Regeneration der Fauna und Flora nach Katastrophen

Hallo,
ich hoffe, ich bin mit meiner Frage hier richtig und sie gehört nicht in Meteorologie und Klimakunde.
Also, kurz zur Erklärung:Ich schreibe einen SF-Roman und ich bräuchte einige Informationen. Im Buch geht es um eine Zeitreise, wobei ein Mensch in einer ganz ganz ganz entfernten Zukunft landet. :wink: (Das Ganze ist aber eher humoristisch angehaucht.)

Dort trifft er auf Saurier und urzeitliche Lebewesen. (wie Riesenfaultiere, Riesenkamele, Höhlenbären (wobei die ja für ein Leben in sehr warmen Klima wohl eher nicht geeignet sind, oder? ) und ähnliches. All diese Wesen sind der Sprache mächtig und die Welt ist der unsrigen sehr ähnlich. (auch technisch sehr fortgeschritten nur noch ein bisschen mehr wie jetzt. :wink:)

Der Protagonist erfährt von den Tieren, dass der homo sapiens (und ein Großteil dessen Fauna) infolge diverser Klimakatastrophen wie Supervulkane, Meteoriten etc. ausgestorben ist. Aber auch ein verheerender Virus hat einen großen Teil der Menschheit dahingerafft.
Der letzte kleine Teil der Menschen ist schließlich verdurstet, verhungert und vertrocknet und die Tiere in der Zukunft freuen sich darüber, dass die Menschheit ausgestorben ist und nun wieder sie (wenn auch mit mehr Fähigkeiten entwickelt) das „Sagen“ haben.
Ich habe zwar auch gegoogelt, aber so richtig sind meine Fragen nicht geklärt worden.

Welche Tiere, (außer dem Menschen natürlich, denn der ist endgültig weg :wink:)und Pflanzen, könnten solch eine Menge Umweltkatastrophen tatsächlich überleben bzw. welche könnten sich wieder regenerieren oder neu entstehen? Ich denke in erster Linie nicht unbedingt an Säugetiere, sondern eher an Insekten und so kleines Getier. Vielleicht auch auch Fische und kleinere Reptilien oder so. Ein bisschen Wahrheit sollte schließlich auch in einer SF-Geschichte stecken. :wink:
Und über die Bevölkerung der neu entstandenen Erde habe ich am meisten nachgegrübelt. Wobei die Lebewesen, die aus der Zeit der Menschheit übrig geblieben sind bzw. übrig bleiben könnten, natürlich nicht sprechen können sollen, einfach weil sie in ihrer Entwicklung dort stehen geblieben sind, in der sie sich zur Zeit der Menschen befanden.
Nur die Lebensarten, die sich völlig neu entwickelt haben, wie eben die Saurier und anderen Bewohner sind des Sprechens und vieler anderer Handlungen mächtig. (Wein keltern z.B. wenn sich die Trauben wieder entwickeln würden oder überleben würden) Es gibt wie auch zu der Zeit der Menschen, z.B. Museen, in denen eben Menschenknochen und andere Überreste ausgestellt sind, Forscher, die das Leben der Menschen erforscht haben und ähnliche Übereinstimmungen.
Es gibt Bücher, Filme, einfach so gut wie alles Mögliche über die Menschen (aber auch den lebensformen davor)und auch einige alte Aufzeichnungen der Menschen selbst, die erhalten geblieben sind (die Frage ist nur wie und wo, bzw. ob das praktisch überhaupt möglich wäre …)
Wäre es möglich, dass z.B. Bienen überleben könnten (damit die Saurier und anderen Tiere Honigbrote essen könnten) oder sich wieder entwickeln?
Jedenfalls haben sich die Lebewesen (wie gesagt, nur jene, die bereits vor vielen Mio. oder Mrd. Jahren bereits einmal existiert haben) innerhalb auch sehr sehr vieler Jahrhunderte so weit entwickelt, dass die Zeit letzten Endes der unsrigen sehr ähnelt und die Lebewesen dieselbe Sprache wie die der Menschen haben. (Wobei ich mich wieder frage, ob es in einer SF-Geschichte auch möglich wäre, dass sie gleich von Anfang an sprechen können. Also sich die Fähigkeit des Sprechens nicht erst über lange Jahrhundert hinweg entwickeln müsste. *grübel*)
Die Tiere haben aber auch noch andere Fähigkeiten. Der Apatosaurus hat sich dahingehend verändert, dass er Milchdrüsen hat, also keine Eier mehr gelegt werden. So gibt er auch rahmige Milch. :wink:)
Und auch die Größe der Tiere hat sich teilweise verändert. T-Rex und die Saurier, die einstmals - salopp ausgedrückt - urgroß waren, sind bis maximal drei meter groß. Einige Tiere sind größenmäßig gleich geblieben, ja und so Ideen eben. Eigentlich sind so gut wie alle „Intelligenzbestien“. Schlauer als der Mensch und nicht so zerstörerisch. Dennoch pflegen noch manche die herkömmliche Jagd (wegen des sogenannten „Adrenalinkicks“ (:wink:) so wie früher, auch wenn es Supermärkte und auch sonst so gut wie alles gibt. Ein Teil lebt in Häusern, andere wiederum im Wald, aber alle können sprechen und fast alle üben auch Berufe aus. (außer den Tieren, die im Wald leben) Und außer denjenigen, die über einen Geldreplikator verfügen. (Star Trek lässt grüßen, nur mit Speisenreplikator oder was sie sonst noch alles replizieren können. :wink:)
Ja, das wärs. Es tut mir leid, wenn es vielleicht zu ausführlich war, aber ich wollte das Drumherum ein wenig näher ausführen, damit man sich mehr vorstellen kann, was ich meine bzw. gerne wissen würde.
Also: Könnte irgend etwas überleben, bei all den Katastrophen, die ich angeführt habe? Aber ein Supervulkan könnte ja eine Eiszeit nach sich ziehen, oder? Und dann wäre die Möglichkeit, dass irgend etwas überlebt, wohl eher schlecht?
Und wären einstmalige urzeitliche Säugetiere wie Höhlenbären überhaupt fähig, in warmen Klima zu überleben? (obwohl sie in ihrer Behausung eine Klimaanlage haben. :wink:Mammuts und Säbelzahntiger kommen in meiner Geschichte übrigens nicht vor. :wink:
Ich würde mich sehr freuen, dass mir jemand helfen kann oder dem zumindest eine deutschsprachige Seite bekannt ist, wo man so etwas eventuell nachlesen kann.
Die Kontinente würden auch die selben Namen behalten. (ebenso würde ich für die Namen der Länder und Städte die selben Namen wie zu unserer Zeit benutzen. Aber würde es die in ihrer jetzigen Form ganz weit in der Zukunft überhaupt noch so geben? Durch Klimakatastrophen können sich doch Kontinentalplatten verschieben, oder?
Na ja, ansonsten müsste ich mir eben andere Namen einfallen lassen.
(Aber ich bin ja nicht Tolkien … :wink:

Also, das wärs dann. Entschuldigung nochmal, dass es so lang geworden ist, aber zu einer kürzeren Fragestellung war ich offensichtlich nicht imstande.

Liebe Grüße
eine sich Millionen Fragen stellende
Nastassja

Hallo!

Aaaalso…

Das erste was mir dazu einfiel: Die Geschichte gibt es schon. Sie heißt „Planet der Affen“ und wurde mindestens zweimal verfilmt.

Zu Deiner Hauptfrage: Es ist nicht nur denkbar, sondern äußerst wahrscheinlich, dass solch eine globale Katastrophe von vielen Lebensformen überlebt werden wird. Das hatten wir ja schon einmal, so vor ungefähr 65 Mio. Jahren.

Je nach Art der Katastrophe gibt es bestimmt Nischen, die weniger betroffen sind als andere (z. B. die Tiefsee könnte eine solche Nische sein). Außerdem gibt es Arten, die toleranter sind gegen Veränderung in der Umwelt als andere. Meister der Anpassung sind z. B. Ratten und Schaben.

Was die Höhlenbären anbetrifft: Wahrscheinlich wäre ihnen ein warmes Klima auch lieber als eine Eiszeit. Allerdings wären sie in der Warmzeit den gewöhnlichen Braunbären in der Konkurrenz unterlegen.

Es gibt jedoch einige Annahmen in Deiner Geschichte, die vielleicht für den Plot notwendig sind, aber biologisch quasi ausgeschlossen sind:

  • Tiere, die einmal ausgestorben sind, bleiben ausgestorben, und kommen nicht wieder, wenn irgendeine Katastrophe geschieht.
  • Die kulturelle Evolution braucht nur einen Bruchteil der Zeit der biologischen Evolution. Daher ist es unwahrscheinlich, dass mehrere Spezies den Zustand von Hochkultur gleichzeitig erreichen.
  • Auch wenn die Tiere eine Form der Sprache entwickeln, können wir uns nicht mit ihnen verständigen. (Ich kann mich ja nicht einmal mit einem Franzosen verständigen, der 100 km Luftlinie von hier lebt).

Das Szenario, das Du entworfen hast, ist so unrealistisch, dass Du quasi auch alle anderen Freiheiten hast. (Das ist keine Kritik! Das liegt ganz in Deiner künstlerischen Freiheit. Aber da es sich um eine eher fantastische Geschichte handelt, musst Du es auch in den Details nicht so genau nehmen…)

Wäre es möglich, dass z.B. Bienen überleben könnten (damit die
Saurier und anderen Tiere Honigbrote essen könnten) oder sich
wieder entwickeln?

Klar.

Jedenfalls haben sich die Lebewesen (wie gesagt, nur jene, die
bereits vor vielen Mio. oder Mrd. Jahren bereits einmal
existiert haben)

Warum sollten die anderen auf ihrem Entwicklungsstand stehen bleiben?

innerhalb auch sehr sehr vieler Jahrhunderte
so weit entwickelt, dass die Zeit letzten Endes der unsrigen
sehr ähnelt und die Lebewesen dieselbe Sprache wie die der
Menschen haben.

Wie gesagt: Das wird nicht geschehen. Auf diesem Planeten gibt es nur eine Spezies, die (soweit wir wissen) eine komplexe Sprache entwickelt hat. Aber diese Sprache gibt es in hunderten von Varianten, die alle nicht viel miteinander gemeinsam haben.

(Wobei ich mich wieder frage, ob es in einer

SF-Geschichte auch möglich wäre, dass sie gleich von Anfang an
sprechen können. Also sich die Fähigkeit des Sprechens nicht
erst über lange Jahrhundert hinweg entwickeln müsste.
*grübel*)

Eher nicht.

Die Tiere haben aber auch noch andere Fähigkeiten. Der
Apatosaurus hat sich dahingehend verändert, dass er
Milchdrüsen hat, also keine Eier mehr gelegt werden. So gibt
er auch rahmige Milch. :wink:)

Saurier haben keine Milchdrüsen, und Säugetiere sind keine Echsen. Natürlich steht es Dir frei, neue Arten zu erfinden, aber warum muss es dann ein Apatosaurus sein?

Die Kontinente würden auch die selben Namen behalten. (ebenso
würde ich für die Namen der Länder und Städte die selben Namen
wie zu unserer Zeit benutzen. Aber würde es die in ihrer
jetzigen Form ganz weit in der Zukunft überhaupt noch so
geben?

Nein. Länder sind nur abstrakte Vorstellungen der Menschen. Nimmt man die Menschen weg, dann gibt es auch keine Staaten mehr. Und die Städte werden sehr schnell aufhören zu existieren. Schon nach wenigen tausend Jahren wird praktisch nichts mehr an unsere Zivilisation erinnern.

Durch Klimakatastrophen können sich doch
Kontinentalplatten verschieben, oder?

Die Kontinentalplatten verschieben sich ständig. Durch das Klima wird dieser Vorgang nicht beeinflusst. Afrika wird in mindestens zwei Teile zerfallen. Äthiopien, Somalia und Kenia werden sich vom Rest Afrikas trennen. Und wenn die Amerikaner ein bisschen mehr Geduld gehabt hätten, hätten sie sich den Bau des Panama-Kanals sparen können. Den hatte die Erde ohnehin schon lange geplant…

Michael

Hallo, Nastassja!
In den 60er Jahren ist vor Island eine neue Insel entstanden: Surtsey.
Da kannst Du Dir vielleicht Anregungen holen. Auch Heimaey war völlig von Asche und Lava bedeckt und es ist interessant, zu sehen, was da wiederkommt. Aber in Surtsey wurden, soviel ich weiß, keinerlei Organismen importiert. Es ist ein Forschungsobjekt. Guck mal nach!
Gruß - Mona

PS: Wenn’s etwas weniger krass sein soll, halten auch die Tagebaue in der ehem. DDR dafür her. Die sind mittlerweile größtenteils zugänglich. Guckst Du: Senftenberg.
Mona

Hallo Michael,
erst einmal natürlich danke vielmals für deine Antwort und Hilfe. :smile:
Das mit dem Apatosaurus war übrigens nur ein Beispiel und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das auch wirklich einbaue. War nur eine von vielen äußerst unrealistischen Ideen. Ich denke, die sogenannte künstlerische Freiheit wird siegen und die Logik unterliegen. :wink:
Auf jeden Fall weiß ich jetzt um Einiges mehr.

Liebe Grüße
Nastassja


Hallo Mona,
auch dir ein großes Danke für die Antwort und die Informationen. Ich werde mich dann einmal über die von dir empfohlenen Seiten bzw. Stichwörter hermachen. Klingt auf jeden Fall sehr interessant. :smile:

Liebe Grüße
Nastassja.

Durch Klimakatastrophen können sich doch
Kontinentalplatten verschieben, oder?

Die Kontinentalplatten verschieben sich ständig. Durch das
Klima wird dieser Vorgang nicht beeinflusst. Afrika wird in
mindestens zwei Teile zerfallen. Äthiopien, Somalia und Kenia
werden sich vom Rest Afrikas trennen. Und wenn die Amerikaner
ein bisschen mehr Geduld gehabt hätten, hätten sie sich den
Bau des Panama-Kanals sparen können. Den hatte die Erde
ohnehin schon lange geplant…

Möglich wäre allerdings in so einem Phantasieszenario, daß sich durch den Ausbruch des Supervulkans die tektonischen Vorgänge etwas beschleunigen oder verschieben, so daß man da durchaus ein Bißchen Spielraum hat. V.a. wenn man den Vulkan im ostafrikanischen Graben oder in Süddeutschland ausbrechen läßt.

Hallo, Ihr!
Als Fan von Planeten-SF habe ich Euren Disput interessiert verfolgt.
Ich finde, daß so ein Feuer-und-Asche-Szenario weniger hergibt, als :z.B. das Aussterben einer Art, wie z.B. der Bienen. Kannst Du Dir vorstellen, wie drastisch sich das Leben daraufhin verändern würde? Könnte der Mensch überleben? Vermutlich nicht. Oder nur wenige Individuen. Daraus könnte dann vielleicht eine neue Rasse entstehen…
Oder eine plötzliche Verschiebung der Erdachse… Wobei dafür wohl eine kosmische Katastrophe erforderlich wäre, die wir sowieso nicht überleben würden …aber schon die langsame Änderung der Achsneigung um 3° reicht ja schon, um das Leben grundlegend in relativ kurzer Zeit zu verändern. Solche Romane finde ich deshalb so toll, weil sie uns zeigen, wie dünn der Faden ist, an dem unsere Existenz hängt, und daß das, was wir für selbstverständlich halten, ein unverschämtes Glück ist!

Durch Klimakatastrophen können sich doch
Kontinentalplatten verschieben, oder?

Die Kontinentalplatten verschieben sich ständig. Durch das Klima wird :dieser Vorgang nicht beeinflusst.

Das Klima verändert sich aber mitunter drastisch durch die Verschiebung der Kontinentalplatten! Z.B. Wenn vor Gibraltar Afrika mit Europa zusammenstoßen wird! Aber bis dahin wird’s wohl keine Menschen mehr geben, wenn’s so weitergeht. Oder wenn:

Afrika wird in mindestens zwei Teile zerfallen. Äthiopien, Somalia und :Kenia werden sich vom Rest Afrikas trennen.

Die daraus resultierenden Klimaveränderungen kann man wohl gar nicht absehen, zumal die Erdkruste dort superdünn ist. Die Vorboten dieses Vorgangs kann man ja schon beobachten…

Und wenn die Amerikaner ein bisschen mehr Geduld gehabt hätten, hätten :sie sich den Bau des Panama-Kanals sparen können. Den hatte die :Erde :ohnehin schon lange geplant…

Das erscheint mir merkwürdig! Die Landbrücke von Panama ist doch eine der jüngsten Kreationen der Erde! Und SA driftet nach NNO, also müßte die Brücke dicker werden? (Weshalb dort ja auch ein Beben das nächste ablöst.) Wie kommst Du darauf, daß da ein Kanal entsteht? Erklärung wäre nett!

Viel Spaß und Erkenntnisse beim phantasieren!
LG
Mona