Hallo Pflanzenfreunde. Ich habe in zwei Gewächshäusern ca 200 Orchideen und andere Tropenpflanzen, jetzt ist mir das Regenwasser fast ausgegangen. Über Wasserenthärtung mit Oxalsäure habe ich einmal gelesen, ich finde den Artikel nicht mehr. Wer kennt die Dosierung? Enthärtung mit Torf ist wenig effektvoll für täglich etwas 50 Liter. MfG Rolf
hallo Rolf,
Aquarianer haben teilweise auch einen großen Bedarf an enthärtetem Wasser.Einfach einmal im Brett Aquaristik nachfragen.Habe mich früher mit Aquaristik veschäftigt aber diese Probleme gehabt dank eines sehr weichen Wassers aus der Leitung.
Nächste Möglichkeit ist wäre ein gut geführter Zoohandel.
Hört sich zwar seltsam an aber fragen kann man ja ´mal.
Gruß
Dirk M.
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Hallo Rolf,
es gibt Wasserenthärter auf Basis von Epoxydharzkugeln. Diese Kügelchen werden mittes Salz (Kochsalz) regeriert. Damit kann Wasser in großen Mengen preiswert enthärtet werden.
hier ein paar Links:
http://www.deutsche-lindsay.de/
http://www.wasseraufbereitung.net/enthaerter.htm
http://www.wassertechnik-mutz.de/anlagen.html
Die beschriebenen Anlagen rentieren sich nach einiger Zeit durchaus. Eines ist noch zu bedenken: eventuell wird das Wasser damit schon zu weich für Pflanzen.
André
Hallo Andre, vielen Dank für Deinen Hinweis. Wir haben eine Enthärtungsanlage im Haus, nach meinem Verständnis werden jedoch die Ca-Ionen durch Na-Ionen ersetzt, gleichzeitig bleiben Reste von Cl, beide schädlich für empfindliche Pflanzen. Selbst zum Giessen des Gartens nehmen wir lieber hartes Wassser (dH übrigens 12-14) als Wasser mit Na und Cl. Oder stimmt diese Chemie doch nicht? Gruss Rolf.
Danke, stimmt natürlich! owT
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Aquarianerlösung
Hallo Rolf,
von dem Verfahren mit Oxalsäure habe ich auch schon gehört, allerdings wäre ich da vorsichtig.
Es gibt allerdings sog. Umkehrosmose-Geräte. Die holen nicht nur die Mineralien aus dem Wasser, sondern auch jede Menge Schadstoffe. Das Ergebnis gleicht (fast) destilliertem Wasser.
Vielleicht wäre das ja was für dich. Zudem haben die Dinger den Vorteil, dass sie sich nicht verbrauchen und um so länger halten, je intensiver sie genutzt werden.
Gruß
Stefan
Hallo Rolf,
die temporäre Wasserhärte (Carbonathärte) scheidet sich beim Erhitzen als CaCO3 und MgCO3 ab. Die könnte man durch vorheriges kurzes Aufkochen des Wassers ausschalten - Chlor verflüchtigt sich ebenfalls.
Nur die permanente Wasserhärte (Sulfathärte) bleibt auch in heissem Wasser in Lösung. Wieviel die Sulfathärte letztenendes ausmacht, kann ich nicht sagen.
vor einiger Zeit wurde hier bezügl. hoher Wasserhärtegrade auch schon mal die Neutralisation mit Hilfe von dosierter Essigzugabe (Kontrolle mit pH-Papierstreifen) besprochen - ich konnte den Thread jetzt im Archiv nicht finden.
Ebenfalls scheint mir eine gute Möglichkeit zum Nachfragen der „Wasserdoktor“ zu sein: http://www.wassernet.de/wasserdoktor.htm
Darüberhinaus heißt es Wasserhärten [Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Stefan, vielen Dank für Deinen Rat. Ich kenne die Umkehrosmose, doch habe ich meist genügend Regenwasser, nur durch die jetzige Trockenheit suchte ich nach einer Lösung. Übrigens, ich habe inzwischen das Rezept gefunden: 22,5 Oxalsäure senken in 1 Kubikmeter Wasser den dH um ein Grad, ich habe auch schon mein weiches Wasser, und Angst habe ich als Arzt nicht vor „gefährlichen“ Substanzen!! Dank und Gruss Rolf.
Hallo Rolf,
wahrscheinlich bin ich da als Aquarianer etwas hypersensibel, weil ein Aquarium (im Gegensatz zu deinen Blumenbeeten) ein geschlossenes System ist, d.h. was immer man auch reinkippt - es bleibt bis zum nächsten Wasserwechsel drin! Das würde dann auch für die Chelatkomplexe der Oxalsäure gelten.
ich habe auch schon mein weiches Wasser, und Angst habe ich
als Arzt nicht vor „gefährlichen“ Substanzen!!
Naja, als unbedingt „gefährlich“ würde ich die gute alte Zuckersäure nun wirklich nicht bezeichnen!
Obwohl: Ist imho als „wassergefährdend“ eingestuft.
Gruß
Stefan
Hallo Renate, vielen Dank für Deine Zuschrift, Du findest eine Antwort von mir, nachdem ich das Rezept gefunden habe. Übrigens, mit Essigsäure hatte ich es schon mal probiert, ich habe aber keine Ausfällung von Ca bemerkt. Mit Oxalsäure bin ich bis zum nächsten Regen gut bedient.
Freundliche Grüsse Rolf.
Das würde dann
auch für die Chelatkomplexe der Oxalsäure gelten.
Oxalsäure bildet keinen Komplex, sondern fällt das Ca schlicht und ergreifend als schwerlöslichese Salz aus. Was Du meinst ist wohl EDTA oder Tirtiplex.
Naja, als unbedingt „gefährlich“ würde ich die gute alte
Zuckersäure nun wirklich nicht bezeichnen!
Zuckersäure hat mit Oxalsäure nichts gemein. Zuckersäure (um genau zu sein (wenn man schon klugscheißt) D-Zuckersäure) wird aus D-Glucose (der allseits beliebte Traubenzucker) durch Oxidation mit z.B. konz. Salpetersäure hergestellt
Gandalf
Nanu?
Oxalsäure bildet keinen Komplex, sondern fällt das Ca schlicht
und ergreifend als schwerlöslichese Salz aus. Was Du meinst
ist wohl EDTA oder Tirtiplex.
Stimmt. Das Calcium im Wasser dürfte mit der Oxalsäure einfach nur viele Bonsai-Nierensteine bilden.
Zuckersäure hat mit Oxalsäure nichts gemein. Zuckersäure (um
genau zu sein (wenn man schon klugscheißt) D-Zuckersäure) wird
aus D-Glucose (der allseits beliebte Traubenzucker) durch
Oxidation mit z.B. konz. Salpetersäure hergestellt
Lügt meine Erinnerung (alles schon so lange her…)? Mein Wissen war, das „Zuckersäure“ der alte (und immer noch manchmal gebrauchte) Name für Oxalsäure ist. (Hätte meinen Römpp nach dem Studium doch nicht verkaufen sollen…)
Gruß
Stefan
: Lügt meine Erinnerung (alles schon so lange her…)? Mein
: Wissen war, das „Zuckersäure“ der alte (und immer noch
: manchmal gebrauchte) Name für Oxalsäure ist. (Hätte meinen
: Römpp nach dem Studium doch nicht verkaufen sollen…)
Deine Erinnerung hat Dich nicht betrogen. Nach Lektüre einer älteren Ausgabe des Römpp hab ich folgendes gefunden
Geschichte: Die Oxalsäure wurde 1769 erstmals von Wiegleb als bes. im Sauerkleesalz enthaltene Säure erkannt u. 1776 von
Scheele (u. gleichzeitig auch von Bergman) durch Oxid. von Zucker mit Salpetersäure (daher der histor. Name Zuckersäure, der
heute allerdings für Glucarsäure verwendet wird ) erstmals hergestellt. Von Chemie-geschichtlicher Bedeutung ist die Synth. der
O. durch Verseifung von Dicyan, mit der Wöhler 1824 (noch vor seiner berühmten Harnstoff-Synth.) erstmals einen Naturstoff
künstlich herstellte.
Den vorherigen Beitrag hab ich nach Lektüre eines neueren Lehrbuches verfasst. Chemie ist doch immer für eine Überaschung gut,
vor allen Dingen bei historischen Namen.
Gandalf