Renaturierung

Hallo
Als Gruppe von mehreren Verfahrens und Umwelt Studenten sollen wir einen Bachlauf wieder in Gang setzen der vor einiger Zeit stillgelegt wurde. Bzw. wurde der bach begradigt und in ein neues Bett geleitet.
Das benötigte Wasser soll etwa 3 m höher in einer 120m langen DN 100 Leitung gepumpt ( od. geschöpft ) werden.

Das hört sich nun für euch sehr verwirrend an: Ich bin aber für jeden Tip dankbar. Vor allem wäre es hilfreich wenn mir jemand Erfahrungen mit so was( auch Gestaltung, begrünung etc.) sagen oder ,noch besser, Gemeinden nennen die solch ein Projekt schon durchgeführt haben.
Vielen Dank
Chris

Hallo Chris!

Das hört sich ja an, wie Reindustriealisierung. Mit DN 100 Wasserleitung. Da braucht Ihr auch sicher riesige Pumpen, um die Menge Wasser erstmal 3 m hoch zu kriegen.
Warum fragt Ihr nicht bei den Wasserwirtschaftsämtern oder Umweltschutzabteilungen der Stadt nach. Die haben heute doch fast alle eine Alibirenataurierung in ihrem Bezirk.

Gruß Werner

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Hallo,

soll das Wasser aus einem Bach oder Brunnen in das alte Flußbett gepumpt werden?

Rainer

Hallo

Zu deiner Frage : Ja
Chris

Hallo Rainer!
Was daran ist dann Renataurierung, wenn man eine Menge moderner Technik braucht, um ein altes Bachbett wieder zum Leben zu bringen?
Im Winter ist dann doch alles tot und die Lebewesen im Wasser ebenfalls.
Wenn überhaupt Renataurierung, dann auf Dauer, über sämtl. Jahreszeiten hinweg.

Durch das Zwischensetzen einer Pumpe werden Fische, Frösche und andere Kleinstlebewesen getötet.
Du müßtest schon genauer erklären, wie das funktionieren soll. Ein einfaches „Ja“ genügt da wirklich nicht!
Gruß Werner

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hmmm…
für mich ist „renaturierung“ eine Massnahme, die eine Situation NATÜRLICH macht…
eine Pumpe ist nicht natürlich… und wenn Du eine Pumpe brauchst… dann kannst DU nicht renaturieren!!!

Ayla… die gerade ein „Biotop“ wirklich „renaturiert!“…

Moin zusammen,

auch wenn das ganze schon ein paar Tage alt ist, hier kommt dazu noch meine Meinung :wink:

Als Gruppe von mehreren Verfahrens und
Umwelt Studenten sollen wir einen
Bachlauf wieder in Gang setzen der vor
einiger Zeit stillgelegt wurde.

Verfahrens- und Umwelt-Studenten hört sich ja richtig „gefährlich“ an. Wie steht es denn bei Euren Studien mit der Wasserbau- bzw. Hydrologie-Ausbildung? Da solltest Ihr doch eigentlich etwas in der Richtung gelernt haben - oder?

Bzw.
wurde der bach begradigt und in ein neues
Bett geleitet.
Das benötigte Wasser soll etwa 3 m höher
in einer 120m langen DN 100 Leitung
gepumpt ( od. geschöpft ) werden.

Jo, die Höhendifferenz ist also ein Resultat aus der brutalen Begradigung des gesamten Bachlaufs (also schon stromaufwärts von der Einlaufstelle aus gesehen). Die drei Meter Höhendifferenz solltet Ihr also im Oberlauf in den Griff kriegen, denn da kommt das Problem her. Stellt Euch doch mal die Situation an der Entnahmestelle vor. Da rauscht das Wasser mit unterschiedlicher Kapazität an (Jahresgang und wahrschlich noch Vorflut für alle versiegelten Gebiete in der Umgebung *schauder*) und Ihr wollt diese unterschiedliche Menge drei Meter hoch heben. Was passiert denn (gehen wir mal davon aus, diese Technik würde zur Verfügung stehen), wenn nicht die gesamte Wassermenge gehoben wird? Läuft dann der Überschuß im begradigten Bett weiter? Ja? Klasse, dann habt Ihr einen wesentlichen Bestandteil der Renautierung unterschlagen, denn die grundlegensten hydrologischen und hydrobiologischen Dynamiken sind auf das divergierende Abflußregime zurückzuführen.

Das hört sich nun für euch sehr
verwirrend an: Ich bin aber für jeden Tip
dankbar. Vor allem wäre es hilfreich wenn
mir jemand Erfahrungen mit so was( auch
Gestaltung, begrünung etc.) sagen oder
,noch besser, Gemeinden nennen die solch
ein Projekt schon durchgeführt haben.

Was Ihr da vor habt ist keine Renaturierung. Denn die sollte immer daruf abzielen, möglichst wenig Einfluß auf die natürlichen Prozesse auzuüben. Eure Abhängigkeit von der Technik ist dabei unübersehbar. Also liegt Euer eigentliches Problem ein paar hundert Meter bergauf. Wenn Ihr wirklich renaturieren wollt, müßt Ihr DA ran, sonst hat es keinen Zweck.
Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, einen guten landschaftplanerischen Ansatz zu verfolgen. Das hat zwar mit Renaturierung nichts zu tun, sieht aber allemal besser aus, als nur so’n müdes Bächlein in einer gebaggerten Rinne. Für diesen Ansatz könnt Ihr dann auch nur die Wassermenge heben, die Ihr für Euren „Wasserpark“ braucht. Dann noch ein kleiner vorgeschalteter Puffer, wenn mal die Pumpe ausfällt (oder auch der Regen ausbleibt) und fertig ist der „naturnahe Bachlauf“ (was dann wohl die richtige Bezeichnung wäre).

Ach ja - sowas könnt Ihr Euch bestimmt auf dem einen oder anderen Gelände einer Bundesgartenschau ansehen.

Viel Spaß beim Buddeln
Lars :smile:

HAllo
Also um hier mal mit etwas aufzuräumen:
ICh selbst bin nicht überzeugt von dem Projekt, habe dies auch bekundet muß aber trotzdem damit arbeiten. Hydrologische Wasserbau ausbildung gibt es nicht und von einem naturnahen Bachlauf hinterher kann auch nicht die Rede sein. Ist eher ein Grasbewachsener Kanal( früher Mühlenkanal) Also alles in allem nicht sehr sinnvoll. Trotzdem hätte ich gerne technische Argumente die unter umständen zeigen daß es nicht oder wie es sinnvoll zu lösen ist. Bundesgartenschau ist ein guter Tip.

Also bis bald
Chris