Relais schaltet zu schnell

…hört sich jetzt vielleicht absolut dämlich an, aber ich habe mir ein Relais gekauft, daß einfach zu schnell umschaltet. Gibt es irgendeine supereinfache Möglichkeit, das Relais langsamer schalten zu lassen?

Folgender Hintergrund und hallo erstmal an alle:
Ich habe mir soeben meine Platine fertiggeätzt und habe ehrlich gesagt nicht die Lust, es auf einem theoretisch anderen Weg (den ich zwar schon ausgearbeitet habe, dessen Realisierung aber wieder erheblich kosten würde) zu versuchen. Jedenfalls versuche ich eine Standby- Schaltung zu bauen, was bedeutet, daß beim einmaligen Betätigen eines Tasters ein Relais seinen Zustand wechselt (es ist ein bistabiles Relais) Beim nochmaligen Betätigen soll das Relais wieder in den ursprünglichen Zustand zurückfallen. Das ist auch ganz schnell gemacht: Je nachdem wie das Relais steht, wird halt entweder die Set Spule oder die Reset Spule beim Betätigen des Tasters (UND Verknüpfung) angesprochen. So weit so gut. Das bedeutet aber auch, daß beim längeren Betätigen des Tasters das Relais hin und her springt, da ja sofort wenn das Relais gewechselt hat, der jeweils andere Kreis freigegeben wird, weswegen es erforderlich ist, nur einen Schaltvorgang pro Tastendruck zuzulassen. Das habe ich so realisiert, daß die Spulen jeweils über Flipflops angesprochen werden, die automatisch den jeweils anderen Zweig sperren, solange ich den Taster gedrückt halte, so zumindest die Theorie. Leider sperrt das FF den zweiten Zweig später ab, als das Relais diesen für den nächsten Schaltvorgang freigeschaltet hat, sodaß die ganze Schaltung wieder instabil ist. Ich glaube, es würde echt helfen, wenn ich mal ein Bild posten könnte, ich weiß aber nicht, wie das hier geht. Um das Ganze möglichst nicht mehr stark umbauen zu müssen, suche ich nun etwas, das das Schalten des Relais verzögert. Gibt es irgendetwas? Ich bin für jede Anregung dankbar und verzeiht den Riesenroman, Euer Sebastian

Hallo Sebastian,

Das habe ich so realisiert, daß die Spulen jeweils
über Flipflops angesprochen werden, die automatisch den
jeweils anderen Zweig sperren, solange ich den Taster gedrückt
halte, so zumindest die Theorie. Leider sperrt das FF den
zweiten Zweig später ab, als das Relais diesen für den
nächsten Schaltvorgang freigeschaltet hat, sodaß die ganze
Schaltung wieder instabil ist. Ich glaube, es würde echt
helfen, wenn ich mal ein Bild posten könnte, ich weiß aber
nicht, wie das hier geht. Um das Ganze möglichst nicht mehr
stark umbauen zu müssen, suche ich nun etwas, das das Schalten
des Relais verzögert. Gibt es irgendetwas?

Dein Problem ist nicht das Relais, sondern deine Taste !
Eine Taste oder ein Schalter schalten nicht „sauber“ sondern prellen d.h. beim betätigen „hüpft“ der bewegliche Kontakt etwas auf seinem Gegenstück herum wodurch dann die Verbindung wieder ein paar mal unterbrochen wird. Je nach Konstruktion liegt diese Prellzeit meist bei einigen 10ms, kann sich aber auch über den ganzen Betätigungsweg des Tasters erstrecken und ist dann sehr von der Art der Betätigung des Anwenders abhängig.

Deine Flip-Flops sind aber etwa 1 Million mal schneller (Schaltzeiten im ns Bereich) als das Prellen.
Als primitivste Variante kannst du einen Kondensator parallel zum Taster schalten (So einige uF), als perfekte Lösung würde ich dir eine Entprellung mit einem retriggerbaren Monoflop oder einem Taster mit Wechselkontakt und und einem RS-Flip-Flop vorschlagen.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter

Das Signal kommt aus einem Microcontroller, der beim Betätigen auf der Fernbedienung an einem Ausgang ein High actives Signal ausgibt. Der Micricontroller (Atmel AT90s2343) hält das Signal so lange, so lange ich die Fernbedienungstaste gedrückt lasse. Leider habe ich keine Möglichkeit, den Controler zu programmieren, weswegen ich bis jetzt auf diese externe Beschaltung zurückgegriffen habe. Prellt dieser auch?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Sebastian,

Das Signal kommt aus einem Microcontroller, der beim Betätigen
auf der Fernbedienung an einem Ausgang ein High actives Signal
ausgibt. Der Micricontroller (Atmel AT90s2343) hält das Signal
so lange, so lange ich die Fernbedienungstaste gedrückt lasse.
Leider habe ich keine Möglichkeit, den Controler zu
programmieren, weswegen ich bis jetzt auf diese externe
Beschaltung zurückgegriffen habe. Prellt dieser auch?

Nein, das sollte er nicht, dann hast du wohl eher einen (Denk-)Fehler in deiner Schaltung gemacht.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Beschaltung zurückgegriffen habe. Prellt dieser auch?

Eigentlich nicht, aber es kann sein, daß deine Software ungünstig programmiert ist, und das Prellen des Tasters „weitergibt“.
Falls du die Software in Hochsprache (bitte kein Assembler, das kann ich zwar schreiben, aber ist nur schwer zu lesen) hast, kann ich mir den Code mal ansehen.

Cu Rene

oder …

Das Signal kommt aus einem Microcontroller, der beim Betätigen
auf der Fernbedienung an einem Ausgang ein High actives Signal
ausgibt. Der Micricontroller (Atmel AT90s2343) hält das Signal
so lange, so lange ich die Fernbedienungstaste gedrückt lasse.
Leider habe ich keine Möglichkeit, den Controler zu
programmieren, weswegen ich bis jetzt auf diese externe
Beschaltung zurückgegriffen habe. Prellt dieser auch?

Nein, das sollte er nicht, dann hast du wohl eher einen
(Denk-)Fehler in deiner Schaltung gemacht.

… es gibt da noch andere Dreckeffekte :frowning:

  • z.B. schlechte Masseführung und/oder fehlende Blockkondensatoren
    -> führen zu Störungen an den FF beim Durchschalten,
    oder
    keine Freilaufdiode -> Spannungsspitzen, die auf die FF
    zurückwirken oder elektrisches Übersprechen verursachen
    oder
    falsche Dimensionierung von Schaltungsteilen usw.
    Gruß Uwi

ich habe mal die Logik hier reingestellt
also unter folgendem Link kann sich mal anschauen, wie ich mir das eigentlich gedacht habe, was aber so nicht funktioniert:

http://community.webshots.com/photo/136820550/136820…

Der Taster ganz vorn ist natürlich der Ausgang des Microcontrollers

Weiß jemand, warum es so nicht geht?
Vielen Dank, Sebastian

das Relais liegt an Freilaufdioden, und soviel kann man dachte ich auch nicht falsch dimensionieren (siehe Bild) Als PullDown habe ich 10K genommen, wohingegen ja auch da nicht das Problem liegt, sondern in der Rückführung aus den Q(quer) der FF, denke ich mal, da die nicht sperren, denke ich mir jetzt auch mal so.

???

retriggerbares Monoflop als Lösung?
Hallo ich bin´s nochmal. Ausgehend von der Tatsache, daß meine weiter unten eingestellte Logik nicht gravierende Fehler aufweist, gehe ich nun davon aus, daß das Signal wahrscheinlich wirklich starken Schwankungen unterworfen ist (habe leider keinen Oszi und mein Meßgerät ist leider zu lahm, diese festzustellen, weswegen ich eingangs davon ausgegangen bin, alles wäre so machbar)
Demzufolge wollte ich das Eingangssignal jetzt über einen retriggerbaren Monoflop schicken (Dank an dieser Stelle an Peter, der mich auf die Idee gebracht hat), damit ich einen sauberen langhaltenden Eingangsimpuls für die Logik habe. Solch ein Baustein ist z.B. der 74HC123. Dieser sollte so beschalten sein, daß er einen Triggerimpuls so um die eine Sekunde lang hält, dann abfällt und bei zwischenzeitlich auftretenden neuen Impulsen von vorn zu zählen beginnt. Jetzt meine Frage: Ich habe gelesen, daß die Dauer des Haltens t=0,7*R(ext)*C(Ext) sein soll. Kann ich mir da jetzt einfach irgendetwas aussuchen, z.B.: R=1K; C=1428µF, oder R=10K; C=142µF oder R=100K; C=14,2µF, etc, oder gibt es irgendetwas dabei zu beachten? Wenn ja, welche Kombination wäre denn am Sinnvollsten? Vielen Dank an dieser Stelle

vielleicht anders
Hallo,
versuche doch mal was ganz einfaches.
Differenziere das Signal vom Kontroller doch mal.
Also paar hubdert pf…nf in die Leitung und einen Pull-Down-R,
damit der Pegel festliegt.

Die Beurteilung Deiner Schaltung ist nicht ganz einfach, weil
nicht dabei steht, welche TTL-Technologie Du verwendest
(also Standard-TTL oder C-MOS (HC, HCT) oder was?).
Was sind die FF für IC-Typen?
Wie arbeitet Releis konkret? Wechseseitig High-Impulse an
K1 und K2 (Spulen gegen Masse), oder?
Gruß Uwi

Hallo,
versuche doch mal was ganz einfaches.
Differenziere das Signal vom Kontroller doch mal.
Also paar hubdert pf…nf in die Leitung und einen
Pull-Down-R,
damit der Pegel festliegt.

habe ich bereits versucht, aber entweder flattert das Relais hin und her, wobei es mit ca 3Hz schaltet, oder es tut sich gar nichts, und das obwohl ich einige ausprobiert habe

Die Beurteilung Deiner Schaltung ist nicht ganz einfach, weil
nicht dabei steht, welche TTL-Technologie Du verwendest
(also Standard-TTL oder C-MOS (HC, HCT) oder was?).
Was sind die FF für IC-Typen?

es sind cmos hef bp ic´s. So zum Beispiel das CMOS HEF 4043 BP, welches ein Set reset Flipflop ist, welches bei Set=1 und Reset=1 eine 1 ausgibt.

Wie arbeitet Releis konkret? Wechseseitig High-Impulse an
K1 und K2 (Spulen gegen Masse), oder?
Gruß Uwi

Das Relais habe ich über einen npn Transistor (BC337) an Masse geschlossen, die Zuleitung natürlich direkt an die 5V Quelle. Freilaufdioden sind auch vorhanden. Die Basis des Transistors liegt über einen 1,2K Widerstand an dem Ausgang des FF. Ich schalte also wechselseitig die Spulen gegen Masse.

Hallo,

prinzipiell scheint Deine Schaltung logisch richtig zu sein,
aber
der Ausgangsstrom von CMOS-IC der 4000’er Reihe ist gering.
Für den 4043 wird nur ca. 0,4mA bei Ua=4,6V (Ub=5V) angegeben.
Da wirkt der 1,2K-Basiswiderstand schon fast wie ein Kurzschluß.
Was dann passiert, kann man schlecht sagen.

  1. Der Transistor schaltet nicht richtig durch ->Relais faällt zurück
  2. Das FF kann durch zu hohe Belastung am Ausgang umkippen

Du solltest also hinter dem FF noch einen Treiber setzen oder
den Basiswiderstand deutlich erhöhen -> Transistor mit sehr hoher
Stromverstärkung (Super-Beta-Trans) oder Darlingtontrans.
(Darlington hat allerdings den Nachteil, daß die Uce dann
deutlich größer wird -> Relaisspannung nur noch ca. 4V!
Gruß Uwi

es sind cmos hef bp ic´s. So zum Beispiel das CMOS HEF 4043
BP, welches ein Set reset Flipflop ist, welches bei Set=1 und
Reset=1 eine 1 ausgibt.
Das Relais habe ich über einen npn Transistor (BC337) an Masse
geschlossen, die Zuleitung natürlich direkt an die 5V Quelle.
Freilaufdioden sind auch vorhanden. Die Basis des Transistors
liegt über einen 1,2K Widerstand an dem Ausgang des FF. Ich
schalte also wechselseitig die Spulen gegen Masse.