Moin, moin,
was machen eigentlich die regulären Streitkräfte im Libanon?
Hab ich mich gestern Nacht auch gefragt und folgendes gefunden:
http://www.csis.org/media/csis/pubs/060714_lebanese_…
Sitzen die in ihren Kasernen und drehen Däumchen?
Ich vermute, die Mehrheit bibbert vor Angst und einige Minderheiten wetzen die Messer, oder was sie sonst haben; siehe Fachtext.
Machen die irgendwas, was in den Augen der Bevölkerung als
„Verteidigung“ oder wenigstens Versuch zur Rettung der
Zivilbevölkerung standhalten könnte?
Das Problem mit den Streitkräften ist, dass es bei denen so prekär aussieht, wie im Kabinett. Die Sekten und Fraktionen sind mehr oder weniger integriert, aber schlecht integriert genug, um bei einem Befehl zur Entwaffnung der Hezbollah sofort untereinander aufeinander loszugehen; je nach Loyalität der einzelnen Truppenteile.
Man hört so gar nichts.
Das dürfte kein Zufall sein. Über die drohende Möglichkeit, sich als nächstes mit den andersloyalen Nachbarbataillonen schlagen zu müssen, spricht man unter Soldaten erfahrungsgemäß nicht gern. „Truppe schießt nicht auf Truppe“ sagt man; und bevor man es dann vielleicht doch tut, redet man wenigstens nicht auch noch vorher drüber. So unlustig kann das Soldatenleben sein.
Bewerbungen für Jobs als „Noskes“ gibt es sicherlich aus Armeekreisen; nur aber sicher nicht öffentlich.
Die Armee hat so gut wie keine Flugabwehr, dafür aber 310 überwiegend veralterte Panzer und 1275 gepanzerte Mannschaftstransporter. In der Proportion also ziemlich genau das, was Saddam H. 1991 auch noch hatte, um die Aufstände von Kurden und Schiiten niederzuschlagen. Und natürlich nichts, um irgendwelche Luftangriffe abzuwehren. Der Unterschied ist nur, dass Saddam H. 1991 eine homogene Truppe hatte, die auf ihn eingeschworen war, während die Libanesische Demokratie repräsentativ bis in die Exekutive verfasst ist; also bei Strafe von „Bürgerkrieg“ - machtlos. Definitiv machtlos gegenüber Israel und im o.g. Sinne auch gegenüber der Hezbollah. Gegen Außerirdische könnte die Truppe vielleicht etwas ausrichten.
Gruß
Thomas