Reicht ein e-gitarren amp?

hi

ich will mir eine epiphone les paul ultra II kaufen. Die hat nen akustik-tonabnehmer (nanomag) eingebaut. die signale lassen sich splitten, so dass ein kabel zu einem normalen e-gitarren amp geht und ein anderes zu einem akustik versärker.
ist es wirklich notwendig mir einen akustik-verstärker zu kaufen?
ich habe einen Bass verstärker zuhause. macht der vielleicht auch einen guten sound?

hoffe auf viele Antworten
Paul

PS: hat jemand erfahrung mit der ultra II und kann mir ein par rückmeldungen geben?

Ja, ich hatte mal eine Ultra-II. Zuerst: Vergiss den Bass-Verstärker direkt, das geht zwar, klingt aber extremst bescheiden. „Abgespeckt“ gilt diese Aussage auch für den Namomag an einem E-Gitarren-Amp: Falls du wirklich einen sehr authentischen Westerngitarrensound haben möchtest kommst du um einen Akustik-Verstärker nicht herum, an einem E-Gitarrenamp klingt eine Akustikgitarre nicht so gut -bzw. nicht so ähnlich wie unverstärkt- wie an einem Akustik-Verstärker. Für den Einsatz zu Hause reicht das aber absolut aus, es klingt immer noch nach Akustikgitarre. Falls du mit dem Teil also nicht auf der Bühne eine Westerngitarre ersetzen möchtest reicht ein E-Gitarren-Amp für die Ultra II vollkommen aus.

Zur Ultra II allgemein: Naja, ich fand sie nett, aber im Endeffekt habe ich sie dann durch eine normale Les Paul ohne Nanomag ersetzt. Das Teil ist eine nette Dreingabe, wenn man wirklich Akustikähnliche Sounds haben möchte. Aber mal ehrlich, wer will aus einer Les Paul Akustiksound haben, dann kaufe ich mir lieber für 200€ bis 300€ eine schon recht gute Westerngitarre mit massiver Decke und greife zu einer preiswerten Epi. Die Mischsounds fand ich auch nicht extrem berauschend, der Namomag geht zusammen mit den Humbuckern schnell unter, und typisch für eine Les Paul sind höhenbetonte Sounds eben auch nicht. Die Ultra II ist nicht schlecht, aber doch recht teuer, wenn man den Namomag nicht wirklich braucht gibts für weniger Geld die gleiche Leistung.

Bassisten haben besondere Ansprüche am Sound und decken ein breiteres Frequenzspektrum ab als Gitarren. Da Verzerrungen meist unerwünscht sind müssen sowohl natürgemäß tiefe Bässe als auch, gerade für moderne Basssounds, glasklare Höhen sauber abgebildet werden.
Das zeigt sich z.B. in der bei Bassverstärker üblichen Vorstufe mit vielbändigen grafischem EQ und oft auch noch weiter Klangformung und eingebautem Limiter und/oder Compressor. Und wärend bei den Gitarristen die 4x12" Box eigentlich standerd ist, ist die Modellvielfalt bei Bassboxen deutlich größer. Und neben den unterschiedlichsten Speakerkombinationen ist meistens auch ein stufenlos regelbarer Hochtöner dabei (der manchmal sogar noch durch eine eigene Endstufe gesondert angesteuert wird).

Der Sound ist also eher nicht abgespeckt sondern mehr „Hi-Fi“ als bei E-Gitarrenverstärkern. Diese Eigenschaften kommen einer Akustikgitarre aber auch durchaus zugute.
Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass ein paar große Hersteller von Bassverstärkern wie z.B. SWR und Trace Elliot auch Verstärkerserien speziell für Akustikgitarren herstellen.

Es kommt natürlich auch stark auf Deinen Bassverstärker an. Ein günstiger 1x15" Einsteiger-Combo ohne Tweeter wäre da nicht unbedingt meine erste Wahl.

Langer Sinn, kurze Rede: Probier es einfach aus. Grundsätzlich verkehrt ist es nicht und kaputt gehen kann auch nichts.

Btw, einer der ersten (oder vielleicht sogar der erste?) Bassverstärker ist zu einem wahren Klassiker unter Gitarristen geworden: Der Fender Bassman.

Danke an xanadu und gothic-lars!

das hat mir weitergeholfen. jetzt weiß ich dass mir meine marshall basscombo nicht viel bringen wird und ich werde noch mal ernsthaft drüber nachdenken ob ich mir die ultra II wirklich kaufe. davor will ich sie aber nochmal genauer testen.

danke Leute
Paul