Hallo,
mich würde interessieren, wie lange im Normfall (also ohne in die Kriegswirren der Napoeanischen Eroberungen zu geraten) eine Reise von Lübeck an den Bodensee um 1810 herum gedauert hat, natürlich pi mal Daumen. Und auch, welches Verkehrsmittel damals das übliche war. Kutsche, nehme ich an.
Vielleicht weiß jemand, wo man so was nachschlagen kann.
Bin auf Antworten gespannt,
lynndinn
Hallo lynndinn,
wird schwierig sein, darauf zu antworten. Tipp: Goethe reiste 1786 von Deutschland nach Ialien und war Wochen unterwegs.
Sieh mal hier: http://www.reise-nach-italien.de/goethe-italien1.html
Gruß Wolfgang
Hallo lyndinn,
mich würde interessieren, wie lange im Normfall eine Reise von Lübeck an den Bodensee um 1810 herum gedauert hat, Und auch, welches Verkehrsmittel damals das übliche war. Kutsche, nehme ich an.
Kutsche oder - wer die sich nicht leisten konnte - zu Fuß.
Den Rhein (flussabwärts) mit einem Kahn könnte auch sich angeboten haben.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass mit der Kutsche 40km am Tag die durchschnittliche Leistung war. Natürlich ging’s mit Postkutschen schon mal schneller, wenn die es sich leisten konnten, bei jeder Station die Pferde zu wechseln.
Gruß
Karl
Hallo,
wenn Du mal eine Karte zur Hand nimmst, wirst Du sehen, dass sehr oft Städte im Abstand von, je nach Gelände, 40 bis 60 km wie Perlen aneinandergereiht sind. Sehr schön z.B. in der Poebene zu erkennen!
Das waren die Strecken, die eine Kutsche oder ein Floß am Tag zurücklegten. Also, Städte zählen und ein paar Ruhetage dazurechnen!
Hi,
mich würde interessieren, wie lange im Normfall (also ohne in
die Kriegswirren der Napoeanischen Eroberungen zu geraten)
eine Reise von Lübeck an den Bodensee um 1810 herum gedauert
hat, natürlich pi mal Daumen. Und auch, welches Verkehrsmittel
damals das übliche war. Kutsche, nehme ich an.
Zu dieser Zeit dürfte sich das Postkutschenwesen auf dem Höhepunkt befunden haben, d. h. es existierte ein flächendeckendes Verkehrsnetz. Ich hab mal im Verkehrsmuseum Nürnberg gelesen, daß man zu dieser Zeit z. B. vier Tage von Nürnberg nach Hamburg unterwegs war - was aber nicht billig war.
Wer noch reicher war, konnte per Extrapost reisen, d. h. man fuhr im eigenen Wagen und mietete sich von Poststation zu Poststation jeweils frische Pferde inkl. Postillon. Da sollen Tagesetappen von bis zu 240 km möglich gewesen sein.
Gruß S
hallo,
um diese Zeit waren die Straßen und Poststationen schon relativ gut ausgebaut und die Postkutsche war das schnellste Verkehrsmittel. Auf langen Strecken fuhr diese zum Teil sogar bis weit in die Nacht hinein. Eine Strecke ging, bis zum Pferdetausch bei der nächsten Station, meist um die 40 Kilometer und dauerte zwischen 4 und 6 Stunden. Voraussetzung dafür, dass es weiterging, war allerdings das Vorhandensein frischer Pferde. Das Umspannen dauerte dann natürlich auch noch seine Zeit. Je nach Strecke versuchten die Kutscher drei Etappen zu fahren, das heißt, eine Kutsche konnte damals an einem Tag über 100 Kilometer zurücklegen. Mehr war aber kaum drin.
lg
Richard
Hallo shim,
das klingt ja sehr interessant. Wenn man dein Beispiel Nürnberg-Hamburg nimmt, bedeutet das eine Tagesleistung von 150 km! Deine Vorredner gingen von nur etwa 40 km pro Tag aus. Das ist ja ein sehr erheblicher Unterschied. Wie sicher bist du dir denn mit deiner Angabe bzw. wo könnte man das mal nachprüfen? Reisegeschwindigkeit war wohl schon immer eine reine Geldfrage.
Gruß,
lynndinn
Mozart + Reisen
Hi,
Allein schon die Fahrten per Kutsche – eine Reise von Salzburg nach Wien dauerte z. B. je nach Jahreszeit und Wetter, etwa sechs Tage
Heute lt. Routenplaner 297 Km.
http://www.viamichelin.de/web/Routenplaner?strStartA…
aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart…
Gruß,
Anja
Hallo!
Über die Dauer der von dir genannten Reise kann ich nichts sagen. Aber vielleicht kannst du irgendwie analog was schätzen, wenn du bei Goethe nachliest. In
„Tagebuch der italienischen Reise für Frau von Stein“ (das ist nicht die „Italienische Reise“)
gibt er gleich am Anfang eine Auflistung der Kutsch-
„Stationen von Karlsbad bis auf den Brenner in Tirol zurückgelegt vom 3. Sept. bis den 8.1786“
mit Angabe der Stationen, den Zeiten der Ankunft und Abreise und in der Rubrik „Post“ die Pferdewechsel sowie jeweils den Ort dafür.
Vielleicht interessiert’s dich ja.
Schönen Gruß!
Hannes
Hi,
das klingt ja sehr interessant. Wenn man dein Beispiel
Nürnberg-Hamburg nimmt, bedeutet das eine Tagesleistung von
150 km! Deine Vorredner gingen von nur etwa 40 km pro Tag aus.
Das ist ja ein sehr erheblicher Unterschied. …
Die 40 km waren die Tagesleistung ohne Pferdewechsel, also wenn z. B. Fuhrwerke über weite Strecken unterwegs waren.
Zum Thema „Reisegeschwindigkeit“:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reisegeschwindigkeit
Da steht auch etwas über Postkutschen drin. Die durchschnittlichen Geschwindigkeiten stiegen vor allem mit der Einführung des sog. Eilwagens.
Hier hab ich noch was:
http://www.bdkr.com/rul.php?art=206
Gruß S
Hallo
Zum Thema „Reisegeschwindigkeit“:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reisegeschwindigkeit
eine super Quelle! Demnach würde meine Reise mit der normalen Postkutsche so etwa 3 bis 4 Wochen gedauert haben. Bei 3 km/h und etwa 8 Stunden Fahrt pro tag. Das finde ich durchaus realistisch. Wenige Jahrzehnte später ging´s fast doppelt so schnell.
Hier hab ich noch was:
http://www.bdkr.com/rul.php?art=206
Auch der Link ist spannend. Der Bericht passt genau zu dem, was ich im Moment brauche. Ganz herzlichen Dank.
Gruß,
lynndinn