Rennspieß wie verwendet

Hallo Experten,

ich frage mich wie die Ritterlanzen funktionierten. Ich meine damit, wie war es möglich mit einer unter der Achsel eingelegten Lanze auf eine Gruppe Fußsoldaten zuzureiten und dabei weder die Lanze bei dem Zusammenstoß zu verlieren, noch aus dem Sattel gehoben zu werden?

Wikipedia spricht davon, dass die Soldaten „weggeschleudert“ wurden, aber erstens ist nach dem Prinzip von Aktio=Reaktio kaum einzusehen, wie jemand eine Lanze bei einem derartigen Aufprall halten kann, außerdem waren zweitens die Lanzen meist recht spitz, so dass doch ein aufgespießter Fußsoldat allein aufgrund seines Gewichts die Lanze unbrauchbar machen musste. Oder?

Gruß,
Sax

HI!

Ich denke eine Antowrt auf deine Frage könnte sein, dass erstens die Lanze bestimmt eine bestimmtes Gewicht hatte, doch die Ritter waren ausgebildete und speziell auf lanzenangriffe trainierte Reiter, die erstens die Muskulatur hatten so eine Lanze entsprechend hoch zu halten!
Zweitens glaube ich, dass die Lanze nicht zwangsläufig unbrauchbar sein muss. KLar sie kann vorne abbrechen, wodurch dein fußsoldat stirbt und die Lanze keine Lanze mehr ist und vielleicht nur noch zum tjosten zu gebrauchen wäre^^!
Aber ich glaube, dass durch die enorme geschwindigkeit mit der ein Ritter auf den Soldaten zugaloppiert die Lanze entweder durch den Körper hindurch fährt(schlechte Panzerung des Soldaten) und sie ohne probleme wieder rauszuziehen ist!
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen!

gruß

Diese grossen Lanzen kamen erst Spät zum Einsatz und vorher waren die in normaler Grösse.

Hallo Experten,

Wikipedia spricht davon, dass die Soldaten „weggeschleudert“
wurden, aber erstens ist nach dem Prinzip von Aktio=Reaktio
kaum einzusehen, wie jemand eine Lanze bei einem derartigen
Aufprall halten kann, außerdem waren zweitens die Lanzen meist
recht spitz, so dass doch ein aufgespießter Fußsoldat allein
aufgrund seines Gewichts die Lanze unbrauchbar machen musste.
Oder?

Das ändert ja nix daran, dass so ein Pferd mit Brünne und ein gerüsteter Reiter zusammen bis zu 1.5 Tonnen auf die Waage bringen. Damit bekommt man auch bei actio = reactio einiges weg. Die Kräfte die dabei auf die haltende Hand wirken sind ganz andere als die, die auf das Ziel wirken.

Wenn du so ein Pferd auf 30 km/h beschleunigt bekommst, kommt einiges an kinetischer Energie zusammen. Im Grunde konnte man mit so einem Pferd die Gegner einfach überrennen. Die Taktik bestand ja darin als in Reihe nebeneinander auf den Gegner zuzugallopieren. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die GEschwindigkeiten (und damit Ekin) vllt noch wesentlich größer waren.

hey, ja, also ich bin zwar in keiner hinsicht ein historiker (noch nichmal 18^^) aber ich denke, das sich das wegschleudern nur durch eine hohe masse der lanze erklären lässt, das aufspießen könnte durch etwaige rüstung der fußsoldaten verhindert werden. aber wie gesagt, ist nur ne idee, habe kein fundiertes fachwissen. interessante frage, wie bist du darauf gekommen?
MfG
newrider

der Ritter saß tief in seinem Sattel, dessen hoher Vorderzwiesel ihn zusätzlich schützte und ihm mehr Sicherheit gab. Er stemmte das gestreckte Bein vorwärts in den weit vorne angebrachten Bügel und lehnte sich gegen den hohen Hinterzwiesel. Wie wir schon gesehen haben, war diese Haltung genau richtig, um beim Angriff im Sattel zu bleiben. Der Ritter trug extrem lange und scharfe Sporen, um sicherzugehen, das er sein Pferd damit erreichen konnte und dass das schwere Tier darauf reagieren würde. Ohne Zweifel setzte man jetzt die Beine ein, um die Pferde zu kontrollieren. Auf das Gebiss wurde nur mit einer Hand Einfluss ausgeübt - mit der linken, mit der der Ritter Zügel und Schild hielt und die deswegen hoch, bestimmt auf Brusthöhe, getragen wurde. Die rechte Hand hielt Schwert, Lanze oder Streitkolben

Die Lanzenritter wurden eingesetzt um die vorderste Verteidigungslinie zu durchbrechen, eine Schilderwand umzurennen. Tatsächlich wurden die Fußsoldaten oft vom Reiter mit Lanze ,WEGGESCHLEUDERT" was so zu verstehe ist, dass der Ritter zwar den ersten Mann durchbohrt konnte, vielleicht auch mehrere, die danach Stehenden schon durch die Wucht weggeschleduert wurden. Danach ließen die Ritter ihre Lanzen fallen und kämpften mit Schwert oder STreitkolben weiter, denn die Bewaffnung des Ritters bestand aus Harnisch, Schild, Lanze, Schwert oder Streitkolben.
Also durch Steigbügel und einem Sattel, der sozusagen Vorder- und Rügenlehne (Zwiesel ) hatte, blieb der Ritter im Sattel. Diese Sachen machten es ihm aber auch schwer, ein Pferd zu besteigen bzw, abzusteigen. Acuh dürfte es sehr schwer gewesen sein, einen Ritter vom Pferd zu ziehen.

Vielen Dank, eine sehr einleuchtende Antwort.

Gruß,
Sax

hallo,

in vielen fällen waren die lanzen tatsächlich nicht spitz, sondern hatten eine art zackenknauf an der spitze, die den aufprall voll übertrug. die schilderungen des vorgängers sind richtig, sie wurde für den ersten angriff auf einen schildwall genutzt.

um den ritter aus dem sattel zu ziehen, kam als infantrie-konterwaffe die hellebarde in gebrauch ( unheimilch unritterlich). nach deren einführung hörte die gepanzerte reiterwaffe quasi auf, zu existieren.