Reise bei Bänderriss

Hallo,

ich (m,25) moechte euch um Rat bitten.
Vor 3 Tagen habe ich mir beim Sport einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. In fuenf Tagen geht mein Flug nach Suedamerika. Ich habe vor, mit dem Ruecksack (10-15kg) umherzureisen. Da die Schmerzen bisher relativ schnell ruecklaeufig sind, bin ich eigentlich guter Dinge, dass ich verreisen kann. Trotzdem habe ich keine Ahnung, wie ich mir den Krankheitsverlauf vorstellen muss.
Momentan kann ich mit Kruecken gut laufen; eine Vollbelastung ist fast moeglich. Ich trage ein Schiene. Bis 24h nach dem Trauma hatte ich große Schmerzen, wenn ich den Fuß nur aufsetzen oder runterhaengen lassen wollte. Die Schwellung ist seit heute morgen ruecklaeufig. Es hat sich medial ein kleines, lateral ein großes Haematom gebildet.
Und nun frage ich mich, ob ich ein hohes Risiko eingehe,mich wieder zu verletzen und ob ich ueberhaupt Freude haben werde mit dieser Einschraenkung zu reisen…

Wer kann mir auf Grund seiner Erfahrung sagen, wie sich Mobilität und Stabilität in den naechsten Tagen (Wochen) verbessern?

Vielen Dank
Gruß

Hallo,

die Mobilität wird sich in den nächsten Tagen bereits deutlich verbessern. Allerdings muss das Bein immer mal wieder hochgelegt werden können, sonst wird es nach längerem Stehen und Laufen unangenehm.

Eine wirkliche Stabilität ist aber nicht vor 8 Wochen, meist erst nach 12 Wochen zu erwarten. Die Schiene sollte diese 8 Wochen getragen werden. Trotzdem ist schwieriges Gelände auf keinen Fall zu empfehlen.

Siehe auch

http://www.arthros.de

Dr. J. Sauer

Hallo Leidensgenosse,

ich (m,25) moechte euch um Rat bitten.
Vor 3 Tagen habe ich mir beim Sport einen Bänderriss im
Sprunggelenk zugezogen.

vorab, ich bin kein Arzt, aber Betroffener

In fuenf Tagen geht mein Flug nach
Suedamerika. Ich habe vor, mit dem Ruecksack (10-15kg)
umherzureisen. Da die Schmerzen bisher relativ schnell
ruecklaeufig sind, bin ich eigentlich guter Dinge, dass ich
verreisen kann. Trotzdem habe ich keine Ahnung, wie ich mir
den Krankheitsverlauf vorstellen muss.

für die ersten 12 Wochen nach Verletzung ist der Fuß instabil. Stell Dir das so vor, dass Du statt fester Bänder an der Riss-Stelle nur eine Art Pudding hast.
Was die Schmerzen angeht, die sind von Fall zu Fall verschieden, genauso Abschwellung, Heilungsverlauf

„Spüren“ wirst Du den Fuß auch noch in einem Jahr, hauptsächlich bei Luftdruckveränderungen
Ich wusste zeitweise 2 Tage vorher ohne TV, dass ein Tief im Anmarsch war.
Das lässt aber mit den Jahren auch nach

Momentan kann ich mit Kruecken gut laufen; eine Vollbelastung
ist fast moeglich. Ich trage ein Schiene. Bis 24h nach dem
Trauma hatte ich große Schmerzen, wenn ich den Fuß nur
aufsetzen oder runterhaengen lassen wollte. Die Schwellung ist
seit heute morgen ruecklaeufig. Es hat sich medial ein
kleines, lateral ein großes Haematom gebildet.
Und nun frage ich mich, ob ich ein hohes Risiko eingehe,mich
wieder zu verletzen und ob ich ueberhaupt Freude haben werde
mit dieser Einschraenkung zu reisen…

bei meinem ersten Bänderriss ging ich überhaupt nicht zum Arzt. Ich war damals 15, meine Mutter behauptete „das wickeln wir und dann wird das schon wieder“.
Es wurde, aber der Fuß war seitdem immer etwas schwach

beim zweiten Bänderriss lief ich nach Arztbesuch brav 12 Wochen mit Schiene. Ich trug sie auch nachts. Damit habe ich normal weitergemacht. Keine Krücken, keine Schonung. Die Schiene zwingt das Gelenk in die richtige Bewegung. Dass manche damit nicht möglich sind, merkst Du.

Traglasten waren allerdings ein gewisses Problem.
Man wird halt langsamer.

Wer kann mir auf Grund seiner Erfahrung sagen, wie sich
Mobilität und Stabilität in den naechsten Tagen (Wochen)
verbessern?

wie gesagt, meine Erfahrung ist die oben beschriebene.
Unabhängig davon sollte aber schon noch der Doc den Fuß fachmännisch betrachten. Der sieht nämlich im Gegensatz zu mir, wie Du Fortschritte machst und kann eine Prognose stellen

viele grüße
Geli

hi

Momentan kann ich mit Kruecken gut laufen; eine Vollbelastung
ist fast moeglich. Ich trage ein Schiene.

ich kann jetzt nur sagen was für Erfahrungen ich aktuell gemacht habe (Bänderriss im September 2007) und was mein Physiotherapeut sagte, nachdem ich meinen Fuss in Folge so garnicht stabil bekam …

so schnell wie möglich die Krücken weg und auf sicherem Gelände (also ebenerdig, in der wohnung, im Büro etc.) OHNE Schiene laufen und viel bewegen … so schnell wie möglich wieder Muskulatur aufbauen !! die die Stützfunktion der gerissenen Bänder ersetzen muss

Die Bänder selber heilen eh nicht mehr zusammen wenn sie gerissen sind (war mir auch neu scheint aber so zu sein nachdem Arzt UND Physio das sagten) also solltest du deinen Fuss so schnell wie möglich wieder beweglich und stabil machen indem du dir vom Physio übungen zum Muskelaufbau zeigen lässt

ein weiterer Schmerz wird noch ne ganze zeit anhalten, der kommt aber nicht von den kaputten Bändern sondern von der Gelenkkapsel, die meistens auch was abbekommen hat (daher der bluterguss, bänder bluten fast nicht)

soweit die Erklärungen meines physios - und ich kanns bestätigen - mit schiene läuft es sich sehr schnell wieder schmerzfrei, aber je länger man sie trägt, um so länger braucht man nachher wieder, um das Gelenk stabil zu bekommen :-\

… und leg den Fuss auch die nächsten Wochen noch so lang wie möglich hoch und kühl ihn !!

je nachdem in was für einer Gegend du wandern willst, würde ich mnir das gut überlegen ! wenn es sehr steinig und holperig ist oder womöglich klettern willst , brauchst du verdammt gute Wanderschuhe wenn du nichts riskieren willst :-\

Gruß H.

Vielen Dank
Hallo ihr,

vielen Dank fuer eure Hilfe. Ich denke, dass ich noch etwas abwarte und wenn ich das Gefuehl habe, dass ich zu instabil bin und Gefahr laufe umzuknicken, muss ich die Reise wohl platzen lassen :frowning:.

Vielen Dank nochmal.
Gruß

Hallo Don ata,

hier noch mal eine Meinung und Erfahrung als Betroffene und Behandelnde:

Keine Schiene, keine Ruhigstellung. Wie unten beschrieben auf ebenem Boden gehen und ab zur Behandlung.
Mir half die Therapie nach dem Fasziendistorsionsmodell sofort.
Alles was dafür Voraussetzung ist, ist der Ausschluß eines Bruches.
Es wäre wichtig, es sofort zu behandeln, da alles andere nur zu noch mehr sinnlosen Verklebungen führt.
Das sage ich aus Erfahrung folgender Art: Ein alter umgeknickter Fuss und ein frischer umgeknickter Fuss, der eine unbehandelt, außer Ruhigstellung, der andere sofort behandelt, zwei Welten. Aber zum Glück lies sich auch der alte Fuß noch deutlich verbessern.

Und als Therapeutin und Betroffene: Sofortige Stabilität wieder da, Schmerzen sofort fast 100 % weg. Sport sofort wieder möglich, da schmerz und reizfrei direkt nach der Behandlung.

Ich meine das ernst und würde es nie so aus dem Blauen heraus sagen.
Und ich wünsche Dir eine Reise, die Du mit gesundem und stabilem Fuß geniessen kanns.
Schau unter http://fdm-europe.com. Diese Behandlungstechniken wurden von einem Osteopathen in der Notfallambulanz entwickelt, um eben sofort zu helfen.

Gruß
Kathy

Hallo ihr,

vielen Dank fuer eure Hilfe. Ich denke, dass ich noch etwas
abwarte und wenn ich das Gefuehl habe, dass ich zu instabil
bin und Gefahr laufe umzuknicken, muss ich die Reise wohl
platzen lassen :frowning:.

Vielen Dank nochmal.
Gruß

Hallo Kathy,

vielen Dank fuer deinen Rat. Die Schiene nicht zu tragen steht im Gegensatz zu dem, was mir der Orthopäde gesagt hat, naemlich die Schiene ohne Unterbrechung zu tragen. Da werd ich mich fuer eins entscheiden muessen :wink:.

Vielen Dank auf jeden Fall.
Gruß

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Hi,

im Zweifel natürlich auf den Arzt hören. Ganz unbedingt!

(Bin ja nur eine blöde Turntante und noch dazu HP. Eine Mega-wasserfeste-Studie kann ich Dir dazu eh nicht anbieten, vielleicht möchtest Du Proband dafür werden? Also hör bloß nicht auf so jemanden quacksalberischen wie mich. :wink:) ) Dann müsste ich wahrscheinlich erst mal an einem Fragebogen zum Thema Sprunggelenksverletzungen arbeiten und den validieren lassen, dann sprechen wir noch mal…

Als Privatperson kann ich Dir sagen, dass ich die diversen Male, die ich nach dem ersten, ganz schlimmen mal (typisch behandelt) noch umgeknickt bin, irgendwann komplett auf Ruhigstellung verzichtet habe. (Habe mich also gegen den Arzt entschieden und bin prima damit gegangen.)
Nicht auf Schonung habe ich verzichtet, aber die in nur geringen Maßen.

D.h. ich besorge mir sofort eine knallheiße (kurz und knackig, nicht lang und warm! wichtiger Unterschied) Wärmflasche und tupfe die verletzten Stellen damit ab. Dehne dann die typisch eh schon verspannten Wadenmuskeln und knete die Fuß und Wadenmuskeln, sowie die auch mitgezerrten Muskeln (ja, nicht nur die Bänder leiden) durch und fange dann auf ebenen Boden an zu gehen. Mit Schuhen, die guten Halt geben. Das Gehen bringt den Rest, das Umknicken ist bald vergessen. Und nun kenne ich ja auch noch Kollegen und ärztliche Kollegen, die nach dem FDM arbeiten, noch besser für mich! Aber ich knick ja nicht mehr um… die Propriozeptoren, wichtige kleine Rezeptoren, die Umknicken auch positiv beeinflussen können, bzw eigentlich verhindern sollten, tun Ihre Arbeit wieder und ich kann auch in brenzligen Situationen meinen Fuß wieder besser stabilisieren.

Vielleicht findest Du über die HP ja auch einen Arzt, der FDM macht. Dann hättest Du eine sofortige Behandlung und einen Arzt, der Dir bestätigt, was ich sage: Keine Schiene!

Viel Glück!
Kathy

Hallo Kathy,

vielen Dank fuer deinen Rat. Die Schiene nicht zu tragen steht
im Gegensatz zu dem, was mir der Orthopäde gesagt hat,
naemlich die Schiene ohne Unterbrechung zu tragen. Da werd ich
mich fuer eins entscheiden muessen :wink:.

Vielen Dank auf jeden Fall.
Gruß

ich noch mal.

Ich habe da mal ein paar kätzerische Gedanken.

  1. Die Natur hat für uns die Ruhigstellung nicht vorgesehen.
    Entweder ruhig und tot, da gefressen, oder weiter laufen (natürlichste Fortbewegung der Welt) und überleben.

2). Viele Erfahrung mit Ruhigstellung zeigen inzwischen, dass dies einer der sichersten Wege in die Chonizität ist.

Also man zu.
Gebt dem Fibrin schön viel Zeit und Ruhe, alles schön fest miteinander zu verkleben. Noch Wärme drauf, damit es so richtig arbeiten kann. Aber leider erzählt niemandem dem Fibrin, welche Anteile es wo wieder ankitten soll, somit verklebt es leider alles irgendwie und das scheint einen großen Faktor in der Chronizität auszumachen, welche in der Schulmedizin eher nach Chronos, Zeit, benannt wurde, aber evtl zu überdenken ist, dass man sie nach vorhandenen Beschwerden durch Verklebungen bennen sollte. Denn Verklebungen gehen nicht weg, wenn man nichts dagegen tut, was dann wiederum bestätigt, dass mit der Zeit alles schlimmer, also chronisch, geworden ist.

Zum Glück geht der Trend immer mehr zur „funktioniellen Frühmobilisation“ Könnten sich meine kätzerischen Gedanken also irgendwann als gar nicht so falsch herausstellen?!

Bo, was ist mit mir heute los?

Hallo Kathy,

vielen Dank noch einmal.
Das mit der Natur habe ich mich auch ueberlegt… ich befuerchte, dass mich vor ein paar 1000 Jahren meine Gruppe tatsaechlich haette zurueck lassen muessen. Und dann waere ich wahrscheinlich eingegangen oder auf die geniale Idee gekommen, ein paar andere zu ueberzeugen, Siedlungen zu gruenden :wink:.

Alles in allem hat mir mein Arzt empfohlen, mich zu bewegen und dabei vor allem den kranken Fuß nicht zu schonen, dh konsequent abzurollen. Um ein wiederholtes Abknicken zu vermeiden, empfiehlt er, die Schiene zu tragen.
Ich verstehe, was du meinst, und ich denke, dass du in vielen Teilen Recht hast. Ich werde versuchen, mich viel zu bewegen, aber auf die Schiene werde ich vorerst nicht verzichten.

Vielen Dank
Gruß

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Mach das!
Versuch so gut wie möglich abzurollen. Von der äußeren Ferse zum Großen Zeh.Den Fuß einfach rollen lassen…wunderbare Mobilisation und Venenpumpe und Lymphpumpe…
:wink:
Gruß
Kathy