Rehabilitation von stationär auf ambulant ändern?

Liebe/-r Experte/-in,

ich hoffe, jemand kann mir hier weiterhelfen!
Ich habe folgendes Problem:
Hatte vor einem Jahr einen Bandscheibenvorfall und seitdem ergeht es mir nicht gut. Seit 02/2010 erhalte ich Krankengeld meiner Krankenkasse. Im Juli war ich für 2 Wochen in einer Klinik zu einer multimodalen Schmerztherapie. Hat aber gar nichts gebracht. Im August forderte mich die KK auf, einen Rehaantrag bei der Rentenversicherung zu stellen. Würde ich dies nicht tun, gibts auch kein Krankengeld. Ich denke, die KK will mich auch ein paar Wochen wenigstens los werden, weil ich in dieser Zeit ja auch kein Krankengeld bekomme, sondern Geld von RV. Ich halte von Reha nichts, weil die Therapie im Sommer auch nichts gebracht hat, aber gut. Nun fragte ich an, ob ich ambulant gehen könne. KK sagte ja, aber letztendlich entscheidet die RV.
Nun heute der Schock: Die RV hat geschrieben, dass ich in 3 Wochen zur stationären Reha muss, mind. 3 Wo. lang.
Ich möchte unbedingt stationär umgehen, weil 1. erging es mir im Sommer in den 2 Wochen in der Klinik sehr schlecht. Ich bin einfach so, dass ich in meinem gewohnten Umfeld bleiben will. Ich kriege schon die Krise, wenn ich da nur dran denke.
2. habe ich einen Hund, bin allein stehend.
Natürlich sind das keine Gründe, die ich angeben kann.
Ich wüsste gerne, wie die Chancen stehen, die stationäre Reha in eine ambulante umzuwandeln. Und welche Gründe ich dafür angeben könnte.
Ich weiß auch nicht, ob ich das einfach selbständig bei der RV anfragen kann, da ich im August bei der KK folgendes unterschreiben musste "Wichtig für Sie dabei ist, dass Sie gegenüber der RV oder der vorhergesehenen Rehaklinik bestimmte Erklärungen nur mit unserer Zustimmung abgeben können. Dazu gehört insbesondere eine Rücknahme des gestellten Antrags, ein Verschieben oder Abbruch einer angebotenen Rehamaßnahme…wenden Sie sich bitte unbedingt an mich, falls Sie eine solche Erklärung beabsichtigen…wenn Sie dies ohne unsere Zustimmung tun, kann Ihr Krankengeldanspruch auch rückwirkend wegfallen…)
Würde mich sehr sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!

Schonmal herzlichen Dank,
Eva

Liebe Eva, guten Abend,

es ist durchaus möglich in schriftlichen Kontakt mit der Deutschen Rentenversicherung zu treten und zu bitten dass Deine med. Reha von stationär auf ambulant umgestellt wird. Eine Kopie des Schreibens reichst Du Deiner Krankenkasse ein.
Es ist ja nicht so, dass Du die med. Reha ablehnst, sondern lediglich eine andere Kurform wünscht. Da wird das Krankengeld weitergezahlt - da bin ich mir ganz sicher. Aber auch eine ambulante med. Rehamaßnahme ist sehr anstrengend. Du wirst morgens um 7 Uhr von zu Hause abeholt. Fährst dann in der Regel zur nächsten Behandlungsmöglichkeit die ca im Umkreis von 20 km liegt. Die Therapien belasten schon. Am späten Nachmittag wirst Du dann wieder nach Hause gebracht. Wenn Du keine Hilfe hast, liegt dann der ganze Haushalt noch vor Dir. Das belastet sehr. Eine med. Reha das bist Du entlastet, weil für alles gesorgt wird.

Ich weiss jal nicht wo Du wohnst. Voraussetzung ist natürlich für eine amb. Reha durch den RV Träger, dass Vertragseinrichtungen in Deiner Wohnortnähe sind. Das solltest Du vorher klären - ansonsten müsste es doch bei der stat. med. Reha verbleiben. Denn wenn es keine Anbieter gibt hast Du keine Chance. Ich wohne in der Nähe von Dortmund - Ruhrgebiert. Da geht viel - Aber z. B. im Bayrischen Wald oder Mecklenburg da existieren nicht so viele ambulante Einrichtungen.

Liebe Grüsse

Nannerl

Liebe Eva,

hat sich die DRV in dem Bescheid dazu geäußert, warum die Reha stationär bewilligt wurde (z.B. keine ambulante Klinik in Wohnortnähe vorhanden oder ambulante Therapie nicht erfolgversprechend)?

Wenn nein, dann bei der KK fragen, ob das bei der DRV geändert werden darf.

Wenn Ihnen die Erlaubnis für die Änderung von der KK vorliegt, dann schriftlich an die DRV wenden, darum bitten, dass sie Reha ambulant soll. Eine Begründung ist hier wichtig (z.B. schreckliches Heimweh etc.)

Der Hund ist nicht unbedingt ein Grund zur Änderung (wo war der Hund während der 2 Wochen Schmerzklinik?).

Wenn bei der DRV eine ambulante Einrichtung nicht zu Verfügung steht, dann kann es leider auch keine ambulante Reha werden. Außerdem müssen Sie für ambulante Maßnahmen soweit belastbar sein, dass Sie die An- und Abfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Pkw bewerkstellgen können.

In einigen Rehaorten besteht die Möglichkeit den Hund dort in Pension zu geben, er wäre also mehr oder weniger bei Ihnen. Dies wird allerdings von der DRV nicht bezahlt.

Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen. Im Übrigen ist ein Reha-Aufenthalt der DRV nicht unbedingt mit dem Aufenthalt in einem Krankenhaus/Schmerzklinik zu vergleichen.
Ambulante Maßnahmen sind außerdem meist sehr viel stressiger als stationäre.

Viel Glück bei Ihrer Reha und alles Gute.

Clabie

Hallo Eva,
was mir bei Dir gar nicht gefällt ist die Einstellung, dass Du von der Reha nichts hälst. Habe viele Jahre in der orthopädischen Reha gearbeitet. Die Patienten mit Deiner Einstellung hatten eine 20 % Chance schmerzfrei entlassen zu werden. Beiden Patienten die eine positive Einstellung hatten kamen wir auf über 80 %.

Darüber solltest Du mal in Ruhe nachdenken. Eine orthopädische Reha ist mit einer Schmerzklinik nicht zu vergleichen.

Nun zu Deiner Frage statioär oder ambulant:

Die Grundlage für die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation sind die gesetzlichen Regelungen des SGB V, VI und IX. Dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ ist Rechnung zu tragen. Ebenso wie die stationäre Rehabilitation geht auch die ambulante medizinische Rehabilitation von einem ganzheitlichen Ansatz aus.

Würde darüber nochmal mi der DRV sprechen.
Ich hoffe ich konnte helfen.
Gruß
THomas Statz

Hallo Eva,

ich kann dich durchaus sehr gut verstehen. aber ich kann dir leider nicht direkt eine Lösung präsentieren, bzw. dir Argumente liefern. Aber mir fallen zwei Möglichkeiten ein:

  1. Gehe am allerbesten zu der Einrichtung, die die ambulante Reha durchführen würde, mach einen Beratungstermin und lass dir von denen die Argumente liefern, die du brauchst. Diese Therapeuten können auch die RV kontaktieren. Schließlch ist es auch in deren Interesse, dass du die Reha dort durchführst.
  2. Falls dies nicht funktioniert, lass dir vom Arzt deines Vertrauens eine stationäre Einrichtung nennen, die wirklich gut ist. Nicht alle stationären Einrichtungen sind schlecht.
    Soweit ich weiß, hast du leider kein „Recht“ auf freie Wahl der Art der Reha, aber ich denke die besten Chancen bestehen, wenn die ambulante Einrichtung versucht etwas zu erwirken.
    Ich hoffe ich habe Dir ein wenig geholfen, in jeden Fall wünsche ich dir gute Besserung!
    Thomas

Hallo Marianne,

vielen herzlichen Dank für die schnelle Info!
Ich habe gleich heute mit der KK gesprochen, sie ist mit ambulant einverstanden.
Die RV habe ich danach angerufen, und die bestätigten mir genau deine Info. Dass eine ambulante Reha natürlich in der Nähe sein muss. Beide sind ca. 30 km entfernt und die RV prüft das jetzt für mich, ob ich lieber da hingehen kann.
Ich hoffe, das klappt alles!
An sich glaube ich auch, dass eine stationäre Reha einfacher ist, nicht so viel Stress, aber für mich ist es einfach Stress, 3 Wochen die Nächte woanders zu verbringen :frowning:

Also vielen Dank und liebe Grüße,
Eva

Liebe Clabie,

vielen Dank für die schnelle Antwort!
Habe mich gleich mit der KK in Verbindung gesetzt und die war auch überrascht wegen stationär, da sie ambulant als bevorzugt angegeben haben.
Habe die Erlaubnis, mich darum bei der RV zu kümmern. Da habe ich nun gebeten, es zu ändern, und jetzt werden die beiden ambulanten Rehas in meiner Nähe geprüft, ob die bei meinem Beschwerdebild auch hilfreich sind.
Jetzt heißt es warten, aber ein bißchen Hoffnung habe ich noch.
Bei meinem Hundesitter hat sich leider die Situation geändert, deswegen ist es schwierig mit der Unterbringung.

Also vielen Dank nochmal
& noch einen schönen Abend,
liebe Grüße
Eva

Hallo Thomas,

vielen Dank für die schnelle Antwort!
Der Aufenthalt in der Schmerzklinik war einfach ein Horrortrip und deswegen bin ich gar nicht drauf erpicht, 3 Wochen wieder in eine Klinik zu gehen. Zumal in der Schmezklinik meines Wissens genau das gemacht wurde, was in Reha ansteht, also Rückentraining, Physio, Ergotherpaie, vielleicht ein Psychologe. Es ist nicht, dass ich davon nichts halte. Rückentraining mache ich täglich etc.
Aber ich habe da ja schon alles gelernt…
Ich habe schon mit RV gesprochen vorhin und sie prüfen nochmal, ob ich nicht eher ambulant gehen könnte.
Ein bißchen Hoffnung habe ich noch.

Vielen Dank nochmal und einen schönen Abend,
Eva

Hallo Thomas,

vielen Dank für die schnelle Antwort und dein Verständnis.
Habe eine ambulante Reha in meiner Nähe herausgefunden, die auch mit meiner RV zusammen arbeitet. Ich bat jetzt die RV darum, nochmal zu prüfen, ob ich doch ambulant gehen kann. Die KK hat zumindest nichts dagegen.
Jetzt heißt es 2-3 Wochen warten, bis die Entscheidung kommt. Ein klein wenig Hoffnung besteht also noch.

Vielen Dank nochmal,
und einen schönen Abend,
Eva

Super, dann viel Glück bei deiner Reha und bleib langfristig am Ball was „Bewegung“ angeht!

Liebe Grüße aus Weinheim

Freut nich wenn ich helfen konnte.

Ich wünsche ein schönes Wochenende und alles Gute.

Clabie

Freut mich wenn ich helfen konnte.

Ich wünsche ein schönes Wochenende und alles Gute.

Clabie

Hallo,
bei dem von Ihnen geschilderten Gesundheitszustand ist vermutlich eine stationäre Behandlung die bessere Lösung.
Neben der Reha sollten Sie eine weitere Akutbehandlung prüfen. In Deutschland gibt es eine kleine Gruppe von Krankenhäusern, die nach einem speziellen nicht operativen Behandlungsverfahren arbeiten. Die Krankenhäuser haben sich unter der Bezeichnung ANOA zusammengefasst (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer Akutkrankenhäuser). Überlegen Sie doch mal an dieser ganzheitlichen Akutbehandlung von ca. 2 Wochen.
Viel Erfolg und alles Gute!

Hallo Eva
Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, doch habe ich keine Mailbenachrichtigung über dieses Anfrage erhalten und bin heute zufällig darauf gestoßen.
Die Frage ist aus meiner sicht nicht klar z u beantworten, da es zuwenig Hintergrundinfos von deiner Seite gibt.
Im Grundsatzt ist es möglich, ja sogar erwünscht, dass bei Beinscheiben- Problematik eine ambulante Rehamaßnahme durchgeführt wird. Es muss also besondere Gründe geben, dass hier anderes verfahren wird.
Vielleicht lilegt es auch an einem Mitarbeiter, der aus befangeheit so verfährt - das ist nur eine Idee!

Da ich die Mitarbeiter der Infozentrale LVA Lübeck kenne, rate ich dir, dort anzurufen und dich beraten zu lassen, denn dort kannst du eine ehrliche Antwort erwarten. 080010048022 und lasse dich mit einem Rehaberater verbinden.

Ich wünsche dir Erfolg
und grüße herzlich
Wody