was ich immer schon einmal wissen wollte: Ist es eigentlich eine Besonderheit von Deutschland, dass es Religionsunterricht auch an öffentlichen (d.h. staatlichen) Schulen gibt?
(Kirchliche Schulen oder religiöse Privatschulen sind natürlich etwas anderes.)
Oder gibt es auch in anderen Ländern Religionsunterricht an öffentlichen Schulen?
… wobei ich entsprechende Ideologische Unterweisungen in Ein-Parteien-Diktaturen wie z.B. der VR China ebenfalls dazuzählen würde. Dogmen sind Dogmen, egal wer damit zubeisst.
in F gibt es schon seit Urzeiten (ich glaube, seit Anfang des 20. Jhdts.) keinen Religionsunterricht mehr an öffentlichen Schulen. Ebenfalls seit Urzeiten haben dort alle Schulen Ganztagsunterricht, außer am Mittwoch Nachmittag, der ursprünglich für religiöse Unterweisung außerhalb der Schule vorgesehen war.
Aber da geht kaum noch jemand hin …
In F werden Geistliche auch nicht vom Staat bezahlt wie bei uns; allerdings erhalten kirchliche Schulen staatliche Subventionen.
Hallo,
wie willst du das auseinanderhalten.
Zitat: „Durch direkte staatliche Zuwendungen und den Verzicht des Staates auf Einnahmen bekommen die Kirchen jährlich ca. 15 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen…“
Hab ich gerade mal ergoogelt.
Gruß
Bernd
(der sich noch nicht wehren konnte, als er getauft wurde)
entgegen landläufiger Vorurteile ist RU an staatlichen Schulen zumindest in Europa kein deutscher Sonderweg.
In vielen Ländern z.B. Osteuropas, Östereich, Schweiz (in den Kantonen unterschiedlich), Belgien, Italien (dort im Grunde nur als römisch katholischer), Spanien und bis vor kurzem Finnland (aus dem Kopf darum wohl nicht vollständig) ist er wie in D - wenn auch mit natürlich jeweils abweichenden Detailregelungen - konfessionell gebunden.
Z. B. in den skandinavischen Ländern finden wir einen überkonfessionellen RU.
Tatsächlich ist das weiter unten angeführte Frankreich eher eine Ausnahmeerscheinung.
Weltweit kann ich nicht beurteilen wie verbreitet sonst RU an staatlichen Schulen ist, aber zumindest in Indonesien, Brasilien und Argentinien gibt es ihn und in der Türkei gibt es islamunterricht. In ausgesprochen islamischen Staaten kann ich mir kaum vorstellen dass es dort keinen islamischen RU im staatlichen Auftrag gibt.
Es stimmt, dass der Staat in vielfältiger Weise (auch finanziell) die Kirchen unterstützt. Das macht er auch mit allen möglichen Wirtschaftszweigen, Kultur- Bildungs- und Sporteinrichtungen. Darum sind das aber nicht Gehaltsempfänger des Staates.
In D werden die (allermeisten) Geistlichen auch nicht vom
Staat bezahlt.
… also die eher weltfremden Klerikalen werden aus der Staatskasse über Hartz IV gehievt. Alldieweil damals, als das vor > 200 Jahren anfing, diese gehobenen Klerikalen zum Adelsstadel gehörten. Und die wollte man nicht, wie das gewöhnliche Priestervolk sich ihren Lebensunterhalt mit Arbeit verdingen lassen.
Da haben wir nun also Bischöfe (auch nicht alle).
Und wo steht das im Widerspruch zu der Aussage oder würde dieser auch nur etwas wesentliches hinzufügen, dass die meisten Geistlichen - entgegen der Behauptung, auf die ich mich bezog - nicht vom Staat bezahlt werden?