Religiöse Ämter für Frauen im Islam?

Kelec und Hirsi Ali lesen!

Du verstehst es nicht. . .

Wieso, sind das Propheten des Islam? Oder welche Berechtigung
haben die etwas im Islam zu bestimmen?

Iran, Saudi Arabien, etc. Mach’ Dich bitte schlau.

Interessant. Ich war in Saudi-Arabien. Da bin ich NICHT
gezwungen worden Moslem zu sein.

Ich habe doch bereits geschrieben, dass es darum nicht geht. Es geht um die Freiheit der Menschen, die in solchen Staaten leben.

Das ist etwas ganz anderes, als ob man gezwungen wird der
Religion beizutreten. In Deutschland gibt es auch
quasi-religiöse Gesetze: Verbot der Polygamie, Erregung
öffentlichen Ärgernisses wegen Nacktheit etc.

Mal wieder der Relativismus. Es hat keinen Sinn. Ich habe nie behauptet, dass es einen Zwang zum Beitritt gibt. Der wird qua Geburt erledigt. Es gibt aber einen Zwang, dabei zu bleiben. Deine „quasi religiösen“ Gesetze sind natürlich absolut vergleichbar mit Steinigungen oder Hinrichtungen wegen religiöser Verfehlungen, gell?

Menschenrechte sind auch nur eine Ideologie.

Bla, bla, bla. Selbst wenn es so wäre, würde es sich um eine großartige und verteidgungswürdige Ideologie handeln, die anderen, zumal totalitären Theokraturen vorzuziehen ist. Und Totalitarismus wird Dein Kulturrelativismus wohl kaum in die Menschenrechte dichten können.

Ach? Aufgrund welche Gesetze bitte? Oder meinst Du, dass Du
und Deine Antifa-Kumpels das Gebäude anzünden würden? Das
könnte ich mr natürlich vorstellen.

Schon vor dem dämlichen Antidiskriminierungsgesetz gab es auch sinnvolle Regeln, an die man sich auch als Betreiber von Kneipen oder Stadien zu halten hatte.

Familiären Zwang vielleicht. Gibt es in Deutschland auch, die
Zeugen Jehovas sind dafür angeblich berüchtigt (was ich
widerum nicht glaube, aber das ist eine andere frage).

Die Zeugen sind hier aber keine Mehrheitstruppe. Verstehst Du? Relativismus, wo es nur geht. Was soll das? Wo ist das Treiben der Zeugen in D. vergleichbar mit dem Treiben des Islam in islamischen Staaten, in denen der Zwang eben nicht „nur“ familiär sondern auch staatlich ausgeübt wird?

Korrekt. Faktisch gesehen sind beides nur axiomatische
Wertesysteme, ob es Dir gefällt oder nicht.

Nur dass das eine individuelle Freiheit achtet und das andere nicht. Dir mag es egal sein, frei zu sein, mir nicht.

Deine „quasi religiösen“ Gesetze sind natürlich absolut
vergleichbar mit Steinigungen oder Hinrichtungen wegen
religiöser Verfehlungen, gell?

Kommt drauf an, auf welcher Grundlage man vergleicht. Vergleicht man OB es quasi-religöse Gesetze gibt, dann sind sie natürlich in der selben Kategorie. Vergleicht man allgemein die Härte der Strafen sind sie es natürlich nicht.

Menschenrechte sind auch nur eine Ideologie.

Bla, bla, bla. Selbst wenn es so wäre, würde es sich um eine
großartige und verteidgungswürdige Ideologie handeln, die
anderen, zumal totalitären Theokraturen vorzuziehen ist.

Premiere: Absolute Zustimmung. Das ändert nichts daran, dass es trotzdem nur eine Ideologie ist.

Totalitarismus wird Dein Kulturrelativismus wohl kaum in die
Menschenrechte dichten können.

Habe ich nie versucht.

Schon vor dem dämlichen Antidiskriminierungsgesetz gab es auch
sinnvolle Regeln, an die man sich auch als Betreiber von
Kneipen oder Stadien zu halten hatte.

Ich warte auf Belege.

Die Zeugen sind hier aber keine Mehrheitstruppe. Verstehst Du?
Relativismus, wo es nur geht. Was soll das? Wo ist das Treiben
der Zeugen in D. vergleichbar mit dem Treiben des Islam in
islamischen Staaten, in denen der Zwang eben nicht „nur“
familiär sondern auch staatlich ausgeübt wird?

Auch hier warte ich auf Belege, dass es Staaten gibt, in denen man gezwungen wird einer bestimmten Religion anzugehören.

Korrekt. Faktisch gesehen sind beides nur axiomatische
Wertesysteme, ob es Dir gefällt oder nicht.

Nur dass das eine individuelle Freiheit achtet und das andere
nicht. Dir mag es egal sein, frei zu sein, mir nicht.

Nein, es ist mir definitiv nicht egal! Ich versuche nur nicht unsere Position in dieser Sache als die „moralisch bessere“ zu verkaufen. Es ist einfach meine Position, dass Menschenrechte sinnvoll sind. Warum? Weil ich davon überzeugt bin, nicht weil ich mich für den besseren Menschen halte, der die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat.

Und daher will ich auch niemandem die Menschenrechte aufzwingen. Wenn sich diese Staaten FÜR die Menschenrechte entscheiden, dann würde mich das freuen, wenn sie es nicht tun, ist das jedoch ihr Problem. Schimm ist natürlich, dass die westlichen Nationen aktiv die Unterdrückung der Menschenrechte in diesen Ländern förden.

Anwar

Schimm ist natürlich, dass

die westlichen Nationen aktiv die Unterdrückung der
Menschenrechte in diesen Ländern förden.

…und danach sich über die Religion, Kultur und Armut dieser Menschen lustig machen, was natürlich einem Kulturfaschismus nahekommt.

Die Frage ist halt, ob man jemanden, der seine (rein zufällige Geburt)in ein „demokratischen System“ benutz, um andere Völker und Mneschen nieder zu machen und sie für mindertige Kulturen zu erklären, noch als Demokrat und aufgeklärt bezeichnen kann…oder man diesen Menschen schon eher als Faschist sehen muss.

Kann also eine an sich faschistische Haltung (die anderen sind minderwertiger als ich) zu einer demokratischen Haltung werden, wenn sie mit (schein)demokratischen Argumenten belegt wird, anstatt wie bisher ethnisch?

MfG

Hallo Sina,

Dass bei den Evangelen (sagt man das so?)…

Leider nein. Das ist ebenso despektierlich wie ‚Katholen‘ für Katholiken. Der korrekte Ausdruck ist ‚Evangelikal‘ und nicht so einfach mit protestantisch oder reformiert gleichzusetzen.
/t/protestantisch-evangelisch-unterschied/1114321
Die Unterschiede sind klein, können aber unter Umständen im Selbstverständnis besagter Kirchen, sehr wichtig sein.

Ich dachte es gibt nur eine katholische Kirche und sie ist die
mit dem Papst?!

Es gibt nur eine römisch-katholische Kirche, aber eine weitere andere katholische Kirche: die christ-katholische oder die alt-katholische.
http://www.christkath.ch/index.php?id=50
http://de.wikipedia.org/wiki/Alt-Katholische_Kirche

Entstanden aus einer Abspaltung von liberal orientierten römisch-katholischen Strömungen des 19. Jahrhunderts. (vgl. Vat. Konzil von 1870).

Gruss
Y.-

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Kommt drauf an, auf welcher Grundlage man vergleicht.
Vergleicht man OB es quasi-religöse Gesetze gibt, dann sind
sie natürlich in der selben Kategorie. Vergleicht man
allgemein die Härte der Strafen sind sie es natürlich nicht.

Auch das erste stimmt nicht, da es keine direkte Ableitung eines Gebotes mit Bezug darauf ist, sondern, wenn überhaupt, Ergebnis einer christlichen Prägung.

Bla, bla, bla. Selbst wenn es so wäre, würde es sich um eine
großartige und verteidgungswürdige Ideologie handeln, die
anderen, zumal totalitären Theokraturen vorzuziehen ist.

Premiere: Absolute Zustimmung. Das ändert nichts daran, dass
es trotzdem nur eine Ideologie ist.

Totalitarismus wird Dein Kulturrelativismus wohl kaum in die
Menschenrechte dichten können.

Habe ich nie versucht.

Schon vor dem dämlichen Antidiskriminierungsgesetz gab es auch
sinnvolle Regeln, an die man sich auch als Betreiber von
Kneipen oder Stadien zu halten hatte.

Ich warte auf Belege.

Ich mag mich an diesem Punkte täuschen, was relativ irrelevant ist, weil es keine Geschlechtertrennung in der Gastronomie oder in Stadien gibt. Aber meines Wissens nach, darf ich als Wirt oder Stadionbetreiber nicht einfach eine Geschlechtergruppe ausschließen. Vor Gericht würde das wohl keinen Bestand haben. Möge sich ein Jurist äußern. Spätestens mit dem Antidiskriminierungstiger hat sich das sowieso erledigt.

Auch hier warte ich auf Belege, dass es Staaten gibt, in denen
man gezwungen wird einer bestimmten Religion anzugehören.

Der Abfall vom Islam war Grund für ein Todesurteil gegen einen Afghanen. Ist noch nicht lange her. Im Iran werden basierend auf religiösen Vorschriften Strafen vollstreckt. Der Tod eines jungen Mädchens durch den Strick war neulich mal Thema bei der SZ (die haben sich nicht entblödet hervorzuheben, dass es ein Schritt Richtung Zivilisation sei, sie nict zu steinigen).

Nein, es ist mir definitiv nicht egal! Ich versuche nur nicht
unsere Position in dieser Sache als die „moralisch bessere“ zu
verkaufen. Es ist einfach meine Position, dass Menschenrechte
sinnvoll sind. Warum? Weil ich davon überzeugt bin, nicht weil
ich mich für den besseren Menschen halte, der die Weisheit mit
dem Löffel gefressen hat.

Es hat selbstverständlich was mit Moral zu tun, die Freiheit und Gleichberechtigung von Frauen zu befürworten.

Und daher will ich auch niemandem die Menschenrechte
aufzwingen. Wenn sich diese Staaten FÜR die Menschenrechte
entscheiden, dann würde mich das freuen, wenn sie es nicht
tun, ist das jedoch ihr Problem. Schimm ist natürlich, dass
die westlichen Nationen aktiv die Unterdrückung der
Menschenrechte in diesen Ländern förden.

Oder sie bringen. Wenn es denn so einfach wäre, dass es mit Entscheidungen getan wäre.

Das ist ja mal wieder eine abenteuerliche Wendung. Der Hinweis auf die Unterdrückung der Frauen in vielen islamischen Ländern ist also Faschismus? LOL

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[MOD]Off-Topic Teilthread abgeschlossen owt
Grüsse
Y.-

Um diesen „Konzentrationsschwächen“ vorzubeugen tragen die
Frauen
in der Moschee doch sowieso Kopftuch oder Schleier.
Insbesondere
eine Imamin könnte ja durch spezielle Amtstracht von ihrer
Weiblichkeit ablenken.

Also, in der Moschee tragen Frauen keinen Schleier, nur ein Kopftuch. Das Gesicht bleibt beim Gebet grundsätzlich unverhüllt.

Natürlich könnte eine Frau durch eine spezielle Kleidung von ihrer Weiblichkeit ablenken, aber sie müsste sich trotzdem während des Gebets vor den Männern verbeugen und niederknien. Ich könnte mir vorstellen, dass das den einen oder andere Mann doch zum Hingucken („man könnte ja was sehen“) verleiten würde. Das ist wohl eben eine männliche Schwäche und wäre weder für die vorbetende Frau gut/angenehm, noch für den Mann, der sich schließlich auf sein Gebet konzentrieren soll.

Davon mal abgesehen, sind muslimische Frauen von ihren täglichen Pflichtgebete befreit, wenn sie ihre Periode bekommen.
Würde eine Frau also die Rolle des Vorbeters übernehmen, müsste man für die Zeit ihrer Menstruation einen Ersatz-Vorbeter einsetzen.
Wozu die Umstände? Ein Mann als Imam ist doch genauso gut :wink:

Salam alaikum, Liebe Grüße
Yvo

Hallo Sina.

Als Muslimische Frau finde ich das von dir sehr nett, dass du
dir über die machtpolitischen Zustände im Islam Sorgen machst
und quasi uns (Muslimische Frauen) von dem „Joch“ der
muslimischen Männer befreien willst.
Ich finde das schon sehr interessant und selbstlos, wo doch in der
eigenen religiösen Umgebung Frauen -im Gegensatz zum Islam-
höhere relgiöse Posten ganz verwehrt sind…Oder dürfen schon
Frauen Priester und Päpste sein?

Nö, aber Pfarrerin und Bischöfin. Die reformierten und
lutherischen Christen scheinen da mit ihrem Motto
„nur die Schrift zählt“ den sunnitischen Muslimen
recht nahe zu sein - nur sehr flache religiöse
Hierarchien und die Ämter können auch Frauen innehaben.

Auf der anderen Seite scheint mir die (konservative) katholische
Kirche mehr den Schiiten vergleichbar zu sein - ausgeprägte
Hierarchien bis hin zu einem geistlichen Oberhaupt
(Papst/Mardscha-e taqlid-e motlaq). Bleibt die Frage,
ob bei Schiiten Frauen auch jedes Amt innehaben können
oder nicht. Weisst Du was darüber?

Ich hoffe, dass ich zumindest deutlich machen konnte, dass
machtpolitisch ein Mufti, der auch eine Frau sein kann, mehr
Macht hat als ein Vorbeter.

Ja, danke, Deine Erläuterungen waren sehr hilfreich, hab
einiges dazugelernt. Kannst Du ungefähr sagen, wieviele
der Muftis Frauen sind?

Ich stelle dir mal ein Link hierrein wo die Gebetsfolge beim
„Salaat“ bildlich dargestellt ist.

Auch das war hilfreich und erklärt, warum Muslime so auf
räumliche Trennung zwischen Mann und Frau wert legen, danke!

Gruß,
-Andreas.

Hallo Andreas,

Nö, aber Pfarrerin und Bischöfin. Die reformierten und
lutherischen Christen scheinen da mit ihrem Motto
„nur die Schrift zählt“ den sunnitischen Muslimen
recht nahe zu sein - nur sehr flache religiöse
Hierarchien und die Ämter können auch Frauen innehaben.

Auf der anderen Seite scheint mir die (konservative)
katholische
Kirche mehr den Schiiten vergleichbar zu sein - ausgeprägte
Hierarchien bis hin zu einem geistlichen Oberhaupt
(Papst/Mardscha-e taqlid-e motlaq). Bleibt die Frage,
ob bei Schiiten Frauen auch jedes Amt innehaben können
oder nicht. Weisst Du was darüber?

Bin keine Schiitin und habe davon keine AHnung.Aber ich habe gestern an eine schiitische Organisation in D die Frage per mail weitergeleitet. SObald ich die ANtwort erhalte, werde ich sie an dich weiterleiten.

Ich hoffe, dass ich zumindest deutlich machen konnte, dass
machtpolitisch ein Mufti, der auch eine Frau sein kann, mehr
Macht hat als ein Vorbeter.

Ja, danke, Deine Erläuterungen waren sehr hilfreich, hab
einiges dazugelernt. Kannst Du ungefähr sagen, wieviele
der Muftis Frauen sind?

Die erste Frau die Fatwas gab war die Ehefrau des Propheten. Danach gabs immer wieder Frauen, die Fatwas aussprachen und eine entsprechende Ausbildung aufweisen konnten. Aber konkret zu deiner Frage, ohne Umschweife, es waren völlige Randerscheinungen. Keinesfalls kann man von einer gleichberechtigten Umsetzung sprechen. Ich weiss nicht was momentan in anderen islamischen Ländern abläuft dazu, in der Türkei hat das Islamische Religionsamt (Diyanet isleri baskanligi) vor ein paar Jahren beschlossen, dass man aktiv für die praktische Umsetzung sorgen muss. Deswegen gibts jetzt die Regelung, dass jeder Bezirk eine weibliche Müftü-Stellvertretung kriegt. Danach will man auch dafür Sorgen, dass Frauen direkt das Amt des Müftüs kriegen. WIe sie es genau anstellen wollen weiss ich nicht. Weil soviele Müftüs im Amt gibt es nicht, und ob da die Männer freiwillig die Schreibtische räumen, damit auch die Frauen mal randürfen weiss ich nicht. Höchstens mit ner Quotenregelung.

MfG

Danke für Erklärung und MfG
s

Eine stichhaltige religiöse Begründung für die offensichtliche
Benachteiligung der Frauen kann ich aus Deinem Link nicht
herauslesen.

Es geht dabei eben nicht um Religion sondern um soziale Regeln (in diesem Fall die, die Geschlechterrollen betreffen). Die Religion ist lediglich ein Teil von ihnen.

Gruß
dataf0x

Hallo Sina.

Bleibt die Frage, ob bei Schiiten Frauen auch jedes Amt
innehaben können oder nicht. Weisst Du was darüber?

Bin keine Schiitin und habe davon keine AHnung.Aber ich habe
gestern an eine schiitische Organisation in D die Frage per
mail weitergeleitet. SObald ich die ANtwort erhalte, werde ich
sie an dich weiterleiten.

Wow, das nenn’ ich Service, danke für Deine Bemühungen :wink:

Kannst Du ungefähr sagen, wieviele der Muftis Frauen sind?

… es waren völlige Randerscheinungen.
Keinesfalls kann man von einer gleichberechtigten
Umsetzung sprechen. Weil soviele Müftüs im Amt
gibt es nicht, und ob da die Männer freiwillig
die Schreibtische räumen, damit
auch die Frauen mal randürfen weiss ich nicht.
Höchstens mit ner Quotenregelung.

Dann war meine Wahrnehmung, das es eine Benachteiligung
der Frauen gibt, doch nicht ganz so falsch. Aus Deinen
Erklärungen leite ich ab, das der Grund dafür aber nicht
im Islam oder dem Koran an sich liegt, der Frauen diese
Ämter ja nicht verbietet, sondern sich dies geschichtlich
in der Praxis so durchgesetzt hat.

Ich vermute, dass das wohl mit dem Kalifat zusammenhängt,
bei dem die weltliche als auch die geistliche Macht in
einer Person, dem Kalifen, zusammenfielen und dies konnten
zu Beginn eben nur Männer sein.

Auch hier sehe ich wieder Parallelen zum Christentum:
die ursprüngliche Gleichbehandlung von Frauen
durch Jesus wurde relativ zügig von der katholischen Kirche
zunichte gemacht. Die Dominanz der Männer in kirchlichen Ämtern
lässt sich ebenfalls nicht stichhaltig anhand der Bibel
begründen. Das es auch anders geht, zeigen die Reformierten
und Lutheraner.

Gruß,
-Andreas.

Hallo,

Dann war meine Wahrnehmung, das es eine Benachteiligung
der Frauen gibt, doch nicht ganz so falsch. Aus Deinen
Erklärungen leite ich ab, das der Grund dafür aber nicht
im Islam oder dem Koran an sich liegt, der Frauen diese
Ämter ja nicht verbietet, sondern sich dies geschichtlich
in der Praxis so durchgesetzt hat.

Man muss es eher konkreter formulieren:

Es war geschichtlich immer schon so in allen gemeinschaften, dass Frauen benachteiligt wurden. Der Islam hat es nicht geschafft innerhalb dieser Gesellschaftsformen auf die sie traf (mit ihren Systemen) ihre Forderung durchzusetzen.

Also da hat sich nicht etwas erst „durchgesetzt“ sondern da konnte etwas nicht „abgesetzt“ werden.

Wenn man durchsetz sagt, hiesse dies dass es vor dem Islam anders war.

Ich vermute, dass das wohl mit dem Kalifat zusammenhängt,
bei dem die weltliche als auch die geistliche Macht in
einer Person, dem Kalifen, zusammenfielen und dies konnten
zu Beginn eben nur Männer sein.

Du hast bei dir einen Männerfeindlichen Denkansatz, mit dem du alles erklären willst, dem ich grds. nicht zustimme.
An der „unterdrükcung“ der Frauen und ihrer Benachteiligung haben sicherlich auch Männer ihren ANteil. Aber es ist nicht so einfach, dass man es auf „Männer haben es verhindert, oder der khalif war es“ beschränken könnte.

Das sieht man alleine schon daran, dass der Khalif längst nicht da ist, und im christlichen Raum nie da war und trotzdem Frauen überall auf der Welt benachteiligt sind immernoch.

Dabei gehts nicht darum, dass ich die Khalifen schützen möchte. Ich bin nur gegen allzuoffensichtliche Sündebocksuche.

Es geht nur darum dass man nur eine Verbesserung hinkriegt, wenn man auch die Ursachen richtig benennt. Die immernoch auch in europäischen Ländern fortwährende Benachteiligung der Frauen, die faktisch immernoch da ist, obwohl Gesetze dies nicht vorsehen, schreit eigentlich nach einer anderen Ursache.

Beim Khalif fielen (ausser bei den ersten vier rechtsgeleiteten Khalifen) religiöse und staatliche Macht nicht zusammen.
Die meisten „Khalifen“ wurden zwar im Islam unterrichtet aber sie hatten keine Ausbildung die ihnen erlaubt hätte eine religiöse Macht zu sein.

In der Geschichte des Islamischen Staates hatte man faktisch eigentlich die Staatsform, die man mit der Zweischerterlehre aus dem Christentum gleichsetzen könnte.

Der Khalif war der Oberhaupt des Landes/Muslime. Aber er unterlag dem Koran und damit auch denen die ihn auslegen durften. SPrich er musste sich an die Fatwas halten. Er taucht eigentlich nur als Erfüllungsgehilfe der religiösen Kräfte auf. Demnach ist er kein „religiöses“ Amt gewesen sondern ein „Amt“, das von der Religion „anerkannt“ war als staatliche Macht.

Ob diese Situation von dem Propheten so gewollt war (meiner Meinung nach nicht), also die urspürngliche Konzeption des Khalifen so gedacht war, kann dahinstehen.

Die eigentliche Sache liegt einfach an der gesellschaftlichen FOrm, in der der Islam kam.

Und es hat gaaanz lange gedauert bzw. wird noch lange dauern bis irgendwelche Menschen einsehen, dass ein Recht das gewährt wird, auch zu seiner Umsetzung Regelung braucht, die es durchsetzen.

Weil auch wenn etwas staatlich oder religiös nicht aktiv verhindert wird (zb D wird ncihts staatlich verhindert und bei den Evangelikanern auch nciht religiös) so führt dies nciht automatisch zu einer Gleichberechtigung in der Praxis. Deshalb gibts die Quotenregelungen in einigen Bereichen.

Dass Frauen in den islamischen gesellschaften diese religiösen Sachen nicht weitgehend inne hatten liegt nach meiner Meinung daran, dass überall auf der Welt den Frauen die Mutterrolle und Ehefrauenrolle als absolute Erfüllung suggeriert wird.

Dabei gibst auf der Männerseite keine organisierte Männerbewegung die es aktiv verhindert. Es gibt aber die gesellschaftlichen Umstände, die von den Männer UND den Frauen gleichermaßen mitgetragen wird. Deshalb nicht alles auf die Männer. Die FRauen haben auch Mitschuld.

In der Türkei gibts zb die Imam-Hatip-Lisesi (für Männer und Frauen), da wird auch Religion gelehrt und die meisten die dort auf die SChule gehen streben eine islamisches Studium an.
Nur die meisten Frauen die dahingehen entscheiden sich entweder für Familie und Babsitting oder sie machen Lehramt. Wenn sie islam studieren, werden sie Profesoren an der Uni. ABer keiner von denen kommt auf die Idee hier auch mal eine andere Stellung innezuhaben und dafür zu arbeiten.

Das ist halt die Sache, dass Frauen von sich aus sich für einige Bereiche mehr interessieren als für andere Bereiche.

Und da muss man auch mal auf die Frauen schauen und Kritik üben.

Es ist eine Schande für die Frauen selbst, dass sie obwohl sie verfassungsrechtlich Möglichkeiten haben aber leider wie ein Baby immernoch staatlicherseits an der Hand gehalten werden müssen (Quotenregelung etc) und erst so imstande sind gewisse „männlich dominierte“ Bereiche zu erschließen.

MfG

Hallo Sina.

Es war geschichtlich immer schon so in allen gemeinschaften,
dass Frauen benachteiligt wurden. Der Islam hat es nicht
geschafft innerhalb dieser Gesellschaftsformen auf die sie
traf (mit ihren Systemen) ihre Forderung durchzusetzen.

Die eigentliche Sache liegt einfach an der gesellschaftlichen
FOrm, in der der Islam kam.

Einverstanden, das ist eine Verallgemeinerung meiner letzten Antwort
und letztlich die Motivation für meine Ausgangsfrage:

(a) zu klären, ob es eine Ungleichbehandlung bei der Verteilung
der religiösen Ämter zwischen Männlein und Weiblein gibt
(theoretisch nein, praktisch ja)

(b) wenn ja klären, ob dies vom Islam direkt so vorgesehen ist
oder ob er nur einen Status Quo weiterführte
(letzteres)

Als Erkenntnis wichtig finde ich dabei, dass es eben nicht
ursächlich die Religionen (Islam, Christentum, …) sind,
die zu dieser Ungleichbehandlung geführt haben, wie die meisten
meinen. Sie werden aber aus Unkenntnis gerne zu den Sündenböcken
erklärt.

Ein trauriges Paradebeispiel für diese Sündenbockdenke ist die Misshandlung von Mukhtar Mai (http://www.time.com/time/asia/2004/heroes/hmukhtar_m…)
aus Pakistan. Der unbedarfte Europäer, der sich mit dem Islam
nicht beschäftigt hat, knüpft bei der Nachricht schnell
die Assoziation Pakistan & Frau mit Kopftuch
–> religiöse motivierte Rechtlosigkeit --> brutale Konsequenzen.

In Wirklichkeit handelt es sich aber um historisch ältere,
barbarische Bräuche, genauso wie Zwangsverheiratung,
Beschneidung von Frauen oder Ehrenmorde, die nichts
mit der Religion zu tun haben.

Da dieser Zusammenhang auch in den Medien oft nicht richtig
herausgestellt wird, kommt es dann zu den reflexhaften
Anfeindungen zwischen Christen und Muslimen, die sich ja
sogar in diesen Thread eingeschlichen haben, wenn Du die
Beiträge von Jan-Philipp ansiehst …

Großer Dank nochmals an Dich, Sina, für Deine sachlichen,
informativen und bereichernden Beiträge zu diesem Thema.

Gruß,
-Andreas.

Da dieser Zusammenhang auch in den Medien oft nicht richtig
herausgestellt wird, kommt es dann zu den reflexhaften
Anfeindungen zwischen Christen und Muslimen, die sich ja
sogar in diesen Thread eingeschlichen haben, wenn Du die
Beiträge von Jan-Philipp ansiehst …

Wenn im Iran Frauen keine Fußballstadien besuchen dürfen, dann basiert das auf einer Anordnung der religiösen Führer. Dass in Afghanistan Frauen komplett entrechtet waren, basierte ebenfalls auf religiösen Motiven. Natürlich gibt es auch vorislamische Sitten, die damit was zu tun haben. Aber auch die Religion wird zur Legitimation der faktischen Geschlechterapaartheid in vielen islamischen Staaten benutzt.