Reha Ablehnung - was jetzt

Hallo,
Person A hat man eine beantragte Reha seitens des Kostenträgers
„Deutsche Rentenversicherung, Berlin“ abgelehnt.
Person A hat schweres Adipositas, Asthma und Hypertonie. Weiter hat
Person A ein Adenom an der Hirnanhangdrüse, daher soll wohl auch
ein Gutteil der Adipositas rühren.

Der Hausarzt hat den Antrag und die ärztliche Begründung verfaßt.
Abgelehnt wurde mit der Begründung, dass dies erfordert:

  • eine ambulante fachärztliche Behandlung
  • eine akutstationäre Behandlung

Die Ablehnung bezieht sich auf § 10 Sevchstes Buch Sozialgericht SGB VI).
Auch eine Überprüfung ob etwaig ein anderer Kostenträger in Frage kommt wurde abgelehnt.

Nun will Person A natürlich Widerspruch gegen den Bescheid einlegen.

WAS bzw. WIE begründet A das am Besten, damit die Reha nun bewilligt wird.
A hat einen erneuten Termin beim Hausarzt um mit diesem darüber zu sprechen. Der Hausarzt ist der festen Auffassung, dass A unbedingt in Reha solle, weil durch das immense Übergewicht auch bereits Bluthochdruck und andere massive Beschwerden auftraten.

Kann irgendjemand bitte mit irgendwelchen zuständigen §§ aushelfen oder aber Hinweise, Formulieren oder ähnliches geben.
Wäre wirklich sehr super, weil Person A SSOO nicht am „Arbeitsleben“ teilhaben kann.

DANKE

Grüße
Marie

Hallo,
so wie beschrieben, hat die Rentenversicherung mit ihren Avblehnungsgründen recht. Eine Reha. ist eine Rehabilitationsmassnahme.
Rehabilitation heisst „Wiedereingliederung“. Bei dem beschrieben Verlauf
gibt es noch nichts zum Wiedereingliedern sondern ersteinmal muss etwas behandelt werden „fachärztliche Behandlung und Krankenhausbehandlung“, klarer kann man, meiner Auffasung nach eine Ablehnung nicht begründen. Das was hier medizinisch erforderlich ist, kann eine Reha-Einrichtung nicht leisten.
Die Reha kommt hier als zweiter oder dritter Schritt - so lese ich das.
Gruss
Czauderna

Hallo,
ganz lieben Dank für diese Antwort.
Es ist so, dass Person A (männlich) bei einer Größe von knapp 1,80 cm
175 KG wiegt!!! Das ist also ein ENORMES Übergewicht, dieses Übergewicht „schlägt“ natürlich auch auf das Herz- und Kreislaufsystem und beansprucht
die Gelenke usw. überaus. Es ist wohl eine Frage der Zeit bis wann das
Gehen für A unmöglich wird, schon jetzt ist es bei den allergeringsten
Anforderungen so, dass A unheimlich schwitzt und das Gehen ist auch schon sehr
mühselig.
A ist seit langem in fachärztlicher Behandlung sowohl bzgl. des Übergewichtes als auch mit den anderen Beschwerden (Asthma, Hypertonie usw.), war deswegen auch schon stationär im Krankenhaus. Weiterhin auch in fachärztlicher Beratung wegen eines Adenoms an der Hirnanhangdrüse die man mit wechselnden Maßnahmen therapiert (Hormone usw.)

A hat auch schon eine ambulante Ernährungsberatung bekommen (hat seine Ernährung komplett umgestellt), er war lange Zeit bei Weight Watchers, hat regelmäßig ein Fitnes-Studio besucht, ist ebenso schwimmen gegangen usw. - alles ohne Erfolg. Extrem viel Sport oder
etwa Joggen oder dergl. kann A nicht mehr machen - aufgrund des Übergewichtes. Wenn A keine Hilfe bekommt, wird er NIE am Berufsleben teilhaben können, dann würde er wahrscheinlich auf die Dauer gesehen eine Art
„Pflegefall“.

Auch der Hausarzt meinte, dass eine Reha dringend erforderlich sei, damit A die Möglichkeit bekomme in einem „anderen Rahmen“ evtl. dann seiner Erkrankung/seines Übergewichtes beizukommen.

WAS kann A nun machen um doch eine Reha zu bekommen.
A hat wirklich „echte NOT“ und sehr Angst, wenn nichts geschieht,
vor der weiteren Zukunft!!!
Stellenangebot erhält A (natürlich) auch nicht aufgrund seines
Übergewichtes.

Wäre sehr lieb, wenn ich noch eine Antwort bekommen könnte.

DANKE SEHR!!!

Grüße
Marie

Stimme zu …
Ich bin zwar kein Arzt, aber wenn man sich die Diagnosen anschaut scheint es zweifelhaft, dass diese durch eine „normale“ Rehabiliation behoben werden können. Zumal angenommen werden kann, dass die Hypertonie die Folge der Adipositas ist.

Eine medizinische Rehabiliation dauert i.d.R. drei Wochen. Diese Zeit ist m.E. nicht ausreichend um eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, maximal um den Weg dafür zu ebnen - und das reicht dem Gesetzgeber nun mal als wage Voraussicht nicht aus.

Und wie der Leistungsträger schon schreibt, eine längerfristige ärztliche Betreuung i. V. m. einem längerfristigen (ggfs. mehrmonatigen) Krankenhausaufenthalt erscheint zweckdienlicher. Und dafür ist die Rentenversicherung nun mal nicht der richtige Ansprechpartner.

Greetz
S_E

Hallo,
bitte lies meinen untenstehenden Beitrag mal durch, vllt.
erklärt der etwas mehr.

Zumal

angenommen werden kann, dass die Hypertonie die Folge der
Adipositas ist.

Ja - die Herz-/Kreislaufprobleme „scheinen“ von der Adipositas
zu sein.

Eine medizinische Rehabiliation dauert i.d.R. drei Wochen.

A hatte die Hoffnung, dass die Rentenversicherung etwas mehr
Reha-Zeit bewilligt wie z. B. die Krankenkasse. Es gibt z. B.
eine Reha-Klinik für übergewichtige Kinder wo die Leute
4-6 Monate bleiben müssen. Vllt. gibts sowas auch für Erwachsene?

Diese Zeit ist m.E. nicht ausreichend um eine
Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen,
maximal um den Weg dafür zu ebnen - und das reicht dem
Gesetzgeber nun mal als wage Voraussicht nicht aus.

Also auch nicht zur „Abwendung“ einer drohenden Arbeitslosigkeit.
A hat momentan keinen Job - hat fertig studiert und bewirbt sich,
leider scheint das mit diesem Gewicht schwierig zu sein-siehe vllt.
nochmals mein Beitrag drunter.

Und wie der Leistungsträger schon schreibt, eine
längerfristige ärztliche Betreuung i. V. m. einem
längerfristigen (ggfs. mehrmonatigen) Krankenhausaufenthalt
erscheint zweckdienlicher.

D. h. der Arzt müßte ihn in ein Krankenhaus einweisen wo er dann
langfristig „beim Abnehmen“ betreut würde - und DAS bezahlt dann
die Krankenkasse. Gibt es denn nicht eine Art Kombination von
Reha und Krankenhaus irgendwie.
Gibt es denn irgendwelche „Zentren“ die sowas anbieten?

Danke Dir für die Antwort vllt. kannst Du ja noch mal
antworten - wäre super.

A ist echt verzweifelt…

Grüße
Marie

A ist seit langem in fachärztlicher Behandlung sowohl bzgl.
des Übergewichtes als auch mit den anderen Beschwerden
(Asthma, Hypertonie usw.), war deswegen auch schon stationär
im Krankenhaus. Weiterhin auch in fachärztlicher Beratung
wegen eines Adenoms an der Hirnanhangdrüse die man mit
wechselnden Maßnahmen therapiert (Hormone usw.)

A hat auch schon eine ambulante Ernährungsberatung bekommen
(hat seine Ernährung komplett umgestellt), er war lange Zeit
bei Weight Watchers, hat regelmäßig ein Fitnes-Studio besucht,
ist ebenso schwimmen gegangen usw. - alles ohne Erfolg.

Das ist doch schon mal ein Anfang. Wie gesagt, ich bin kein Arzt, aber ich glaube nicht daran, egal was man für eine Krankheit hat, dass man bei solchen Maßnahmen bei korrekter und dauerhafter Ausführung nicht abnimmt. Und dazu kommt noch, dass in einer Klinik nichts anderes propagiert wird. Heißt also, wenn die o.g. Maßnahmen tatsächlich nicht helfen, dann kann auch eine Reha-Klinik nicht weiterhelfen.

Wenn A keine Hilfe bekommt, wird er NIE am
Berufsleben teilhaben können, dann würde er wahrscheinlich auf
die Dauer gesehen eine Art
„Pflegefall“.

Hilfe zur Selbsthilfe, mehr kann eine entsprechende Einrichtung nicht leisten.

Auch der Hausarzt meinte, dass eine Reha dringend erforderlich
sei, damit A die Möglichkeit bekomme in einem „anderen Rahmen“
evtl. dann seiner Erkrankung/seines Übergewichtes beizukommen.

Verständlich, aber drei Wochen (maximal glaube ich 6) reichen dazu einfach nicht aus. Zumal die vorherigen Versuche anscheinend fruchtlos waren. Hier scheint eine längere intensive Betreuung notwendig zu sein.

Wäre sehr lieb, wenn ich noch eine Antwort bekommen könnte.

Zumindest einen anderen Träger suchen. Evtl. könnte die Krankenkasse hier weiter helfen, die haben vielleicht spezielle Programme unabhängig von den üblichen Reha-Leistungen. Letztendlich bliebe nur noch der operative Weg - der dürfte aber lang, steinig und mit viel rumärgern verbunden sein. Am besten man setzt sich mal in einem Beratungsgespräch mit der Kasse zusammen.

Greetz
S_E

D. h. der Arzt müßte ihn in ein Krankenhaus einweisen wo er
dann
langfristig „beim Abnehmen“ betreut würde - und DAS bezahlt
dann
die Krankenkasse.

Das ist doch schon mal ein Lichtblick.

Gibt es denn nicht eine Art Kombination von
Reha und Krankenhaus irgendwie.
Gibt es denn irgendwelche „Zentren“ die sowas anbieten?

Evtl. ja, ich weiß es nicht genau, möchte es aber bezweifeln weil die Zwecke auseinander laufen.

Reha ist die eine Seite, also das Wiederherstellen in relativ kurzer Zeit und Krankenhaus die andere Seite mit akuter Behandlung um ersteinmal „das Überleben zu sichern“.

Eine Reha ist in solchen Sachen -wie schon ausgeführt wurde- erst der zweite oder dritte Schritt, sozusagen für den letzten Schliff. Sofern der nach dem Abnehmen überhaupt noch notwendig wäre.

Zumindest von den zu erbringenden Leistungen dürfte es mehrstufig sein, selbst wenn es in der selben Einrichtung durchgeführt wird.

Hallo,
danke für die Antwort.

Zumindest einen anderen Träger suchen.

Krankenkasse für A ist die Barmer, die hat schon abgewunken, daraufhin wurde der Antrag an die Rentenversicherung gestellt.

Evtl. könnte die

Krankenkasse hier weiter helfen, die haben vielleicht
spezielle Programme

-ja daher auch die Ernährungsberatung.

WO -außer bei der Krankenkasse- könnte man sich z. B. auch noch erkundigen?

Würde denn die Krankenkasse einen längeren Aufenthalt in einer klassischen Klinik (Uni-Klink o.ä.) bezahlen, reicht es, wenn der Hausarzt ihn da einweist. Die haben aber doch alle Budgets und schicken einen nach paar Tagen wieder nach Haus - SSOO sind die bisherigen Erfahrungen von A zumindest…

DANKE

Grüße
Marie

Krankenkasse für A ist die Barmer, die hat schon abgewunken,
daraufhin wurde der Antrag an die Rentenversicherung gestellt.

Je nachdem WAS für ein Antrag konkret gestellt wurde. Blödes Beispiel: Wenn jemand eine „normale“ Altersrente beantragt, er aber erst 50 Jahre alt ist, wird die ihm auch abgelehnt auch wenn er ganz vielleicht Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente hätte - weil er einfach die Voraussetzungen nicht erfüllt hat.

Evtl. könnte die

Krankenkasse hier weiter helfen, die haben vielleicht
spezielle Programme

-ja daher auch die Ernährungsberatung.

WO -außer bei der Krankenkasse- könnte man sich z. B. auch
noch erkundigen?

Mmh, Agentur für Arbeit evtl. Aber die werden wohl kaum mehr sagen als die Rentenversicherung. Ein anderer Leistungsträger fällt mir adhoc nicht ein, der sich zuständig fühlen könnte (Sozialhilfe, Unfallversicherung …)

Würde denn die Krankenkasse einen längeren Aufenthalt in einer
klassischen Klinik (Uni-Klink o.ä.) bezahlen, reicht es, wenn
der Hausarzt ihn da einweist. Die haben aber doch alle Budgets
und schicken einen nach paar Tagen wieder nach Haus - SSOO
sind die bisherigen Erfahrungen von A zumindest…

Da kann ich nur noch dazu raten, hartnäckig zu sein und sich ggfs. mal im Internet in entsprechenden Foren von Betroffenen schlau zu machen. Die können ggfs. auch Einrichtungen empfehlen.

Oder nochmal gebetsmühlenartig: Mit der Kasse persönlich sprechen.

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Hallo,
danke Dir sehr.

Grüße
Marie

Hallo,
ich habe in meiner Praxis schon etliche Fälle mit der gleichen Leidensgeschichte gehabt und in keinem Falle stand die Reha als
medizinisch notwendige Leistung an erster Stelle. Krankenhausbehandlung, Gewichtsabnahme unter ärztlicher Aufsicht,
Patientenschulung, Ernährungsberatung, Psychotherapie und in einigen Fällen sogar Magenband-Op. - in einigen Fällen kam es danach auch zur Reha. Ich habe auch anhand der Schilderung und der weiteren Beiträge immer noch nicht begriffen warum hier die Reha (egal wer die Kosten trägt) gegenüber den anderen Behandlungsmethoden favorisiert wird, aber ich bin ja auch kein Arzt sondern nur Kassen-Mitarbeiter mit einer 40jährigen Berufserfahrung.
Gruss
Czauderna

1 Like

Hallo,
danke und für Deine Hilfe ein Sternchen.

Grüße
Marie

Hallo,
danke für Deine Antwort.

ich habe in meiner Praxis schon etliche Fälle mit der
gleichen Leidensgeschichte gehabt und in keinem Falle stand
die Reha als
medizinisch notwendige Leistung an erster Stelle.
Krankenhausbehandlung,

o. k. im Krankenhaus war A schon mit den Folgebeschwerden - man hat ihn eingestellt und nach 3 Tagen wieder nach Hause geschickt (Budget…)

Gewichtsabnahme unter ärztlicher

Aufsicht,

er hat schon Ernährungsberatung bekommen, wie gesagt und
auch Weight Watchers usw. hast nicht wirklich was gebracht…

Patientenschulung, Ernährungsberatung, Psychotherapie und in
einigen Fällen sogar Magenband-Op.

bezalt denn die Krankenkasse diese OP? A hat im Fernsehen schon gesehen, dass es immer ein sehr schwieriges Unterfangen ist das bei der Krankenkasse bewilligt zu bekommen. A hätte auch sehr große Angst vor so einer großen
OP…

  • in einigen Fällen kam es

danach auch zur Reha. Ich habe auch anhand der Schilderung und
der weiteren Beiträge immer noch nicht begriffen warum hier
die Reha (egal wer die Kosten trägt) gegenüber den anderen
Behandlungsmethoden favorisiert wird,

der Hausarzt meinte, dass er „zu Hause aus dem Alltags-Kreislauf“ raus soll und mal wirklich Zeit für SICH zu haben und alles unter ständiger Anleitung zu beginnen, quasi eine Art „Rüstzeug“ an die Hand bekommt in den Wochen Aufenthalt alles so erlernt, dass er es zu Hause genau SO weiterführen können wird. A ist klar, dass er danach „viel zu tun“ hat zu Hause.

aber ich bin ja auch

kein Arzt sondern nur Kassen-Mitarbeiter mit einer 40jährigen
Berufserfahrung.

WOW 40jährige Berufserfahrung ist ja jede Menge, da hast Du sicherlich schon sehr viel erlebt, wenn DU dann sagst, eine Reha wäre hier nicht so möglich, würde man das auch so glauben.
Hast Du vllt. eine Idee ob es irgendwelchen Zentren gibt, wo man evtl. Krankenhaus-Aufenthalt kombiniert mit Abnehmen usw. Stationär wäre egal wo - Hauptsache Hilfe, ambulanter Bereich im Großraum Köln.
Oder was A sonst noch unternehmen könnte.

GANZ lieben Dank an Dich und ein Sternchen für die Auskunft.

Grüße
Marie

Gruss
Czauderna

Hallo,
ja, die Kasse zahlt eine solche Op. - das ist zwar nicht ganz so einfach zu erreichen (viel Papierkram und ein MDK-Gutachten sind erforderlich), aber grundsätzlich geht es.
Was ein Tipp von mir betrifft, so mache ich das auf einem solchen Weg nicht so gerne, aber so spontan fällt mir zu diesem Thema die Klinik in Lindenfels ein -desaga oder so ähnlich - google einfach mal.
Viel besser ist allerdings, sich gezielt mit der Krankenkasse in Verbindung zu setzen.
Gruss
Czauderna

Die Welt ist doch ein Sch***haus…

diesem Thema die Klinik in Lindenfels ein -desaga oder so
ähnlich - google einfach mal.

Eleonoren-Klinik in Lindenfels-Winterkasten. Ich möchte es als idyllisch gelegen bezeichnen.

Und zum Glück muss ich da nur einmal im Jahr zur Schulung hin…

Greetz
S_E