Reicht die gesetzliche Rente?

reicht die gesetzliche rente?

moin leute,
aaaalso, es steht ein großer versicherungstüv an. der makler macht druck :smile: nach eingehender information über die gesetzliche rentenversicherung bei einschlägigen sites (z. B. www.infopotal-rente.de) durchgelesen und das klingt ja alles sehr gruselig! wenn aber der jahresauszug von der ges. rentenversicherung betrachtet wird, sieht alles gut aus. dort wird ja eine verzinsung von 1-2 % angenommen und damit würde man hinkommen. hat hier schon mal jemand mehr mit dem thema zu tun gehabt und möchte ein paar hinweise geben? wäre für jeden beitrag dankbar!

reicht die gesetzliche rente?

  1. Nein, sie wird nicht reichen. Von dem Betrag, den die GRV in aussicht stellt, müssen auch noch Steuern und KV-beiträge abgezogen werden.
  2. Lass Dich von niemandem unter Druck setzen. Nimm das Gespräch mit dem Makler wahr, aber überprüfe seine Argumente und Vorschläge. Unterschreibe erst, wenn Du überzeugt bist.

Moin Nordmann,

eine Verzinsung von 1-2% bei der gesetzlichen Rentenversicherung halte ich für höchst unwahrscheinlich. In sofern sollte man sich an die Summen halten, die keinen Wertzuwachs enthalten, dann kann man sich ggf. positiv überraschen lassen.

Ob das Geld dann tatsächlich reicht, ist natürlich aus der Ferne nicht zu beurteilen. Fakt ist jedoch, dass die Inflation (Geldentwertung) mächtig an der Kaufkraft nagt. Ein paar Zahlen sollen das verständlich machen:

Bei einer durchschnitlichen Inflationsrate von 2,5% bleiben von 1.000 Euro:

  • nach 10 Jahren 778,60 Euro
  • nach 20 Jahren 606,21 Euro
  • nach 30 Jahren 472,00 Euro

Angesichts der immensen Staatsverschuldungen rund um die Welt, gehe ich aber davon aus, dass wir zumindest mittelfristig eine sehr viel höhere Inflation sehen werden, was sich dann entsprechend negativ auswirken wird. Ferner gehe ich davon aus, dass die Rentner in der Zukunft als stärkste Bevölkerungsgruppe sehr viel mehr an Abgaben zu leisten haben, bzw. erheblich größere Zuzahlungen im Gesundheitsbereich leisten müssen.

So gesehen, kann es also durchaus nicht schaden, lieber etwas mehr zu haben, als zu wenig. Ob dann ein Makler der „Druck“ macht, wirklich der richtige Ansprechpartner ist, steht freilich auf einem anderen Blatt. Will er denn bestimmte Produkte verkaufen oder hat er sich mal mit Ihnen intensiv auseinandergesetzt, welche Ziele und Wünsche SIE überhaupt haben, aus welchen Quellen Ihnen bereits Geld zufließt und ob Ihre Grundabsicherung (z.B. Absicherung der Arbeitskraft) überhaupt passt?

Ja? Na dann sollten Sie seinen Rat in Erwägung ziehen.
Nein? Dann ist er wohl doch eher an seiner eigenen Altersversorgung interessiert :frowning:

Ich hoffe, das hilft weiter.

Beste Grüße
S. Heddinga

Nein, die gesetzliche Rente wird nicht reichen.
Eine Verzinsung ? das wäre mir neu… das was eingezahlt wird wird für die vorhandenen Rentner auch wieder ausgezahlt.
In der Renteninformation die jeder von der Deutsche Rentenversicherung Bund bekommt steht sogar drinn, das man zusätzlich Vorsorgen muss.Und als zweitletzte Information auf diesem netten Schreiben steht sogar, das das was sie schreiben, möglicherweise gar nicht richtig ist.Und das 100 Euro bei erreichen der Regelaltersgrenze nach heutigem Wert nur noch 70 Euro sind.
Nicht nur die Zahlen auf der Renteninformation lesen, sondern auch die Buchstaben.:smile:

Gruß
Gaby

Hallo,
und was ist mit der Versteuerung (2040 = 100% steuerpflichtig und die Freibeträge sind abgebaut)und den Krankenversicherungbeiträgen?
Es ist also noch viel dramatischer!

Gruß cooler

Na ja, es ist zumindest eine Überlegung Wert doch etwas für die Altersvorsorge zu tun.
Richtig es sind Bruttorenten von denen noch Krankenversicherungsbeiträge zu zahlen sind.
Das mit der Steuer sehe ich weniger dramatisch einen Grundfreibetrag gibt es ja noch, und die Steuern sind halt mal Gesetz ( momentan, was 2040 wirklich ist, weiß ja keiner)
Obwohl ich kein Pessimist bin… würde ich hier halt eher schwarz als weiß sehen.

Gruß
Gaby

Ergänzung zur Renteninfo

moin leute,

Moin, moin,

wenn aber der jahresauszug von der ges. rentenversicherung
betrachtet wird, sieht alles gut aus. dort wird ja eine verzinsung
von 1-2 % :angenommen und damit würde man hinkommen.

zu der angenommenen Verzinsung wurde ja schon ausreichend Stellung genommen. Ich möchte noch etwas zur jährlichen Renteninfo ergänzen:

M.E. machen nur drei Angaben in der Renteninfo für die Frage der Altersvorsorge und Absicherung Sinn:

  • die heutige Rente, die sich aktuell nach den bislang erzielten Einzahlungen ergibt (Das ist der Rentenbetrag, der sich ergäbe, wenn Du jetzt mit den Einzahlungen in die RV aufhören würdest, sozusagen die bisher erzielten „Anwartschaften“.)

  • die heutige Rente, die sich ergeben würde, wenn man auf das 65./ 67. Lebensjahr hochrechnet und dabei unterstellt, dass im Durchschnitt so viel verdient wird, wie in den letzten fünf Jahren => Diese Angabe macht insbesondere dann Sinn, wenn man einen grundsätzlich sicheren Arbeitsplatz hat, den man voraussichtlich auch bis zur Rente inne haben wird.

  • die aktuelle Höhe einer Rente wegen voller Erwerbsminderung

Berücksichtigen muss man - wie schon erwähnt - noch den Abzug der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie die eventuelle Besteuerung. Dennoch kann man mit diesen Beträgen was anfangen, mit den Hochrechnungen nicht.

Ich habe mir daher für die Altersvorsorge und Absicherung folgende Fragen gestellt:

  • Würde die hochgerechnete Rente reichen? Für mich ergibt sich dabei als Vorteil, dass ich im Öffentlichen Dienst tätig und grundsätzlich unkündbar bin. Eine solche Hochrechnung macht daher bei mir Sinn.

  • Würde die aktuelle Rente wegen voller Erwerbsminderung reichen?

Und nach diesen Werten habe ich dann meine private Altersvorsorge und eine private BU-Rente „ausgerichtet“.

Nur mal zur Ergänzung …

Servus,
Robert

= 1
Hallo,

leider ist in der Renteninfo nur 1 Punkt konkret.
Nämlich der, wieviele Rentenpunkte man(n Frau auch) „erwirstschaftet“ hat.
Der Wert dieser Rentenpunkte kann vom Staat geändert werden.
Auch ist die Info der Erwerbsminderungsrente (real!) nur informativ.
4% die die VOLLE EM-Rente beantragten, bekamen sie auch.

Allerdings ist die Frage des UP nur allgemein gehalten, denn es ist nicht bekannt, das Alter des UP´ters, sein jetziges Nettoeinkommen, die erwirtschaftete Rentenhöhe, sein Rentenbeginnwunsch, seine privaten und „betrieblichen“ Vorsorgen, mit welchem Betrag er auskommen möchte und und und…!

Alles ist sehr spekulativ!

Die staatliche Rente in Deutschland ist gar nicht so schlecht, wie sie von vielen gemacht wird. Sie hat nur einen Nachteil.
Sie kennt keine Grenze nach unten!
Nun hätten wir wieder das Thema der Grundrenten…???

VG René

Da möchte ich (teilweise) widersprechen

Hallo,

Hallo Rene,

leider ist in der Renteninfo nur 1 Punkt konkret.
Nämlich der, wie viele Rentenpunkte man(n Frau auch)
„erwirtschaftet“ hat.

das ist sicher richtig. Ich habe aber auch geschrieben, dass man mit den beiden anderen Werten zumindest etwas anfangen kann!

Auch ist die Info der Erwerbsminderungsrente (real!) nur
informativ.
4% die die VOLLE EM-Rente beantragten, bekamen sie auch.

Das ist dabei aber nicht von entscheidender Bedeutung, meine ich. Wenn ich eine private BU-Rente zur Absicherung für den Fall der Erwerbsminderung abschließe, muss ich mich an etwas orientieren können. Und dafür ist dieser Wert durchaus geeignet. Die Frage, ob ich diese Rente auch tatsächlich im Fall einer Krankheit, eines Unfalls o.ä. bekomme, stellt sich da zunächst nicht. Die Rente wegen voller Erwerbsminderung ist eine Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung, die es unter Erfüllung bestimmter Voraussetzungen eben auch gibt. Und wenn ich „total hinüber“ bin, kann ich diese eben auch bekommen.

Ansonsten könnten wir diese - bei weiter Auslegung Deiner Worte - auch abschaffen.

Allerdings ist die Frage des UP nur allgemein gehalten, denn
es ist nicht bekannt, das Alter des UP´ters, sein jetziges
Nettoeinkommen, die erwirtschaftete Rentenhöhe, sein
Rentenbeginnwunsch, seine privaten und „betrieblichen“
Vorsorgen, mit welchem Betrag er auskommen möchte und und
und…!

Alles ist sehr spekulativ!

Das Problem der Rentenversicherung ist doch, dass keiner in eine Glaskugel schauen kann, was in der Zukunft passieren wird. Von daher ist diese Hochrechnung - wie in meinem Fall - gar nicht so spekulativ, sondern zumindest ein Richtwert. Und als solcher kann dieser durchaus dienen.

Zudem wurde die Renteninfo ja auch eingeführt, um eine Altersvorsorge betreiben zu können. Dann besser solche - wie ich finde auch gar nicht zu spekulativen Werte - als gar keine, wie es vorher war.

Der Wert dieser Rentenpunkte kann vom Staat geändert werden.

Die staatliche Rente in Deutschland ist gar nicht so schlecht,
wie sie von vielen gemacht wird. Sie hat nur einen Nachteil.
Sie kennt keine Grenze nach unten!

Da sind wir wieder bei der Glaskugel. Nach oben wird es mit den gesetzlichen Renten sehr, sehr wahrscheinlich nicht mehr gehen, da kann es nur nach unten gehen. Aber wer kann das vorhersagen?

Die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung kann man nur erahnen, gesicherte Erkenntnisse kann zum heutigen Zeitpunkt keiner bringen. Aber an irgendetwas muss man sich doch orientieren können, oder?

Und ich gebe Dir recht: Aus meiner Sicht wird die gesetzliche Rentenversicherung schlechter gemacht als sie ist. Wir sind in diesem Bereich wesentlich weiter als andere Länder. Als Lohnerstazfunktion reicht sie aber bei Vielen, wenn nicht den Meisten nicht mehr aus, und wird wahrscheinlich in Zukunft noch weniger ausreichen.

Nun hätten wir wieder das Thema der Grundrenten…???

Und auch da könnte man Spekulationen für die (fernere) Zukunft anstellen. Und auch Grundrenten können nach unten korrigiert werden … ;-(

Meine ganz persönliche Meinung: Irgendwann wird die Grundrente kommen, wahrscheinlich noch bevor ich in 22 Jahren in Rente gehe. :cry:

VG René

Servus,
Robert

Hallo Robert,

Aber an irgendetwas muss man sich doch orientieren können, oder?

Ja, als Richtwerte sind die Daten der Renteninfo sicher zu gebrauchen.

Die 1/2 EM Rente ist ein guter Richtwert. Diese wird (relativ) Anstandslos gezahlt und weil BU und EM ja auch einen großen Unterschied haben!

Bei der Altersrente sind 2/3 der Hochrechnung ok, da die Wenigsten bis zur Regelaltersrente durcharbeiten und so mit geringerer Rente auskommen müssen. Ach wer eher in Rente geht, muss ja mit Abzügen rechnen! :wink:

Kannst Dich ja mal in 22 Jahren melden, was Du so bekommst an Rente! *lol*

VG René

Kleiner Nachtrag

Hallo Robert,

Hallo René,

Ja, als Richtwerte sind die Daten der Renteninfo sicher zu
gebrauchen.

wunderbar, da sind wir uns zumindest schon mal einig. :smile:

Die 1/2 EM Rente ist ein guter Richtwert. Diese wird (relativ)
Anstandslos gezahlt und weil BU und EM ja auch einen großen
Unterschied haben!

Das sehe ich anders: So einfach ist es ja nun auch nicht, eine teilweise EM-Rente zu bekommen, da - egal was man in seinem Arbeitsleben gemacht hat - auf jegliche Tätigkeiten - also auch einfachste Tätigkeiten aller Art -, die voll verrichtet werden können, verwiesen werden kann. Sicher ist sie mit einer verbliebenen Einsatzfähigkeit von drei bis sechs Stunden einfacher als eine volle EM-Rente mit bis zu drei Stunden täglicher Einsatzfähigkeit zu bekommen … aber gerade einfach ist das ja nun trotzdem nicht.

Aber - wie schon gesagt bzw. geschrieben: Die Voraussetzungen um solch eine Rente zu bekommen, sind für eine Renteninfo aus meiner Sicht nicht von Belang.

Bei der Altersrente sind 2/3 der Hochrechnung ok, da die
Wenigsten bis zur Regelaltersrente durcharbeiten und so mit
geringerer Rente auskommen müssen. Ach wer eher in Rente geht,
muss ja mit Abzügen rechnen! :wink:

Ok, aber auch bei dieser Rechnung dient die Angabe in der Renteninfo als Richtwert … und sei es mit einer Kürzung von einem Drittel.

Aber auch hier kann niemand in die Zukunft schauen: Keiner weiß, wann er in Rente gehen möchte oder wird, keiner weiß, was nicht noch alles „dazwischen“ kommen kann oder wird. Gilt das aber nicht für nahezu alle Arten von Versicherungen?

In anderen Posts habe ich das schon mehrfach geschrieben: Wer die Renteninfo bekommt und mit dem Thema „gesetzliche Rentenversicherung“ nicht so gut vertraut ist - und das dürfte auf einige zutreffen -, sollte sich unbedingt an einen Experten, warum nicht z.B. an eine A+B-Stelle des RV-Trägers, wenden. Die gesetzliche Rentenversicherung ist nun mal sehr einzelfallbezogen, da kann nur eine auf den Einzelfall bezogene Beratung richtig helfen.

Über Sinn und Unsinn dieser Renteninfos und insbesondere die Angaben darin, kann man sicher streiten. Ich halte die Info mit den drei angesporchenen Werten für richtig … wenn man sich auch die entsprechenden Erläuterungen dazu einholt. :smile: Einige Angaben darin sind aber auch totaler Quatsch. :wink:

Kannst Dich ja mal in 22 Jahren melden, was Du so bekommst an
Rente! *lol*

Und wieder die Glaskugel!? :wink:) Ich bin sehr wahrscheinlich in der glücklichen Lage, dass ich - wenn ich das denn möchte - bis 65 arbeiten gehen kann. Ob mir da gesundheitliche Beschwerden dazwischen kommen werden, kann ich nicht absehen. Aber auch für diesen Fall kümmere ich mich um eine möglichst gute Absicherung.

Ansonsten kann man sich eben nur an den heutigen Gegebenheiten orientieren, was bleibt einem denn sonst übrig?

Ich bin nicht so blauäugig zu glauben, dass ich in 22 Jahren tatsächlich auch das bekomme, was mir heute prognostiziert wird. Eine Grundrente z.B. könnte mir dabei schon eine Menge „kaputt machen“.

Aber nochmal: Es kann nur um’s heute und Richtwerte gehen! Was jemand aus diesen macht und welche eventuellen Unwegsamkeiten er/ sie dabei berücksichtigt, darum geht es. Wie gesagt: Einzelfälle, Prognosen u.v.m.

VG René

Servus,
Robert

reicht die gesetzliche rente?

  1. Nein, sie wird nicht reichen. Von dem Betrag, den die GRV
    in aussicht stellt, müssen auch noch Steuern und KV-beiträge
    abgezogen werden.

Warum denn immer dieses grundsätzliche „Nein“?
Das ist doch nicht pauschal zu sagen , da jeder andere „Anwartschaften“ hat bzw einen anderen Lebensstil.

  1. Lass Dich von niemandem unter Druck setzen. Nimm das
    Gespräch mit dem Makler wahr, aber überprüfe seine Argumente
    und Vorschläge. Unterschreibe erst, wenn Du überzeugt bist.

Stimmt ich zu, ABER niemals nur mit einem Makler reden.
Den da macht man es den Herren des „Grauen Marktes“ all zu einfach.

mein/unser Fazit
Hallo Robert,

ja, Deinem Fazit kann ich nur zustimmen!

Es kann nur um’s heute und Richtwerte gehen! Was jemand aus diesen macht und welche eventuellen Unwegsamkeiten er/ sie dabei berücksichtigt, darum geht es. Wie gesagt: Einzelfälle, Prognosen u.v.m

Ich persönlich betrachte die Renteninfo gemäß:
Was ist, wenn Du morgen in Rente gehst?
Was ist, wenn Du gestern Erwerbsunfähig geworden wärst?

Alles andere, wie Du es richtig geschrieben hast, hat zuviele „Fehlerquellen“ :smile: um konkret Aussagen machen zu können!

VG René

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