Reisen mit Wohnmobil > oder < 3,5 Tonnen?

Hallo an alle hier im Forum,

Ich bin ein Neuling im Bereich Reisen mit einem Wohnmobil und würde mir wünschen, dass man mir bei meinen Fragen weiter helfen kann.

Ich habe lange Geld gespart um meinen Eltern die Reise von Deutschland über Frankreich, Italien, Griechenland und Türkei zu schenken. Dabei werden wir hauptsächlich uns in den Städten selbst befinden und nicht wirklich „klassisch campen“

Ich habe einen Führerschein der Klasse B. Nun gedenke ich, den Führerschein für die Klasse C1 bzw. C zu machen.

Ich weiß, dass alle Wohnmobile über 3,5 Tonnen wie ein LKW behandelt werden.

Nun meine Frage: Es sieht so aus, als ob die Wohnmobile > 3,5 Tonnen mehr Bequemlichkeit bieten und „nicht sonderlich“ länger sind (ca. 2 Meter Differenz).
Macht es Sinn, den Führerschein für > 3,5 Tonnen zu machen um entsprechend ein größeres Wohnmobil mieten zu können. Oder ist das alles nur verhältnismäßig viel mehr Aufwand und bringt eher Probleme mit sich (d.h. gesetzliche Regelungen der jeweiligen Länder die oben genannt wurden und Themen wie parken, wenden, Gebühren, etc.)?

Ich freue mich auf eure Antworten. Denn basierend darauf werde ich mich nächste Woche für den Führerschein einschreiben.
Vielleicht komme ich ja zu einer neuen Erkenntis und entscheide mich doch für ein 3,5 Tonnen Wohnmobil mieten.

Viele Grüße aus Düsseldorf

Hallo,

ich kenne beide Varianten und ziehe das „Wohnmobil light“ vor:

Es gibt im unteren Bereich tatsächlich kaum Platzunterschiede um die 3,5t rum - die mögliche Zuladung ist natürlich bei einem + 3,5Tonner höher, aber mit guter Planung muss man nicht immer mit vollem Wassertank + Essensbunker rumfahren, und in Motorrad wirst du wohl per Seilwinde auch nicht jeden Tag hochziehen…

Als wesentliche Nachteile des 3,5 Tonners sehe ich:

Du bist in fast allen europäischen Ländern mautpflichtig nach LKW-Tarif - das kann auf langen Strecken ganz schön ins Geld gehen.
Ebenso: Fähren, Brücken, Pässe werden mit LKW-Tarif abgerechnet.

Du hast mit dem schwereren Fahrzeug die Beschränkungen eines LKW - besonders die Überholverbote! Das kann ganz schön nerven, kilometerlang hinter einem rumänischen Stinker zu hängen…

Viele kleine Strassen sind für LKW gesperrt - dir entgehen also schöne Ziele, weil du gewisse Pässe nicht über- oder bestimmte Orte nicht durchfahren darfst.

Und unterschätze den Aufwand + die Kosten für die C-Führerscheine nicht !

Gruss
Hummel

Hallo Hummel,

ich danke dir herzlichst für deine ausführliche Antwort. Du bestätigst absolut meine Bedenken. Die „light“ Version wird auch zum Schluss die angenehmere Fahrt sein, davon bin ich auch überzeugt.

Könntest du mir noch sagen, wie hoch denn die Differenz zwischen > und

Hallo,

dass ist pauschal ganz schwierig zu beantworten, weil jedes Land da eigene Reglelungen hat.
Weiterhin ist die Berechnung von diversen Faktoren abhängig, wie z.B. zulässiges Gersamtgewicht, Achszahl, Schadstoffklasse…

Aber mal 2 Beispiele für ein 2-achsiges Wohnmobil > 3,5t - schadstoffarm:

In Österreich zahlst du mit dem Teil dann zusätzlich noch knapp 19ct/km

Und besonders krass finde ich London - da gibt es eine sog. Congestion Charge für schwere Fahrzeuge… die kostet dich dann 200 Englische Pfund = 250 Euro… am Tag!!!

Du wirs da sicher fündig mit Suchbegriffen in der großen Maschine…

Überhaupt ist das Bezahlen der Maut dann ein Problem:

Entweder du investierst in ein relativ teures OBU ( = On board unit, die deine Daten elektronisch übermittelt ), oder du quälst dich an ausgewiesenenen Bezahlstellen durch ein schlecht bedienbares menügesteuertes System, auf der du genau deine Route vorab eingeben und bezahlen musst.

Da geht eine Menge Spontaneität es Wohnmobilfahrens flöten…

Gruss
Hummel

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Diese Antwort hat mir auch wieder weiter geholfen.
Ich danke dir herzlichst dafür :wink:

Moin,

Nun meine Frage: Es sieht so aus, als ob die Wohnmobile > 3,5
Tonnen mehr Bequemlichkeit bieten und „nicht sonderlich“
länger sind (ca. 2 Meter Differenz).

hm, diese 2 m können schon recht lang werden, wenn man enge Gässchen färt und eine Kurfe kriegt, oder eben nicht.

Als Anfänger würde ich zudem erst mal Erfahrungen mit kleineren Wagen machen wollen. Ich erinnere mich lebhaft an meine eigenen ersten Fahrten.
Wenn ich da einen (wesentlich) größeren/längeren Wagen gehabt hätte, wäre das WoMo-Fahren wohl kein Hobby geworden.

Zu den schon genannten finanziellen Aspekten noch ein praktischer.
Es gibt viele Plätze, da wird es selbst mit einem kleinen WoMo schon recht eng, wenn dann so ein Trumm ankommt, sehe ich für viele Plätze schwarz.
Z.B. musste ich letztes Jahr auf Elba auf einem Platz ca. 50 m rückwärts fahren um dann auf eine recht enge Parzelle zu rangieren.
Da war jeder cm wichtig.

Gandalf

Hallo!

Also ich habe mich mit dem Thema viel beschäftigt und daher kann ich sagen: Alles hat seine Vor- und Nachteile, Patentlösung gibt es keine.

Ich habe ca. 50000 Wohnmobilkilometer hinter mir, alles in meinem selbst umgebauten VW T3 syncro. (Ich hätte auch den (großen) C-Führerschein.) Bin gestern erst aus Griechenland zurückgekommen.

Kleines Auto hat die Vorteile (deutlich) billiger, praktischer beim Fahren, unauffälliger, großes Auto hat die Vorteile mehr Platz zum Wohnen. Das ist also alles sehr subjektiv. Was ich nicht missen möchte ist das Hochdach.

Was auch eine Rolle spielt ist, ob du vornehmlich in regenarme Gebiete reist (wie ich) oder nicht, also ob du im Auto kochen können möchtest oder nicht. Ich kann das nicht und brauch das auch nicht. Dusche im Auto braucht man mE auch nicht.

Wenn du viel Fähre fahren willst, dann ist etwas kleines billiger. Sonst ist auch zu überlegen: je weniger das Auto nach Wohnmobiltourismus ausschaut, desto weniger Schwierigkeiten hat man, wenn man mal in der Stadt wild campieren will (das ist nicht ganz unwichtig).

Ich bin also mit meinem kleinen T3 zufrieden, wobei mir so die 4 oder 5 Tonner Kleintransporter auch gut gefallen, werde mal sehen was die Zukunft bringt. Was ich persönlich jedenfalls vermeiden würde sind so lange Luxuswohnmobile, die sind eigentlich nur unpraktisch und sonst nichts. Aber das ist natürlich subjektiv…

Gruß
Tom

Hallo,

und richtig Stess kann man auf Autobahnraststätten bekommen.
Mit einem kleinen Womo kann man sich notfalls noch zu den PKWs quetschen, aber mit so einem Dickschiff nimmt man den Truckern die sowieso viel zu knappen Ruheplätze weg, und da ist dann meist gar keine gute Stimmung…

Übrigens bei Truckern sehr beliebt:
Sich mit Ladung Lebendvieh neben Womos stellen … der Platz wird meist schnell für Kollegen frei…
Gruss
Hummel

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