Regenwasser nutzen

Hallo,
wir möchten bei unserem neuen Haus eine Zisterne einbauen lassen, um das Regenwasser zu nutzen. Wer hat Erfahrung damit?
Nutzt Ihr das Wasser auch für WC und Wäsche waschen oder nur zum Gießen??? Wo gibt’s in Österreich gute Kontaktstellen??

cu
Lisa

Hallo Lisa,

Wer hat Erfahrung damit?

wir
In D (bei uns) kostete die Installation (Tank, Pumpe, Filter) ca. 5000 DM. Bei einem Hausneubau koennte es billiger werden, da wir es erst nachträglich in eine Gründerzeitvilla einbauen liessen.

Nutzt Ihr das Wasser auch für WC und Wäsche waschen.

ja.

Wo gibt’s in Österreich gute Kontaktstellen??

In D macht das ein guter Klempner, also einfach mal rumfragen, wer so etwas anbietet. Dies machgt auch Sinn wg der Anbindung an das Leitungssystem.

Tschuess Marco.

Hoi Lisa

einen guten Überblick findest Du auf der Site www.rewalux.de zu diesem Thema. Schaue im FORUM nach.
Bezüglich Kontakte würde ich mich zuerst bei einem Architekten, bei der Gemeinde, beim Entsorgungsamt eurer Kommune oder beim zuständigen Umweltamt Deines Bundeslandes erkundigen. Dort (letzteres) können Sie Dir sicher weiterhelfen.

Gruss Urs (CH)

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Hallo Lisa!

Alles, was Marco schreibt, trifft auch bei uns zu. Sogar der Preis.
Wir waschen seit 5 Jahren nur mit Regenwasser, selbst für meine Frau ohne Probleme.
WC-Spülung sowieso und die Toiletten sind dadurch nicht schmutziger als mit Trinkwasser.
Du brauchst keine Kontaktstellen!! Jeder Klempner baut Dir so eine Anlage ein. Sie haben alle Beschreibungen bei sich im Büro liegen.
Zum Garten sprengen taugt so etwas weniger, weil, wenn Du sprengst, es lange nicht geregnet hat. Also ist Dein Tank auch nicht mehr so voll.
http://www.fbr.de Hier wird viel über diese Anlagen geschrieben.
Laß Dich gerade durch die Behörden nicht davon abbringen, diese sind fast alle dagegen, weil sie dann kein Kontrolle mehr über die Abwässer haben. Du wirst dort keine positive Meinung hören, also keine schlafenden Hunde wecken!
Gruß Werner

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Hallo Lisa,
wir verwenden seit ca 5 Jahren Regenwasser und sind im Prinzip immer zufrieden gewesen.
Anfangs hatten wir nur einen ausrangierten und gereinigten Heizöltank als Kellertank im Gebrauch und haben dieses Wasser im wesentlichen für den Garten verwendet.
In der Zwischenzeit haben wir das Haus umgebaut und bei dieser Gelegenheit eine 6000 Liter -Betonzisterne installiert. Wir verwenden das Regenwasser zur WC-Spülung, für die Waschmaschine, zum Putzen und für den Garten.
Die Wäsche wird weicher als mit Leitungswasser und man braucht weniger Waschmittel. Beim Wischen des Marmorboden gibt es keine Schlieren, auch ohne Putzmittel.

Man sollte aber schon Idealist sein, wenn man Regenwasser nutzen will, weil sich die Anlage finanziell sicherlich nicht rechnet.
Bei uns sind folgende Kosten angefallen (ca-Preise aus dem Kopf):
Zisterne: DM 2700, Steuerung mit Trinkwassereinspeiseung: DM 1200, Pumpe, schwimmende Entnahme, Saugschlauch, Filter für das Dachwasser und Zulaufrohre DM 1100. Verrohrung zur Waschmaschine und WC´s ca 500. Das gibt reine Materialkosten von etwa DM 5500. Nun bin ich selbst Handwerker in einem einschlägigen Beruf und konnte die gesamte Installation selbst vornehmen. Wenn man aber Handwerder braucht und die Kosten für die Erdarbeiten berücksichtigt, kommen mindestens noch einmal DM 2500 hinzu.
Ergibt Erstellungskosten von etwa DM 8000. Wenn man dieses Geld mit 5 % Zinsen auf die Bank legt bekommt man hierfür im Jahr ca DM 400. Soviel Wasserkosten kann man durch die Regenwasseranlage sicherlich nicht einsparen! Hinzu kommen die Instandhaltungs- bzw Wartungkosten für die RWA.

Fazit: gut aber teuer!

Gruss Waldemar

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Vorsicht!!!
Frag einen Installateur (oder besser mehrere), weil es Gegenden gibt, in denen Regenwasser Kupferrohre innerhalb weniger Jahre zerfressen. Wenn es geht sollten die Rohre, in denen das Regenwasser fließt allesamt aus PVC sein, auch die Abwasserrohre. Ich bin wahrlich kein Freund von PVC, aber in diesem Fall ist es wirklich besser.
Wenn jetzt einige kommen und sagen „bei mir klappt das seit Jahr und Tag auch mit Kupfer“, haben die Glück gehabt.
Ein Freund von mir ist Installateur und seine Firma hat vor einiger Zeit deswegen einiges an Streit mit einem Kunden gehabt (von wegen Ausführungsmängel, nach ca. 2 Jahren waren die Rohre kaputt etc.).

Wenn Du einen Neubau hast, plane besser PVC-Rohre ein, bei einem nachträglichen Einbau wirds ev. problematisch.

Gandalf

ergänzend noch ein Hinweis nach dem Prinzip „Vorsicht Falle“! In Deutschland gibt es häufig Gemeinden, die verlangen für die Regenwassernutzung Geld. Ich weiß nicht, ob es auch in Österreich einen sog. Anschluß- und Benutzungszwang gibt, könnte es mir aber vorstellen, denn alles was Geld in die Gemeindekasse spült, wird gern ausgenutzt. So müßte ich in meiner Gemeinde einen Wssserzähler einbauen, der dann ermittelt, welchen Wasserverbrauch ich hätte. Hintergedanke ist, daß mein Regenwasser in den Kanal geht, der Kanal kostet Geld, also zahlen! Erkundige Dich vorher, bevor es eine böse Überraschung gibt.

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cu
Lisa

ergänzend noch ein Hinweis nach dem Prinzip „Vorsicht Falle“!
In Deutschland gibt es häufig Gemeinden, die verlangen für die
Regenwassernutzung Geld. Ich weiß nicht, ob es auch in
Österreich einen sog. Anschluß- und Benutzungszwang gibt,
könnte es mir aber vorstellen, denn alles was Geld in die
Gemeindekasse spült, wird gern ausgenutzt. So müßte ich in
meiner Gemeinde einen Wssserzähler einbauen, der dann
ermittelt, welchen Wasserverbrauch ich hätte. Hintergedanke
ist, daß mein Regenwasser in den Kanal geht, der Kanal kostet
Geld, also zahlen! Erkundige Dich vorher, bevor es eine böse
Überraschung gibt.

Da kann es keine bösen Überraschungen geben. Jeder Benutzer von Regenwasser in Toiletten, Waschmaschinen und Waschbecken weiß, daß er diese Wassermenge als Kanalgebühr bezahlen muß. Deshalb sollte man gleich Verbrauchsmeßuhren hinter der Pumpe installieren.
Diese Sache ist jedem Hausbesitzer bekannt. Handelt er anders, macht er sich strafbar.

hallo lisa,

was claus, werner und gandalf schreiben, gibts bei uns nicht. noch ist ide regenwassernutzung „gratis“.

geregelt ist die regenwassernutzung über das kanal- bzw. regenwasser-kanalgebührengesetz, und dieses ist ländersache. je nachdem, wo du wohnst, wird es ein paar kleine unterschiede geben.

wenn du regenwasser nutzt, kannst du sogar die gebühr für das dachwasser (regenwasser-kanal-ben.geb.) einsparen, aber nur dann, wenn das dachwasser zu 100 % aufgefangen wird.

ich kenn mich in dieser hinsicht recht gut für nö aus, wenn du mehr wissen willst, mail mir.

Gebühren für das Regenwasser, welches auf dem Dach gesammelt wird? Wo gibt es denn so etwas?
Wenn Du dann noch das verbrauchte Regenwasser (Toiletten, Waschmaschine) bezahlen müßtes, würdest Du ja alles doppelt bezahlen!!
Gruß Werner

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hi werner,

lach nicht, ja so ist es. wir bezahlen insgesamt drei gebühren:

  1. für die normale wasserzufuhr, abrechnung nach tatsächlichem verbrauch.

  2. für die kanalbenutzung. abrechnung richtet sich nach geschosshöhen (!!!) /also fünf toiletten auf einem geschoss kosten weniger als je eine toilette im keller, erdgeschoss und erstem stock.

  3. für die regenwasser-kanalbenutzung. diese richtet sich nach den zu entwässernden flächen eines grundstücks. also dem dach (!), eventuellen hofflächen, wenn sie in den kanal entwässert werden…

wenn nun jemand (wie lisa vorhat) das dachwasser (regenwasser) auffängt, dann entfällt gebühr nr. 3 (allerdings unter ein paar bedingungen - und die behörden sehen es überhaupt nicht gern … und machen entsprechende zicken)

für das regenwasser als solches fällt natürlich keine gebühr an (habe ich das gesagt? kann gerade meinen eigenen text nicht lesen)

ja, ja. andere länder … andere gebühren *g*

nachtrag
hallo werner,

ich sehe gerade deinen text weiter unten nochmal durch. bei uns gibt es überlegungen, die kanalgebühr nach dem wasserverbrauch zu berechnen, noch aber ist das nicht der fall.

man kann also in ö durchaus mit regenwasser eine menge hausbetriebskosten einsparen (eben die gebühr nr. 3)

Hallo!

Da sind wir (99% Deutschland) ja besser dran.
Das Trinkwasser, welches verbraucht wird und von der Meßuhr gemeßen wird, wird einmal als Trinkwasser bezahlt und die gleiche Menge als Abwasser müssen auch bezahlt werden.

Baut man sich jetzt eine Regenwasseranlage ein, würde der Verbrauch schlagartig um ungefähr 50 000 Ltr im Jahr sinken.
Das wäre für einen kleinen Haushalt eine große Ersparnis, da man mit ungefähr 6,00DM pro m³ rechnen kann (Trinkwasser + Abwasser).
Das merken die Herren und Damen in den Abrechnungscentren sofort.
Es kommt jemand, der die Meßuhr auswechselt, aber nächstes Jahr fehlen wieder 50 000 m³ gegenüber den Jahren vorher.
Also kontrolliert man und sieht die Regenwasseranlage. Von hier liefen diese 50 000 m³ weiterhin ins Abwasser.
Also bezahlt man Strafe und die Anlage wird kostenpflichtig kontrolliert, da keine Verbindung zum Trinkwassernetz bestehen darf.
Gruß Werner

Hallo!

Da sind wir (99% Deutschland) ja besser dran.

vom umweltschutzgedanken her ganz bestimmt nicht. denn hier rentiert sich die regenwassernutzung wenigstens ein wenig durch die einsparung von gebühr nr. 3 und durch den geringeren trinkwasserverbrauch. für die kanalbenutzung als solche (egal ob regen- oder trinkwasser) muss ohnehin bezahlt werden, für giesswasser z.b. brauche ich keinen kanal - und warum sollte ich dann wassergebühren nach eurem muster bezahlen?

ich selbst kann 45 qqm regenwasser bunkern (ja, ja, grosses haus, grosses dach *g*) und erspare mir dadurch alleine ca. DM 4000,-- an „regenwassergebühr“, die einsparung durch nicht benötigtes leitungswasser kenne ich nicht, ich schätze aber, dass die tanks 5 - 6 mal pro jahr umgesetzt werden.

:smiley:as merken die Herren und Damen in den Abrechnungscentren

sofort.

na klar. ist aber bei uns nicht „verboten“, weniger trinkwasser zu verbrauchen. es geht eher um die befreiung von gebühr nr. 3, und dafür lassen sich die behörden allerlei klinkerlitzchen einfallen, um dies möglichst zu verhindern. (habe schwer darum gekämpft … *g*)

Hallo Lisa,
ich rate eindeutig ab. Ein gebohrter Brunnen dürfte möglicherweise für weniger Geld zu haben sein. Dann hat man aber sauberes Grundwasser und das immer konstant.

Tilo

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hallo tilo

Ein gebohrter Brunnen dürfte
möglicherweise für weniger Geld zu haben sein. Dann hat man
aber sauberes Grundwasser und das immer konstant.

dieser gedanke ist auf alle fälle eine überlegung bzw. kosten-nutzenrechnung wert. danke für diesen tipp.
hast du einen brunnen?
cu
lisa

Hallo Lisa!

Waschen kannst Du auf keinen Fall mit Brunnenwasser. Es sei denn, Du läßt es regelmäßig von einem Labor untersuchen. Grundwasser ist in den meisten Fällen nitratbelastet. Dazu kommt oft , daß es eisen- oder kalkhaltig ist.

Wir haben eine Regenwasseranlage und einen Brunnen. Wir würden niemals den Brunnen zum Waschen und zur Toilettenspülung benutzen. Nur zum Sprengen des Gartens.

Die Anlage im Haus (Rohrleitungen und Verteiler) würdest Du, genau wie bei einer Regenwasseranlage, auch benötigen.

Dazu kommt, daß Dir niemand sagen kann, wie Dein Brunnenwasser aussehen wird, bevor der Brunnen nicht gebohrt und angelegt ist.

Gruß Werner

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