Reizdarmsymptome durch Verängung eines Blutgefäßes im Verdauungstrakt?

Jemand leidet seit einigen Jahren unter massiven Beschwerden im Magen- und Darmbereich, die immer nur nachts auftreten.
Es wurde bisher ein „Reizdarmsyndrom“ diagnostiziert, der Patient mit einem Opioid gegen die massiven Schmerzen, die ihn aus dem
Schlaf reißen, behandelt. Die Lebensmittelverträglichkeit des Betroffenen ist enorm eingeschränkt. Auffällig an der Symptomatik ist,
dass die Erfahrung des Patienten zeigte, dass es ihm in den Sommermonaten wesentlich besser ging. Aufgrund der Tatsache, dass
die Beschwerden ausschließlich nachts beim mehrstündigem Liegen auftreten, soll durch ein CT abgeklärt werden, ob womöglich
eine Durchblutungsstörung vorliegt. Sämtliche anderen Untersuchungen wie Darm- und Magenspiegelung sind durchgeführt worden
und waren ohne Befund. Insbesondere zucker- und getreidehaltige Lebensmittel sind dem Patienten unvertäglich.
Besteht die Möglichkeit, dass durch das Liegen ein Blutgefäß verengt wird, das die Beschwerden auslöst?

Vielen Dank für Ihre Meinung dazu.

Hallo!

Wie verträgt sich dies

mit dem hier

Mich würde zunächst mal interessieren, ob bereits eine Eliminationsdiät probiert wurde?
Oder zumindest mal eine längere Zeit weder Zucker noch Getreide konsumiert wurde?
Was hat sich dabei ergeben?

Reizdarm ist imhO eine Verlegenheitsdiagnose und heißt „wir haben keine Ahnung, was ihnen fehlt“.

Gruß, Diva

Eine zucker- oder getreidefreie Diät ist in meinen Augen kein seriöses diagnostisches Vorgehen. Meinetwegen kann man ja mal die Lactose- oder Fructosetoleranz testen und wenn wenn es denn sein soll eine Gliadin-Unverträglichkeit (Transglutaminase/Endolysium-AK und IgA) austesten, aber eine Zucker- und Getreide-Eliminationsdiät klingt etwas eigen …

Ja …

Mir klingt das der Umschreibung nach so, als wenn der behandelnde Arzt an ein Arteria-mesenterica-superior-Syndrom denkt …

Sebastian

1 Like

Hi!

Bist du sicher, dass ein Opioid verabreicht wird?
Könntest du das Schmerzmittel mit Namen bzw. Wirkstoff angeben?

lg

Ja, ich bin sicher, dass es sich um ein hochpotentes Opioid handelt, das mir verabreicht wird,
und ja, ich könnte das Analgetikum mit Namen und Wirkstoff angeben.

Mein Wissen resultiert aus der Tatsache, dass ich einerseits zuhören kann was mein Arzt mir sagt und andererseits lesen kann was auf dem Beipackzettel steht.
Ob ich ein Opioid einnehme oder nicht ist allerdings nicht Bestandteil meiner Fragestellung, sondern ob Reizdarmsymptome durch Verängung eines Blutgefäßes im Verdauungstrakt möglich sind.
Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen meiner Fragestellung und der Frage danach, ob ich sicher bin, dass ein Opioid verabreicht wird.

Danke für die Nachfrage aber nichts für ungut, wenn ich nicht darauf antworte.

lg

Hi!

Ich habe nachgefragt, weil Opioide eigentlich nicht bei Darmbeschwerden eingesetzt werden sollen. Sie beeinflussen die Darmperistaltik im negativen Sinne, was zur Verstärkung von bereits bestehenden Darmproblemen und vor allem zu schmerzhaften Verstopfungen führt.
Bei langfristiger Einnahme kann sich da ein Teufelskreislauf entwickeln - und möglicherweise die Beschwerden erklären. In dem Falle würde ich raten, zu einem Schmerztherapeuten zu gehen und unter ärztlicher Aufsicht eine Umstellung auf verträgliche Schmerzmittel durchzuführen.

Meine Frage resultierte daraus, dass ich dir helfen möchte. Darum verstehe ich nicht, wieso du gleich darauf so schnippisch reagierst.

3 Like

Hallo Sharon!

Ich erhalte das Opioid Tilidin von einem Anästhesiologen und habe es auch zuvor schon von verschiedenen anderen Anästhesiologen erhalten. Mein derzeitiger Anästhesiologe verschreibt jedoch nicht nur das Medikament, sondern fragt auch weiter danach, woher die Schmerzen resultieren. Es ist mir bekannt, dass es auf die Darmperistaltik Einfluss nimmt, dennoch bleibt mir nichts anderes übrig als darauf zurückgreifen zu müssen.
Mein Anästhesiologe wird mich morgen dem Chefarztkollegium vorstellen, da nun per CT abgeklärt werden soll ob die Schmerzen im Magen- Darmbereich, die ausschließlich nachts und somit beim Liegen vorkommen, durch das Abdrücken einer Arterie bedingt sind. Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist dies sehr selten, jedoch möglich. Ich hoffe, dass ich durch eine Operation dann möglichst schnell Hilfe erfahre, denn die Schmerzen sind unerträglich.

Hi!

Ok, wenn du bei einem Anästhesisten in Behandlung bist, bist du ja schon mal in guten Händen. Ich bleibe zwar dabei, dass man Opioide in deinem Fall lieber nicht geben sollte, aber wenn es nicht anders geht, halte auch ich Tilidin für die beste Wahl.

Ein CT ist hier sicherlich sehr sinnvoll, wenn die Beschwerden schon so lange bestehen, und hätte eigentlich schon viel früher erfolgen sollen. Eine Minderdurchblutung kann man auch im CT bis zu einem gewissen Grade sehen. Sollte sich hierbei der Verdacht auf eine gefäßbedingte Durchblutungsstörung erhärten, würde ich eine MRT-Angiographie des Bauchraumes empfehlen.

Allerdings halte ich anhand deiner Beschreibung eine gefäßbedingte Durchblutungsstörung als nicht sehr wahrscheinlich, denn sie äußert sich in der Regel in Form von Schmerzen kurz nach Mahlzeiten. Es sei denn, du ißt spät abends bzw. vor dem Schlafengehen noch…?

Theoretisch wäre dies möglich, z.b. durch einen Tumor. Einen bösartigen Tumor schließe ich dabei aber aus, da du seit Jahren die Beschwerden hast. Allerdings gilt auch ein Embryo/Fötus als Tumor - vielen schwangeren Frauen drückt im liegen das Kind auch auf die Gefäße und der Frau wird schummrig bis hin zur Ohnmacht. Aber dass Frauen dabei heftigste Schmerzen haben, hab ich noch nie gehört.
Weitere Möglichkeiten wären Verwachsungen (Adhäsionen) nach OPs, falls du welche hattest. Diese könnten die Gefäßversorgung oder auch den Darm selbst verengen. Sollte beim CT nichts rauskommen und du in der Vorgeschichte schon mal im Bauchraum operiert wurdest, würde ich dann ergänzend eine sog. „Magen-Darm-Passage“ vorschlagen.

Sollte bei all den Untersuchungen nichts rauskommen, würde ich raten, von Opiaten und Opioiden versuchen wegzukommen. Auch wenn du das nicht hören willst :wink:
Es ist nicht so bekannt und ich weiß nicht, ob es dir bewußt ist, aber Schmerzmittel können bei längerer Einnahme selbst zum Verursacher des Schmerzes werden! Jeder gute Schmerztherapeut wird dir das bestätigen können!

1 Like

Hallo,

da würde sich meines Erachtens mal ein Ernährungstagebuch über einen längeren Zeitraum anbieten. Reinschreiben wann mann was ißt und wann die Schmerzen sind.

Grüße

Arteria-mesenterica-superior-Syndrom konnte ausgeschlossen werden!