei meiner Gewerkschaft angeklopft, allerdings noch keine Reaktion erhalten. Mal sehen.
Zum Jobsharing, ja, das wäre natürlich eine schöne Lösung, allerdings ist in meinem Umfeld niemand, der den Job machen könnte und dann noch nur 5 Monate erbeiten wollen würde, da muss ich wohl einen anderen Weg versuchen.