Ihr lieben Experten (vor allem Grundschullehrer)!
Mein Jüngster (10) muss in der Schule ein fünf bis 15 Minuten dauerndes Referat über die Sonne halten. Ich helfe ihm bei der Informationsbeschaffung. Hier ist der Entwurf für das Referat. Fehlen wichtige Informationen? Sind überflüssige vorhanden? Sind die Formulierungen für Viertklässler verständlich?
Für jede Hilfe dankbar,
Hanna
Was ist die Sonne?
Die Sonne ist ein Stern, der einzige in unserem Sonnensystem.
Wenn wir nachts zum Himmel schauen und Sterne sehen, so sind das fast alles Sonnen. Grade mal drei Planeten kann man zu manchen Zeiten mit freiem Auge erkennen. Geübte Beobachter sehen sogar fünf.
Weil die Sonne sich kaum bewegt, gilt sie als Fixstern.
Die Sonne ist im Sonnensystem der einzige Körper, der selbst Licht und Wärme abstrahlt. Planeten reflektieren nur das von der Sonne empfangene Licht.
Woraus besteht unsere Sonne?
Im Gegensatz zu unserer Erde, die außen fest und innen flüssig ist, ist die ganze Sonne gasförmig, das heißt luftförmig. Die Sonne aber besteht aus viel Wasserstoff (71 Prozent) und wenig Helium (27 Prozent). Der Rest sind verschiedene andere Stoffe.
Abbildung Inhaltsstoffe
Was verbrennt in der Sonne? Holz, Kohle oder etwas anderes?
Nichts. Die Sonne brennt nicht von einem Feuer, sondern sie ist ein riesengroßes Atomkraftwerk.
Und was passiert da?
Weil die Sonne gar so groß ist, hat sie auch eine immense Anziehungskraft. Wäre die Sonne fest, also nicht gasförmig, und wäre sie nicht so heiß, und könnten wir auf der Sonne stehen, wir würden so stark von ihr angezogen werden, dass unsere Füße allein so schwer wären, dass wir sie nicht heben könnten. Und wenn wir uns vornüber beugten, würden wir hinfallen und könnten nicht mal mehr den Kopf vom Boden heben, so schwer wäre er. Vielleicht würden wir sogar von unserer Kleidung erdrückt werden.
Den Gasteilchen ergeht es nicht besser. Sie werden mit aller Kraft in das Innere der Sonne hineingezogen. Und dort drinnen haben sie nicht mehr richtig Platz, ein Teilchen klebt förmlich am anderen, und dabei kommen sie sich so nahe, dass die Atomkerne zusammenschmelzen. Und auf einmal wird aus vier Wasserstoffatomen ein Heliumatom. Das Zusammenschmelzen nennt man auch „Fusionieren“, und somit heißt der Vorgang Kernfusion.
Bei so einer Kernfusion wird ganz gewaltig viel Energie frei. Diese Energie wird in Form von Wärme, Licht, aber auch Röntgen- und Radiowellen nach außen geschleudert. Dabei wird es ganz schön warm.
Im Sonneninneren herrschen Höchsttemperaturen von bis zu 15 Millionen °C. Die äußerste sichtbare Schicht hat eine Temperatur von „nur“ 6 000 °C, die Korona, also eine noch äußere Schicht hat aber schon wieder 5 Millionen °C.
Man weiß, warum die Sonne so heiß im Inneren ist, aber nicht, warum die Korona heißer ist als die Oberfläche. Jedenfalls ist die Sonne für die gesamte Wärme in unserem Sonnensystem zuständig.
Die Sonne hat starke Magnetfelder.
Aufbau der Sonne Abbildung
Im Innersten, so groß wie etwa ein Viertel des Durchmessers, findet die Kernfusion statt. Der nächste, sehr, sehr große Teil ist die Strahlungszone. Anschließend gibt es eine dünne Konvektionszone, in der die Energie durch turbulente Gase übertragen wird. Die äußerste Schicht der Konvektionszone ist die Photo-Sphäre. Photo heißt „Licht“.
Darüber ist die Chromosphäre. Dies ist die Oberfläche der Sonne.
Die Oberfläche der Sonne ist weder glatt noch gleichmäßig hell. Sie hat ein wabenähnliches Muster. Über der gesamten Sonne sind unzählige schwarze Flecke verteilt, die sogenannten Sonnenflecken, die nach Belieben erscheinen, wandern und dann wieder verschwinden. Diese Stellen sind kälter als die Oberfläche, deshalb wirken sie so dunkel. Sonnenflecken sind noch viel stärker magnetisch als der Rest der Sonne.
Die Korona (heißt auch „Krone“ oder „Sonnenkranz“)
Die Korona ist die äußere Sonnenatmosphäre, die sich sehr weit in den Weltraum erstreckt. Der größte Teil der Korona enthält riesige heiße Gasbögen.
Umdrehung
Die Sonne, zumindest deren Oberfläche, dreht sich. So braucht eine Umdrehung in Äquatornähe 25,4 Erdentage und in Polnähe 36 Tage. Das bedeutet, der Äquator dreht sich schneller als die Pole. Das funktioniert nur, weil die Sonne keinen festen Kern hat sondern ein riesengroßer glühender Gas-Ball ist.
Wird die Sonne irgendwann einmal „ausgebrannt“ sein?
Ja. Die Sonne ist jetzt schon zirka 4 einhalb Millionen Jahre alt. Aber in nocheinmal 4 einhalb Millionen Jahren werden alle Wasserstoffatome zu Heliumatomen verschmolzen sein. Dann wird die Sonne größer, so groß, dass sie bis zur Erde reicht. Nur, die wird zuvor aus der Bahn geworfen und wegkatapultiert werden. Die Sonne wird zu einem „Roten Riesen“, der an der Oberfläche kühler ist als jetzt, dafür aber 10 000 mal heller. Eine halbe Million Jahre wird die Sonne nun so groß bleiben, dann fällt sie in sich zusammen und wird ein Weißer Zwerg, ungefähr so groß wie die Erde.
Wie groß ist die Sonne?
DURCHMESSER Sonne: 1 400 000 km
DURCHMESSER Erde: 12 756 km
Die Entfernung zur Sonne beträgt 149 600 000 km.
Wenn ich ein Modell bastle von der Sonne und diese 14 Zentimeter Durchmesser hat, so hat die Erde einen Durchmesser von weniger als 1 einhalb Millimetern. Wenn ich den Abstand zwischen Erde und Sonne darstellen will, muss ich Erde und Sonne mit einer Schnur verbinden, die 14 Meter und 96 Zentimeter lang ist.
(Modell herzeigen)
Wie lang braucht das Licht von der Sonne zur Erde?
Eine Mondrakete würde sieben Monate von der Erde zur Sonne fliegen.
Ein Lichtstrahl der Sonne benötigt für diese Entfernung aber nur 8 min und 18 sek.
Vorher schon habe ich die Anziehungskraft der Sonne erwähnt, die wir nicht überleben könnten, wären wir auf der Sonnenoberfläche.
Die Anziehungskraft ist aber so stark, dass die Sonne alles, was in ihrer Nähe ist, zu sich hinziehen könnte. Und sie hält mit ihrer Anziehungskraft auch die Planeten fest, sodass diese immer und immer die Sonne umkreisen. Sie ist somit das Zentrum eines großen Gravitationsfeldes. Gravitation heißt Anziehungskraft.
Was wären wir ohne Sonne?
Ohne Sonne hätten wir weder Licht noch Wärme. Auf der Erde wäre es so kalt, dass wir nicht leben könnten. Selbst wenn wir uns warm anzögen und fest einheizten und elektrisches Licht einschalteten: Es gäbe nichts zu essen, denn alles, was wir essen stammt von Pflanzen oder Tieren. Und die Pflanzen brauchen Sonnenlicht, denen genügt das Licht der Glühbirne nicht. Und die Tiere brauchen Pflanzen - oder andere Tiere, die sich von Pflanzen ernähren - zum Fressen. Es gäbe ohne Sonne also kein Leben.
Weil die Menschen das schon vor vielen tausend Jahren gemerkt haben, ist die Sonne auch schon vor vielen tausend Jahren wie ein Gott verehrt worden. Man hat sie auch schon früh beobachtet, und Sonnenfinsternisse waren dann ein ganz besonderes Ereignis.
Wie entsteht eigentlich eine Sonnenfinsternis?
Der Mond kreist um die Erde. Meist steht er dabei aber etwas höher oder etwas niedriger als die Sonne. Nur manchmal ist er uns „im Bild“.
(Zeichne eine kleine Sonne auf die Tafel. Rufe ein Kind heraus, das die Erde darstellt. Es soll die Sonne anschauen. Kreise um das Kind, indem du dich bückst. Und dann kreise um das Kind und verstelle ihm die Sicht auf die Sonne. Wir können sie nicht sehen. Das ist dann die „Sonnenfinsternis“)